Rewe „Pick & Go“: Einkaufen ohne Kasse per Handy-App
Der Handelskonzern Rewe Group arbeitet derzeit am Einkauf ohne Kasse. Kunden können sich demnächst mit einer App anmelden, den Supermarkt betreten, die gewünschten Artikel aus dem Regal nehmen und mit ihnen das Geschäft verlassen. Ein Konzept, das an Amazon Go erinnert. Rewe nennt sein System „Pick & Go“, es wird nach erfolgreichem internen Test zunächst in Köln seine Premiere feiern. Die Methode setzt sich aus einer Vielzahl technischer Bausteine wie Kameras, Sensoren, Server und Switches zusammen. Der Datenschutz und die Privatsphäre stehen ebenfalls im Fokus.
Rewe stellt Einkaufssystem „Pick & Go“ vor
Rewe bereitet Pick & Go vor
Rewe Group
Es gibt nicht selten Stau an Deutschlands Kassen. Häufig verzögert sich der Einkauf durch lange Warteschlangen, was Zeit kostet. Zudem ist es in überfüllten Läden manchmal schwer, den vorgeschriebenen Mindestabstand einzuhalten. Zeitersparnis und reduzierter Kontakt sind erstrebenswert und Rewe möchte beide Kriterien mit „Pick & Go“ erfüllen. Eine Anmeldung und ein autonomer Check-out per Smartphone-App sind das Herzstück dieser Prozedur. In der Zeppelinstraße 2 in Köln ist der erste Laden für das Verfahren gerüstet. Datenschutzhinweise am Eingang klären über die Methode auf und die Eingangsschranke gewährt das Anmelden per App.
Verlässt der Kunde mit seinen Waren den Lebensmitteleinzelhandel, erhält er eine Rechnung auf der Mobilgerät-Software. Scanner und Kameras erfassen dabei die Artikel in den Regalen und registrieren, wenn ebene jene entnommen wurden. Via Server, Switches und sechs Kilometer langem High-Speed-Netzwerkkabel ist die Hardware verbunden. Angst vor einer Verletzung der Privatsphäre sollen Käufer bei „Pick & Go“ nicht haben. Kunden seien auf den Bildaufnahmen nicht erkennbar.
Wann startet Rewe „Pick & Go?“
Der interne Test im Mitarbeiterkreis des Kölner Geschäfts hat bereits begonnen. Mehrere Wochen lang versetzt sich das Personal in die Lage eines Kunden und tätigt über das neue System Käufe. Außerdem werden die Funktionen der Komponenten, die integrierte Reklamationsmöglichkeit und die Bedienbarkeit der App analysiert. Der Startschuss soll im Spätsommer 2021 folgen.
Anika Vooes, Projektleiterin des Rewe-Bereichs Research & Innovation, beteuert die Wichtigkeit des Datenschutzes: “Neben dem Einkaufserlebnis der Kundinnen und Kunden haben Datensicherheit und Stabilität für uns oberste Priorität. Darüber hinaus stehen wir in engem Austausch mit der Datenschutzaufsichtsbehörde in NRW." Wem „Pick & Go“ nicht geheuer ist, muss sich keine Sorgen machen. Auch weiterhin werden Einkäufe bei Rewe mit Bezahlen an der Kasse angeboten.
Der zu Rewe gehörende Discounter Penny verschenkt momentan 15 GB Datenvolumen.