UHF-Band

Rund- vs. Mobilfunk: Bisher keine Einigung um Frequenzen

Rund­funk und Mobil­funk ringen weiter um das Frequenz­band unter 700 MHz. Bisher wurde in Vorbe­spre­chungen zur Welt­funk­kon­ferenz 2023 keine Eini­gung erzielt.
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Das digital-terres­tri­sche Anten­nen­fern­sehen DVB-T2 HD steht mögli­cher­weise im Jahr 2030 vor dem Aus. Das ist aber nicht gleich­bedeu­tend mit einem Ende des terres­tri­schen Fern­sehens. Mit 5G Broad­cast steht ein desi­gnierter Nach­folger in den Start­löchern, der das Signal künftig nicht nur auf große Bild­schirme, sondern auch Smart­phones und Tablets bringen soll, und das ohne SIM-Karte.

Möglich sind alle denk­baren Inhalte: Lineares Fern­sehen, ausge­wählte Live-Events, Sendungen auf Abruf und auch Hörfunk.

Rund­funk und Mobil­funk kämpfen um Frequenzen

Vom Hamburger Heinrich-Hertz-Turm wird 5G Broadcast ausgestrahlt Vom Hamburger Heinrich-Hertz-Turm wird 5G Broadcast ausgestrahlt
Foto: Deutsche Telekom
Grund­vor­aus­set­zung dafür ist aller­dings, dass der Rest des UHF-Bandes, also alle Frequenzen unter­halb von 700 MHz, auch künftig dem Rund­funk zur Verfü­gung stehen. Laut einem Bericht des Maga­zins "Broad­band TV News" habe es zu diesem umstrit­tenen Thema bereits vier Vorbe­spre­chungen für die Wellen­kon­ferenz WRC-23 zwischen Rund­funk- und Mobil­funk­betrei­bern gegeben. Eine Eini­gung sei jedoch bisher noch nicht erzielt worden.

Knack­punkt: Auch der Mobil­funk möchte weitere Frequenzen unter 700 MHz haben, und genau hier­über ist die Euro­päi­sche Rund­funk­union (EBU) als Zusam­men­schluss von derzeit 72 Rund­funk­anstalten besorgt. Ein Kompro­miss könnte eine Ko-Nutzung von Rund­funk und Mobil­funk sein.

Inter­ferenzen bis zu 500 Kilo­meter

In Ländern ohne terres­tri­sche Rund­funk-Pläne könnte das UHF-Band künftig komplett an den Mobil­funk fallen. Hier rechnet die EBU jedoch mit gegen­sei­tigen Inter­ferenzen zwischen den Rund­funk­aus­strah­lungen und dem Mobil­funk. Entspre­chende Störungen könnten in einem Umkreis von bis zu 500 Kilo­metern um eine Sende­anlage auftreten. Das zeigten Studien und eine Reihe von realen Beispielen aus dem 700-MHz- und 800-MHz-Band.

Zumeist musste hier die Verbrei­tung eines DVB-T- oder DVB-T2-Senders einge­stellt werden, damit der Mobil­funk die entspre­chenden Frequenzen in Betrieb nehmen konnte. Die EBU befürchtet bei einer solchen Kompro­miss-Lösung, dass der Rund­funk komplett auf der Strecke bleiben könnte. Die EBU hofft, dass bei einem fünften und letzten Treffen im September ein Durch­bruch erzielt wird. Dann sollen auch die Doku­mente für die WRC-23 stehen.

Auf dem Mobile World Congress wurde das erste Smart­phone mit 5G-Broad­cast-Empfang vorge­stellt.

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