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MWC: 5G Broadcast soll nächstes Jahr marktreif werden

Auf dem Mobile World Congress ist 5G Broad­cast erst­mals auf modi­fizierten Consumer-Smart­phones zu sehen. Im kommenden Jahr soll die Technik markt­reif sein.
Vom Mobile World Congress in Barcelona berichtet

Wie berichtet, zeigt der öster­rei­chi­sche Sender­netz­betreiber ORS auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barce­lona den aktu­ellen Entwick­lungs­stand in Sachen 5G Broad­cast. Zu den wich­tigsten Neue­rungen gehört die extrem nied­rige Latenz, die die ORS auf der Messe auch demons­triert hat. Dazu wurde eine Kamera an der Decke des Messe­stands montiert. Das dort aufge­nom­mene Signal wurde über 5G Broad­cast ausge­strahlt. Mit einem Zeit­ver­satz von nur etwa einer Sekunde war das Video­signal auf den Smart­phones zu sehen, die als Empfangs­geräte genutzt wurden.

5G Broadcast Vorführung am Messestand von Rohde & Schwarz 5G Broadcast Vorführung am Messestand von Rohde & Schwarz
Foto: teltarif.de
Neue­rungen gibt es gegen­über dem vergan­genen Jahr auch bei den Empfän­gern. 2022 wurde 5G Broad­cast noch auf eigens zu diesem Zweck von Qual­comm produ­zierten Test­geräten empfangen. „Dieses Mal haben wir Handys bei Amazon gekauft und einfach nur modi­fiziert“, erklärte ein ORS-Spre­cher auf dem Mobile World Congress in Barce­lona.

Zusam­men­spiel aus 5G Broad­cast und klas­sischem Strea­ming

Eine der wich­tigsten Neue­rungen ist indes das Zusam­men­spiel aus 5G Broad­cast und klas­sischem Strea­ming. Geht das 5G-Broad­cast-Signal verloren, kann der Zuschauer seine Inhalte über Strea­ming im Mobil­funk­netz oder über WLAN unter­bre­chungs­frei weiter verfolgen. Die Broad­cast-Kompo­nente entlastet im Gegenzug die Mobil­funk­netze.

5G Broadcast Demo am MWC-Stand der ORS 5G Broadcast Demo am MWC-Stand der ORS
Foto: teltarif.de
Ein ORS-Mitar­beiter erklärte am Messe­stand des Unter­neh­mens, sein Unter­nehmen rechne damit, dass 5G Broad­cast im kommenden Jahr markt­reif wird. Dann sei auch mit der Veröf­fent­lichung von Endge­räten zu rechnen, die den Stan­dard unter­stützen. Das können Smart­phones und Tablets genauso sein wie klas­sische Smart-TVs. 5G Broad­cast ist nämlich keines­wegs nur für den mobilen Einsatz gedacht, sondern kann auch stationär auf großen Displays genutzt werden - abhängig von der Auflö­sung, die der jewei­lige Programm­ver­anstalter wählt. Das sei frei skalierbar.

Frequenz­frage noch offen

Ob, wann und in welchem Umfang 5G Broad­cast tatsäch­lich starten kann, ist indes von der Verfüg­bar­keit von Frequenzen abhängig, auf denen die Programme verbreitet werden können. Geplant ist die Nutzung des UHF-Bandes, das derzeit auch für DVB-T2 zum Einsatz kommt. Die Signale sollen laut Rohde & Schwarz in einem Umkreis von rund 70 Kilo­metern um den Sender­standort zu empfangen sein.

Doch erst auf der Welt­funk­kon­ferenz (WRC), die Ende 2023 in Dubai statt­findet, wird sich entscheiden, ob der Bereich auch weiterhin für Rund­funk­dienste reser­viert wird. Auch die Mobil­funk­kon­zerne haben Bedarf ange­meldet, um ihre Netze weiter auszu­bauen.

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