MagentaEins

Telekom: Über eine halbe Million MagentaEins-Kunden

Die Telekom verzeichnete im 4. Quartal 2014 erstmals ein Umsatzwachstum im Heimatmarkt. LTE-Smartphones und Glasfaser-Produkte laufen gut, im Festnetz wandern Kunden ab.
Von Marie-Anne Winter

Timotheus Höttges bei der Präsentation der Telekom-Zahlen. Timotheus Höttges bei der Präsentation der Telekom-Zahlen.
Bild: Telekom
Wie heute früh berichtet konnte die Deutsche Telekom positive Zahlen vorgelegen. Hier kommen jetzt wie versprochen weitere Details: Im vierten Quartal des vergangenen Jahres stieg der Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,5 Prozent auf 17 Milliarden Euro. Auch in der organischen Betrachtung ergibt sich ein deutliches Plus von 5,6 Prozent. Im Gesamtjahr 2014 erzielte die Telekom ein berichtetes Umsatzplus von 4,2 Prozent auf 62,7 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA kletterte um 0,8 Prozent auf 17,6 Milliarden Euro. Dies entspricht dem Zielwert für 2014. Im vierten Quartal 2014 legte das bereinigte EBITDA sogar um 9,5 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro zu. Das organische Plus lag hier bei 6,9 Prozent. Timotheus Höttges bei der Präsentation der Telekom-Zahlen. Timotheus Höttges bei der Präsentation der Telekom-Zahlen.
Bild: Telekom

Erstmals seit Bestehen des operativen Segmentes Deutschland erzielte die Telekom auf ihrem Heimatmarkt in einem Quartal ein Umsatzwachstum. Mit 5,7 Milliarden Euro im vierten Quartal lag der Umsatz 1,6 Prozent höher als in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Das bereinigte EBITDA sank aufgrund von Kosten für die Einführung der MagentaMobil- und MagentaEins-Tarife und des hohen Smartphone-Absatzes um 1,3 Prozent auf 2 Milliarden Euro. Insgesamt telefonieren inzwischen 506 000 Kunden mit den neuen Magenta-Tarifen.

LTE-Smartphones als Wachstumstreiber

Eine starke Entwicklung verzeichnete die Telekom im einheimischen Mobilfunkgeschäft. Im Jahresvergleich stiegen die mobilen Serviceumsätze im vierten Quartal um 1,8 Prozent. Die Telekom lag damit nicht nur über der Entwicklung des Gesamtmarktes, sondern baute den Abstand zur Nummer zwei nochmals deutlich aus. Die Zahl der Mobilfunk-Vertragskunden unter den eigenen Marken Telekom und Congstar wuchs zwischen Oktober und Dezember um 277 000. Insgesamt verzeichnet die Telekom jetzt 38,989 Millionen Mobilfunk-Kunden, davon 22,287 Millionen Vertragskunden

Im vierten Quartal lief es zum Weihnachtsgeschäft auch beim Smartphone-Absatz gut: Mit mehr als 1,5 Millionen verkauften Geräten verzeichnete der Konzern hier sein bestes Quartal. Rund drei Viertel der verkauften Smartphones im Gesamtjahr 2014 waren LTE-fähige Geräte. Die Zahl der Kunden, die ein LTE-fähiges Gerät nutzen und einen LTE-Tarif gebucht haben, verdoppelte sich binnen Jahresfrist auf mehr als 5,6 Millionen.

Stärkere Nachfrage bei Glasfaserprodukten

Die Nachfrage nach den Glasfaser-Produkten FTTH und VDSL hat sich weiter verstärkt. Im vierten Quartal haben sich 323 000 Kunden für einen glasfaserbasierten Anschluss entschieden, 143 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Gesamtzahl dieser Anschlüsse kletterte innerhalb eines Jahres um 66 Prozent auf mehr als 2,5 Millionen. Besonders stark legte die Telekom bei Neukunden in den VDSL-Ausbaugebieten zu, die Telekom nennt hier den Vermarktungsstart von Vectoring für 1,3 Millionen Haushalte im vierten Quartal als Grund.

