Prototypen zu schlecht: Apple scheitert bei 5G-Modems
Apples eigenen 5G-Modems sind noch nicht marktreif
Foto: Apple
Apple kommt mit der Entwicklung eigener 5G-Modems nicht so voran, wie vom iPhone-Konzern erhofft. Schon im September teilte Qualcomm mit, Apple habe sich auch für den Zeitraum von 2024 bis 2026 Snapdragon-Chipsätze zum Einsatz bei Smartphones und Tablets gesichert. Eigentlich wollte Apple spätestens im übernächsten Jahr eigene 5G-Technik verwenden, wie der Bloomberg-Analyst Mark Gurman einem Golem-Bericht zufolge erklärte.
Unter Berufung auf "mit den Vorgängen vertraute Personen" heißt es weiter, es sei unwahrscheinlich, dass Apple seinen ursprünglich ins Auge gefassten Zeitplan einhalten kann. Das gelte vor allem für den Anspruch, dass die Modems von Apple denen anderer Hersteller überlegen sind. Eine besondere Herausforderung sei es, dass diese in den unterschiedlichsten Mobilfunknetzen auf der ganzen Welt funktionieren müssen.
Unterstützung aller Mobilfunknetze offenbar komplex
Apples eigenen 5G-Modems sind noch nicht marktreif
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Wie schwierig es ist, alle denkbaren Konfigurationsmöglichkeiten in den Handynetzen zu berücksichtigen, zeigt sich bei der aktuellen iPhone-Generation. Diese unterstützt die Kombination von LTE im 800-MHz-Bereich als "Anker" und 5G im Bereich um 700-MHz nicht - und das, obwohl der von Apple und anderen Herstellern eingesetzte Qualcomm-Chipsatz diese Band-Kombination ermöglichen würde.
Die genannte Konstellation wird in Deutschland vor allem von Telefónica und Vodafone genutzt. Kunden nutzen in solchen Fällen nur das LTE-Netz, bekommen aber durch eine 5G-Anzeige auf dem iPhone-Display suggeriert, dass das Smartphone auch mit dem neuen Netzstandard verbunden ist. Diese Anzeige erfolgt allerdings schon dann, wenn das Handy mit einer LTE-Funkzelle verbunden ist, die für die Kombination mit 5G vorgesehen ist.
Erste Modem-Prototypen von Apple nicht zufriedenstellend
Dem Bericht zufolge haben erste Modem-Prototypen von Apple, die im vergangenen Jahr verfügbar waren, nicht den Anforderungen des Konzerns genügt. Die Technik habe der des seinerzeit aktuellen Snapdragon-Flaggschiffs von Qualcomm drei Jahre hinterhergehinkt. Wie es zu dieser Einschätzung kam, ist nicht bekannt.
Allerdings hat Apple zur Entwicklung eigener Modems frühere Intel-Mitarbeiter übernommen. Diese hatten unter anderem die 5G-Technik für das iPhone XS entwickelt, das im Test - vor allem bei Dual-SIM-Betrieb - nicht überzeugen konnte.