Taxi-Revolution

Taxi-App im Trend: myTaxi will hoch hinaus

Mit Investorengeld nach ganz Europa
Von Hans-Georg Kluge mit Material von dpa

Die Taxi-App myTaxi ermöglicht den direkten Draht zwischen Taxifahrer und Fahrgast. Die Taxi-App myTaxi ermöglicht den direkten Draht zwischen Taxifahrer und Fahrgast.
Bild: Intelligent Apps / mytaxi.net
Die Taxi-App "myTaxi [Link entfernt] " ist für den Anbieter Intelligent Apps ein anhaltender Erfolg. Seit März 2010 in den App-Stores von iOS, Android und Windows Phone vertreten, hat sich aus der Idee einer der größten Taxi-Bestellplätze Europas entwickelt. Bis Dezember 2011 registrierte der Hersteller 800 000 Downloads und hatte 7 000 Fahrer.

Wie myTaxi funktioniert

Die Taxi-App myTaxi ermöglicht den direkten Draht zwischen Taxifahrer und Fahrgast. Die Taxi-App myTaxi ermöglicht den direkten Draht zwischen Taxifahrer und Fahrgast.
Bild: Intelligent Apps / mytaxi.net
Die App myTaxi ermöglicht den direkten Kontakt zwischen Taxifahrern und Kunden: Sie bestimmt den Standort des Nutzers, zeigt freie Fahrzeuge in seiner Umgebung auf einer Karte an und ermöglicht eine Bestellung per Knopfdruck. Damit tritt der Dienst in direkte Konkurrenz zu den Taxizentralen und greift deren Geschäftsmodell an. Während diese von den Fahrern eine monatliche Gebühr kassieren - in Berlin beispielsweise rund 100 Euro -, verlangt Intelligent Apps pro vermittelter Fahrt eine Provision von 79 Cent. Einige Funkzentralen setzen sich mit eigenen Apps zur Wehr, etwa in Berlin, Köln oder München. Immer wieder berichten Fahrer zudem, dass einige Zentralen ihnen die Nutzung der Smartphone-App verbieten wollen.

Für Fahrgäste liegt der Nutzen insbesondere in der einfachen, schnellen und sicheren Bestellung eines Taxis. So können Kunden Bewertungen früherer Fahrgäste sehen und diese auch selbst abgeben. Für Fahrer von Vorteil ist die erhöhte Transparenz der Auftragsvergabe und der direkte Kontakt zu den Fahrgästen. Für viele Fahrer steige die Anzahl der Fahrten deutlich an, sagen die myTaxi-Betreiber.

Wichtigste Neuerung für Kunden soll im ersten Quartal 2012 die Einführung eines mobilen Bezahlsystems sein. Die ursprünglich für Ende 2011 angekündigte Funktion werde derzeit getestet und bald einsatzbereit sein. Es handle sich um ein "priorisiertes Projekt" für die Firma, sagt Sven Külper, einer der beiden Gründer des Start-Up-Unternehmens.

Expansion nach Europa

Im Jahr 2012 plant der Hersteller die Ausweitung des Geschäfts auf ganz Europa. Zunächst ist für Februar 2012 der Start in Barcelona angekündigt. Für die zukünftige Expansion ins Ausland suchen die Macher der Smartphone-Anwendung weitere Kapitalgeber. Mehrere Geldgeber - darunter Daimler und die Deutsche Telekom - haben sich mit zehn Millionen Euro beteiligt, wie die Betreiberfirma heute mitteilt. "Unser Fokus liegt jetzt auf dem Ausland", sagt Mitgründer Sven Külper der Deutschen Presse-Agentur.

Zu den neuen Investoren gehören die Daimler-Tochter Car2Go und der Internet-Unternehmer Lars Hinrichs, der 2003 das Online-Netzwerk Xing gegründet hat. Die Telekom-Tochter T-Ventures und die KfW-Bank erhöhten ihre im Juni 2010 erworbenen Anteile. Die beiden Gründer und Geschäftsführer Sven Külper und Niclaus Mewes halten mit 30 Prozent weiterhin den größten Anteil am Unternehmen.

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