Netzausbau

Telekom-LTE-Netz: 95 Prozent Netzabdeckung bis 2018

Die Deutsche Telekom will die nächsten Jahre weiter kräftig in ihre Netze investieren und vor allem LTE und VDSL deutlich vorantreiben. Details nannte Konzern-Chef Tim Höttges heute bei der Vorlage der Telekom-Jahreszahlen. Höttges ist sich sicher: "Wir bauen die besten Netze! Punkt!"
Von Thorsten Neuhetzki

Techniker bei Arbeiten an einem Telekom-LTE-Sender Techniker bei Arbeiten an einem Telekom-LTE-Sender
Foto: Telekom
Die Deutsche Telekom will weiter massiv in ihre eigene Infrastruktur investieren - in Europa, aber vor allem auch in Deutschland. Wie das Unternehmen heute im Rahmen der Vorlage der Jahreszahlen bekanntgab, soll nicht nur im Festnetz mit dem Ausbau von VDSL weiter investiert werden, sondern auch bei LTE. Bis 2018, für den Konzern derzeit eine magische Jahreszahl, soll das LTE-Netz einen deutlichen Ausbausprung erfahren.

Die LTE-Abdeckung in der Bevölkerung soll bis 2018 auf 95 Prozent anwachsen. Ende des vergangenen Jahres lag die Abdeckung nach Telekom-Angaben bei etwa 80 Prozent. Die Kunden würden LTE stark nachfragen, weswegen sich der Ausbau lohne. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Kunden, die einen LTE-Tarif gebucht haben, auf 5,6 Millionen angewachsen, was einer Verdoppelung binnen Jahresfrist entspreche. In der Spitze erreicht das LTE-Netz der Telekom derzeit 300 MBit/s - jedoch nur in einigen Regionen und auch nur pro Sender-Segment. Die Datenrate teilen sich demnach alle Nutzer des Sendemastes, wie vor kurzem auch unser Praxis-Test in der Berliner Innenstadt gezeigt hat.

Telekom will weitere Haushalte per VDSL mit höherer Datenrate erreichen

Techniker bei Arbeiten an einem Telekom-LTE-Sender Techniker bei Arbeiten an einem Telekom-LTE-Sender
Foto: Telekom
Gleichzeitig sollen die Bandbreiten der Mobilfunk- wie auch der Festnetze stetig erhöht werden. Neue Datenraten-Ziele für LTE nannte Konzernchef Tim Höttges aktuell nicht - wohl aber die Perspektive für das Festnetz, über Super-Vectoring in den VDSL-Vectoring-Gebieten mittelfristig auf bis zu 250 MBit/s im Downstream gehen zu wollen. Die Deutsche Telekom hatte diese Woche erst einen Antrag bei der Bundesnetzagentur gestellt, mit dem sie 5,9 Millionen weitere Haushalte mit VDSL Vectoring versorgen will. Die Wettbewerber reagieren hier verärgert, weil viele der Haushalte aus ihrer Sicht heute schon VDSL nutzen könnten und die Telekom hier mit einem laut Anbieter flächendeckenden Ausbau einen Exklusiv-Ausbau von Vectoring in bestimmten Gebieten erreichen will. Die Telekom sagt indes, sie könnte bei einer Genehmigung des Antrages bis 2018 dann 80 Prozent der Haushalte mit breitbandigem Internet versorgen.

Dieses Mehr an Abdeckung und Geschwindigkeit will die Telekom nach eigenen Angaben durch Effizienzsteigerungen beim Netzausbau mit einem gegenüber der bisherigen Planung praktisch unveränderten Investitionsvolumen erreichen.

Auch auf die seit einiger Zeit laufende All-IP-Umstellung im Festnetz ging Höttges ein: "Integrierte Netze auf All-IP Basis und integrierte Angebote für Kunden sind entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit", so Höttges. Bis 2018 soll das Festnetz entsprechend umgebaut sein, was den Kunden dann auch mehr und schnellere Möglichkeiten bei Produktwechseln und Umzügen bringen soll. Was die Netze der Telekom angeht, war sich der Konzern-Chef für jetzt und die Zukunft sicher: "Wir bauen die besten Netze! Punkt!"

Weitere Details zu Kundenzahlen und Geschäftsentwicklung finden Sie in unserer Meldung Telekom: Über eine halbe Million MagentaEins-Kunden.

Korrekturhinweis: In der ersten Version dieser Meldung hieß es aufgrund einer falschen Zahl in einer Pressemitteilung der Telekom fälschlicherweise, die LTE-Abdeckung habe Ende 2014 bei 65 Prozent gelegen. Korrekt ist eine Abdeckung von 80 Prozent. Wir haben diese Zahl nach Hinweisen unserer Leser und einer entsprechenden Nachrecherche korrigiert.

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