Schmalband

Deutsche Telekom: Internet-Zugang mit Qualitätsproblemen

Telekom-Kunden berichten von lang­samen Internet-Verbin­dungen zu Servern in den USA. Das Telekom-hilft-Team bestä­tigt die Engpässe, stellt aber keine zufrie­den­stel­lende Lösung in Aussicht.
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Telekom mit Peering-Problemen Telekom mit Peering-Problemen
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Die Deut­sche Telekom gewinnt regel­mäßig Mobil­funk-Netz­tests und auch bei Fest­netz-Tests liegt das Bonner Unter­nehmen regel­mäßig auf den ersten Plätzen. Dabei kämpft der Tele­kom­muni­kati­ons­dienst­leister beim Internet-Zugang seit Jahren mit erheb­lichen Problemen. Wer in den Abend­stunden Dienste aus Übersee nutzt, muss mit zum Teil sehr schlechten Daten­über­tra­gungs­raten leben.

Ein Nutzer der Amazon Web Services hat sich jetzt über Twitter an das Telekom-hilft-Team gewandt und beklagt, dass er "diverse Dinge quasi" nicht mehr nutzen könne. Auch bei Github seien verschie­dene Dienste kaum erreichbar. Dieser Fehler trete erst seit einigen Wochen auf. Zuvor seien die Verbin­dungen stets in Ordnung gewesen.

Das Telekom-Team bestä­tigt: "Leider ist es auf der Route wieder etwas eng. Wir stehen mit Amazon aber bereits in Kontakt um die Kapa­zitäten zu erwei­tern." Nun ist es üblich, dass Tele­fon­gesell­schaften zu Diensten, die beson­ders oft genutzt werden, direkte Verbin­dungen oder Proxy-Server einsetzen. Dazu gehört zwei­fellos Amazon. Aller­dings ist eine Verbes­serung der Perfor­mance speziell für diese Ange­bote nur ein kleiner Teil der Problem­lösung.

Nicht nur Amazon und Github sind betroffen

Telekom mit Peering-Problemen Telekom mit Peering-Problemen
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Die Telekom scheint gene­rell Peering-Problemen zu Internet-Servern zu haben, die sich nicht in West­europa befinden. Das zeigte sich auch bei Tests der teltarif.de-Redak­tion. Vor allem in den Abend­stunden, in denen der Internet-Zugang vermut­lich beson­ders oft genutzt wird, ist die Verbin­dung zu osteu­ropäi­schen Webseiten zum Teil sehr langsam. Auch der Stream einer Radio­sta­tion aus der Karibik, das über einen kana­dischen Server verbreitet wird, ist über Internet-Zugänge der Deut­schen Telekom abends oft nur mit Ausset­zern zu hören.

Nun könnte man vermuten, dass die "Gegen­stelle", also der gewünschte Server, mögli­cher mit Problemen kämpft. Dem ist aber nicht so. Nutzt man eine VPN-Verbin­dung anstelle des direkten Telekom-Internet-Zugangs, so treten die Verbin­dungs­pro­bleme und Strea­ming-Aussetzer nicht auf. Das zeigten Tests unserer Redak­tion. Auch Nutzer auf Twitter berichten, dass diverse VPN-Anbieter offenbar das bessere Peering haben.

Es ist aller­dings nicht die Aufgabe von Kunden, sich VPN-Lösungen zu kümmern, um einen voll­wer­tigen Internet-Zugang zur Verfü­gung zu haben. Gerade die Telekom als Netz­betreiber, der eher höhere Preise für seine Dienst­leis­tungen erhebt, sollte darauf bedacht sein, eine eben­falls hohe Qualität zu liefern. Immerhin sind die Zeiten vorbei, in denen selbst schmal­bandig über­tra­gene US-ameri­kani­sche Radio­streams und YouTube-Videos ins Stocken geraten.

Wie die Telekom im Breit­band-Netz­test von PC Magazin und Umlaut abge­schnitten hat, lesen Sie in einer weiteren Meldung.

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