Überwachung

Smartfrog im Test: Erfahrungen mit der WLAN-Überwachungs-Kamera

Videoüberwachung der eigenen Wohnung während des Urlaubs: Smartfrog bietet gegen eine monatliche Gebühr von weniger als 6 Euro eine cloudbasierte Lösung an, bei der die Wohnung aus der Ferne überwacht werden kann.
Von Thorsten Neuhetzki

Ab einer gewissen Dunkelheit schaltet die Kamera selbständig auf einen Infrarot-Modus um. Dazu wird eine kleine Infrarot-Lampe aktiviert, die den Bereich vor der Kamera gut ausleuchtet. Laut Hersteller sind es etwa zehn Meter, die das Infrarotlicht ausleuchten kann. Wer allerdings die Kamera hinter einer Scheibe - etwa in einer Vitrine - platzieren will, hat hier ein Problem: Die Scheibe reflektiert unter Umständen das Infrarotlicht und es ist auf den Bildern nichts mehr zu sehen. Eine kleine Kontrolllampe unterhalb der Linse sollte in jedem Fall ausgeschaltet werden. Die Qualität der Infrarot-Aufnahmen war in unseren Tests abseits der Reflexionen einwandfrei und ließen selbst bei absoluter Dunkelheit gute Aufnahmen zu, die Einbrecher überführen dürften. Blick in eine dunkle Wohnung. Das Regel im Hintergrund ist etwa 2,50 Meter entfernt. Blick in eine dunkle Wohnung. Das Regal im Hintergrund ist etwa 2,50 Meter entfernt.
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki

Apropos Einbrecher: Wird die Kamera von einem Einbrecher gestohlen oder zerstört, muss der Kunde laut Anbieterangaben die in den AGB vereinbarten 95 Euro zahlen, die jedoch eine möglicherweise vorhandene Hausratversicherung übernehmen dürfte. Es habe aber auch schon Kulanzfälle bei langjährigen Kunden gegeben, die dann eine neue Kamera bekommen haben.

Der Alarm-Modus

Die Smartfrog-Kamera zeichnet nicht nur in der Cloud auf, sie ist auch in der Lage, per Push-Nachricht in der App und per E-Mail zu informieren, wenn sich im Sichtfeld der Kamera etwas bewegt oder Töne registriert werden. Für beides lassen sich entsprechende Empfindlichkeiten einstellen, so dass nicht der automatisch fahrende Staubsauger den Alarm auslöst - wohl aber eine Person, die vor der Kamera entlang läuft. Der Alarm erfolgt als Push innerhalb der Smartphone-App. Gleichzeitig wird innerhalb der Aufzeichnung die Alarm-Passage markiert. Diese Passagen kann sich der Nutzer dann auch binnen der 24 Stunden Speicherdauer sichern, so dass die Aufzeichnungen nicht verloren gehen.

Will man die eigene Wohnung überwachen, so empfiehlt sich, die Überwachung mit der Geofence-Funktion zu kombinieren. Durch den Standort des Smartphones schaltet der Alarm dann nämlich ab einer definierten Nähe zur eigenen Wohnung ab und automatisch wieder an, sobald der Bewohner die Wohnung wieder verlassen hat.

Der Blick in die Wohnung

So sieht die Überwachungskamera aus So sieht die Überwachungskamera aus
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Je nach Anwendungsgebiet kann es auch interessant sein, jederzeit einen Blick in die Wohnung zu werfen. Auch das ist über die Smartphone-App von Smartfrog jederzeit möglich. Zwar dauert der Verbindungsaufbau einige Sekunden und das Live-Bild kommt mit einem Zeitversatz von mehreren Sekunden an, doch hat der Nutzer jederzeit Gewissheit, wie es in seiner Wohnung aussieht, was der Hund gerade macht oder ob das Kleinkind wirklich schläft während man selbst bei den Nachbarn ist. Durch das gute Infrarot-Bild kann das Kind sogar im Dunkeln beobachtet werden - ein Babyphone, das deutlich weiter reicht als nur bis zum direkten Nachbarn. Und wer will, kann sich sogar Zeitraffer-Videos ganzer Nächte oder Tage erstellen lassen.

Fazit: Smarte, flexible Kamera

Besonders smart an Smartfrog ist die kurze Laufzeit. Außer dem Porto für die Rücksendung der Kamera entstanden uns in unserem einmonatigen Test als Regelkunde tatsächlich über die 5,95 Euro hinaus keine Kosten und die Kamera wurde anstandslos zurückgenommen. Zu bemängeln ist allerdings, dass die Kündigungsmöglichkeit gut versteckt ist [Link entfernt] .

Wofür die Kamera letztlich eingesetzt wird, muss natürlich jeder Nutzer für sich entscheiden. Einige mögliche Einsatzgebiete nennt Smartfrog auf seiner Webseite. Diese scheinen je nach persönlichem Bedarf durchaus realistisch. Auch der monatliche Preis von knapp 6 Euro ist als Alternative zu einem Kauf für etwa 150 Euro durchaus fair. Der zusätzliche, längere Speicher ist mit weiteren 5,95 Euro für 7 Tage oder 14,95 Euro für 30 Tage nach unserer Einschätzung zu teuer. Eine Verlagerung auf andere Speicherdienste ist nicht möglich.

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