Zu den positiven Entwicklungen des Quartals gehörte auch der Anstieg der Entertain-Kundenzahl um 265 000 auf mehr als 2,4 Millionen. Dabei buchten mehr als 40 Prozent der VDSL-Neukunden Entertain hinzu. In den VDSL-Ausbaugebieten liegt dieser Wert sogar noch höher. Im Breitbandmarkt konnte die Telekom mit 20 000 Breitband-Nettoneuzugängen die Trendverbesserung fortführen. Hier verzeichnet die Telekom jetzt 12,36 Millionen Kunden.

Die Zahl klassischer Festnetz-Anschlüsse verringerte sich im vierten Quartal um 155 000 auf knapp 20,69 Millionen. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Anschlüsse, die auf das IP-Protokoll umgestellt wurden, um 639 000 auf 4,38 Millionen. Im gesamten Jahr 2014 hat die Telekom 731 000 Kunden bei klassischen Festnetz-Anschlüssen verloren.

Netzausbau in Europa auf Kurs

Die europäischen Landesgesellschaften machten im vierten Quartal des abgelaufenen Jahres in vielen Bereichen Fortschritte. In den Mobilfunknetzen gab es zum Jahresende schon fast 15 000 LTE-Basisstationen, mehr als dreimal so viele wie Ende 2013. Zum LTE-Ausbau der Telekom in Deutschland gibt es eine eigene Meldung.

Im Festnetz stieg der Anteil IP-basierter Anschlüsse um 12 Prozentpunkte auf 39 Prozent. Nach Mazedonien hat die Slowakei als zweites Land die Umstellung auf die IP-Technologie abgeschlossen.

Der Umsatz im Europa-Segment ging im Schlussquartal gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 3,4 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro zurück. Dabei entfielen 26 Prozent der Umsätze auf Wachstumsfelder wie das mobile Internet oder TV. Gleichzeitig ging das bereinigte EBITDA um 3,8 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zurück. Im Gesamtjahr beliefen sich die Rückgänge auf 5,3 Prozent beim Umsatz und 2,6 Prozent beim bereinigten EBITDA.

Großauftrag für die Geschäftskundensparte

Bei T-Systems hat der Vertragsabschluss mit ThyssenKrupp den Auftragseingang im vierten Quartal nach oben getrieben. Im Dezember hatte die Geschäftskundensparte der Deutschen Telekom bekannt gegeben, dass ThyssenKrupp künftig 80 000 Computer-Arbeitsplätze und 10 000 Serversysteme weltweit aus der Telekom-Cloud beziehen wird. Der Auftragseingang der Market Unit, im Wesentlichen das externe Geschäft von T-Systems, stieg um 6,7 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro.

Der Umsatz der Market Unit lag im vierten Quartal mit 1,8 Milliarden Euro um 3,1 Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Neben dem anhaltenden Preisdruck war auch der Rückzug aus nicht-profitablem Geschäft im Rahmen der laufenden Restrukturierung ein Grund für die gesunkenen Erlöse. Dagegen war in den Wachstumsfeldern ein deutliches Plus zu beobachten. So stiegen die Cloud-Umsätze von T-Systems im Gesamtjahr um rund 40 Prozent. Das trug dazu bei, dass die Wachstumsfelder 2014 verglichen zum Vorjahr wie geplant einen höheren Anteil am Gesamtumsatz erzielten.

Die Ertragslage hat sich im Jahresverlauf verbessert. Im vierten Quartal erreichte die bereinigte EBIT-Marge der Market Unit 6,4 Prozent. Das waren 2,2 Prozentpunkte mehr als noch ein Jahr zuvor. In der Telekom IT – dem internen IT-Geschäft der Telekom in Deutschland – ging der Umsatz mit minus 20,3 Prozent deutlich zurück. Vom Einsparziel bei den IT-Kosten des Konzerns von einer Milliarde Euro bis 2015 waren Ende 2014 schon 800 Millionen Euro erreicht.

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