Zahlen

RTL: Mehr Streaming-Abos, aber Geld verdient mit Werbung

Während RTL seine bislang defi­zitären Strea­ming-Dienste weiter mit hohen Inves­titionen aufbaut, steigt die Zahl der Abon­nenten weiter. Der TV-Konzern stei­gert seinen Gesamt­umsatz, ebenso der über­geord­nete Konzern Bertels­mann.
Von dpa /

Die RTL Group hat die Zahl ihrer Strea­ming-Abos weiter gestei­gert und inzwi­schen die Vier-Millionen-Marke über­schritten. Ende März gab es 4,31 Millionen zahlende Abon­nenten, wie die börsen­notierte Medi­engruppe heute in Luxem­burg mitteilte. Das waren fast 60 Prozent mehr als noch im März 2021 mit rund 2,7 Millionen. Zu Jahres­ende 2021 waren es insge­samt 3,8 Millionen gewesen.

Die meisten Strea­ming-Abos der TV-Gruppe entfielen im März auf den deut­schen Strea­ming-Dienst RTL+, die Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um fast 85 Prozent auf rund 3,2 Millionen. Eine stra­tegi­sche Koope­ration mit der Deut­schen Telekom und deren Strea­ming-Bereich Magenta TV, bei dem dann RTL+ Teil von Ange­bots­paketen ist, half dabei. Beim nieder­län­dischen Strea­ming-Dienst Video­land von RTL wuchs die Zahl der Abos um 12,9 Prozent auf rund 1,1 Millionen.

Noch kein Geld mit Strea­ming verdient

RTL legt Zahlen zur Streaming-Nutzung vor RTL legt Zahlen zur Streaming-Nutzung vor
Bild: RTL interactive GmbH
Strea­ming ist der große Wachs­tums­bereich bei der RTL Group, die zum Bertels­mann-Port­folio gehört. Noch verdient die Gruppe kein Geld damit, weil sie zunächst hohe Summen in den Aufbau inves­tiert. Bis 2026 will man profi­tabel sein. Die Zahl der Abon­nenten soll dann bei 10 Millionen liegen. Der Umsatz soll dann eine Milli­arde Euro betragen. Im Geschäfts­jahr 2021 lagen die Erlöse bei rund 220 Millionen Euro.

Der Gesamt­umsatz der RTL Group stieg in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjah­res­zeit­raum - orga­nisch um 4,4 Prozent. Die Erlöse lagen bei rund 1,6 Milli­arden Euro. Der Konzern führte das vor allem auf das Wachstum von TV-Werbe­umsätzen zurück.

Die RTL Group zählt zum Port­folio des Bertels­mann-Konzerns. Dieser verzeich­nete ebenso ein Wachstum. Der Gesamt­umsatz erhöhte sich im ersten Quartal um 6,2 Prozent (orga­nisch um 5,3 Prozent) auf 4,5 Milli­arden Euro, wie das Medien-, Dienst­leis­tungs- und Bildungs­unter­nehmen in Gütersloh mitteilte. Im Vorjah­res­quartal hatte der Wert bei 4,2 Milli­arden Euro gelegen.

Bertels­mann-Finanz­vor­stand Rolf Heller­mann sagte: "Die Auswir­kungen des Ukraine-Krieges und der Corona-Pandemie sind unge­wiss und dämpfen aktuell die wirt­schaft­lichen Erwar­tungen." Man sei zugleich auch wegen der breiten Port­folio-Aufstel­lung gut gerüstet. Bertels­mann rechne zum jetzigen Zeit­punkt unver­ändert mit einem Umsatz­anstieg von vier bis fünf Prozent sowie einem opera­tiven Ergebnis, das vor Inves­titionen in das Strea­ming-Geschäft der RTL Group auf Rekord­niveau stabil bleibe.

RTL hat sich darüber hinaus die Übertra­gungs­rechte für einen Groß­teil der Länder­spiele der deut­schen Fußball-Natio­nal­mann­schaft gesi­chert.

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