Deutsche sind endlich bereit für Pay-TV
Aufsteigender Trend: Video-on-Demand und Pay-TV
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Mittlerweile besitzt fast jeder Haushalt in Deutschland mindestens ein Fernsehgerät.
Dabei geht der Trend allerdings immer mehr zum Selbstbestimmen des Fernsehprogramms per Pay-TV und Video-on-Demand.
Diese Entwicklung bestätigt die heute im Handelsblatt veröffentlichte Prognose des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT). Der Verband prognostiziert ein Jahreswachstum von elf Prozent in diesem Bereich. Für die Umfrage wurden 62 private TV- und Radiostationen befragt. Das Ergebnis bestätigte den Aufwärtstrend des Pay-TVs in Deutschland seit 2002.
Konkurrenz belebt das Geschäft
Durch den technischen Fortschritt drängen immer mehr Anbieter auf den deutschen Markt, sodass Sky Deutschland nun seine jahrelange Monopolstellung einbüßen musste. Auch durch Angebote von Kabelnetzbetreibern und Telekommunikationsunternehmen in diesem Bereich wird die Branche aufgemischt. Dies bedeutet zwar mehr Konkurenz für die Anbieter, aber auch mehr Vielfalt und Auswahl für den Kunden.
Auch der Trend Video-on-Demand zeigt, dass immer mehr Menschen lieber für das Schauen von Filmen bezahlen wollen, als von Werbeunterbrechungen genervt zu werden. Zusätzlich können durch diese Möglichkeit die Filme aus dem Internet zu einer gewünschten Zeit und auf dem Tablet oder Smartphone angeschaut werden.
Restliche Branche bleibt gelassen
Aufsteigender Trend: Video-on-Demand und Pay-TV
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Zu den für die Marktprognose befragten Sendern zählen insgesamt 62 private TV- und
Radiostationen. Unter ihnen sind große Konzerngruppen wie die ProSiebenSat.1 Media AG oder die Mediengruppe RTL und Sky, sowie viele Spartenkanäle und Radiostationen. Bisher spiegelten die von dem VPRT-Experten Frank Giersberg erstellten Prognosen die tatsächliche Entwicklung in der Branche gut wieder.
Dieses Jahr ist der Trend zum Bezahlfernsehen wieder deutlich erkennbar. So wird für 2013 der Umsatz der Pay-TV-Sender deutlich über dem der werbefinanzierten Kanälen erwartet. Letztere werden ihre Einnahmen gerade mal um knapp ein Prozent auf ca. 4,1 Milliarden Euro steigern können. Zusammen mit dem Umsatz der werbefinanzierten Radiosendern wäre dies ein Wachstum von knapp zwei Prozent gegenüber 2012. Dieser reicht lange nicht an die elf Prozent, die die Pay-TV-Anbieter verbuchen können.
Doch die privaten TV- und Radiostationen lassen sich durch diesen Trend nicht beunruhigen. "Wir stehen als Branche stabil da und wachsen entgegen dem Trend im Rest von Europa", sagte VPRT-Präsident Tobias Schmid dem Handelsblatt.