iSIM: Qualcomm integriert SIM-Karte in Snapdragon 8 Gen 2
Qualcomm enthüllt mit iSIM eine bislang unbekannte Funktionalität des Chipsatzes Snapdragon 8 Gen 2. Das auch im Galaxy S23 werkelnde SoC besitzt demnach eine integrierte SIM-Karte. Zusammen mit dem Rüstungskonzern Thales gelang dem Halbleiterfertiger dieser weltweite Meilenstein. Die Arbeitsweise ähnelt jener von eSIM. Das Verfahren erfüllt auch dieselben Sicherheitsstandards der Industrievereinigung GSMA. Mit iSIM sollen Hersteller Platz auf der Platine und Produktionskosten sparen können. Aktuelle Mobilgeräte unterstützen die integrierte SIM-Karte noch nicht, kompatible Modelle werden aber in naher Zukunft erwartet.
Qualcomm und Thales: GSMA-konforme iSIM
Die iSIM ist auf dem Vormarsch
Thales
Bereits vor über einem Jahr berichteten wir das erste Mal über iSIM. Hierbei handelt es sich quasi um eine logische Evolution der eSIM. Während die elektronische SIM-Karte auf dem Mainboard des Mobilgeräts, Wearables oder IoT-Produktes gelötet ist, befindet sich die integrierte SIM-Karte im Chipsatz. Hersteller müssen bei der Entwicklung ihrer Gerätschaften künftig also keine Rücksicht mehr auf die Platzierung des SIM-Chips nehmen. Jetzt haben es mit Qualcomm und Thales die ersten beiden Firmen geschafft, die iSIM nach den Richtlinien der GSMA zu realisieren.
Dabei wird das Verfahren nicht etwa in einem kommenden SoC Verwendung finden, sondern befindet sich bereits in Umlauf. Der Ende 2022 eingeführte Chipsatz Snapdragon 8 Gen 2 hat die iSIM-Funktion an Bord. Gemäß der GSMA security certification2 soll der Cybersicherheitsschutz auf demselben Nivea wie die neuesten eSIM-Generationen sein. Außerdem sei eine Fernwartung mit jeder standardisierten Plattform über GSMA Remote SIM Provisioning möglich. Der Übertragungsstandard 5G wird von iSIM unterstützt.
Wann kommen erste iSIM-Smartphones?
Qualcomm und Thales sehen iSIM nicht als Ablösung der eSIM und Nano-SIM-Karte, sondern als Ergänzung an. Bis 2027 erwarten die Marktforscher von Kaleido, dass der Marktanteil der iSIM auf 300 Millionen Produkte ansteigt. Dies entspräche 19 Prozent aller eSIM-Lieferungen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten also in den kommenden Jahren zahlreiche Gerätschaften mit iSIM in den Handel kommen. Nur mit einem entsprechend ausgestatteten Chipsatz wie dem Snapdragon 8 Gen 2 ist es aber nicht getan. Das jeweilige Produkt muss für die integrierte SIM-Karte angepasst werden.
Demnächst soll der eSIM-Umzug einfacher von der Hand gehen.