Washington Post: Super-Computer der NSA soll alle Verschlüsselungen knacken
Das Forschungsprogramm der NSA Penetration Hard Targets kostet 80 Millionen Euro
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Der weltweit kritisierte US-Geheimdienst NSA
will einen Super-Computer bauen, der so gut wie alle
Verschlüsselungen etwa bei Banken, in der Forschung und von
Regierungen knacken soll. Das berichtete die Washington
Post.
Die Arbeit für den sogenannten Quanten-Computer sei Teil eines mit rund 80 Millionen Dollar (58 Millionen Euro) finanzierten Forschungsprogramms "Penetration Hard Targets" (In harte Ziele eindringen). Einzelheiten - vor allem wie weit das Programm bereits sei - wurden zunächst nicht bekannt. Weite Teile des Forschungsprogramms seien geheim, hieß es.
Das Blatt beruft sich auf Dokumente, die der ehemalige NSA-Mitarbeiter Edward Snowden geliefert habe. Ein Quanten-Computer gilt als sehr viel leistungsstärker und schneller als normale Digital-Computer.
NSA verfügt angeblich über keinen Vorsprung bei der Forschung
Das Forschungsprogramm der NSA Penetration Hard Targets kostet 80 Millionen Euro
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Wissenschaftler fragten sich laut Washington Post bereits seit
längeren, ob die NSA-Forschung bei der Entwicklung des Super-Rechner
weiter als andere, zivile Labors seien. Zwar sei das ganze Ausmaß der
NSA-Forschung nicht bekannt, doch die vorliegenden Dokumente legten
nahe, dass die NSA über keinen Vorsprung verfügten, meint das Blatt.
Die NSA liefere sich ein "Kopf-an-Kopf-Rennen" mit
Forschungsprojekten, die von der EU und der Schweiz unterstützt
würden, heißt es in dem Bericht weiter.
Erst kürzlich hatte der Spiegel unter Berufung auf Snowden-Dokumente über weitere Angriffs- und Abhörfähigkeiten der NSA berichtet. Demnach könne der Geheimdienst Computer von Zielpersonen präzise und unauffällig mit Ausspähsoftware infizieren. Bei einem Hacker-Treffen in Hamburg forderten Internetaktivisten und Computerexperten kürzlich, man müsse Verschlüsselungstechniken verbessern und die digitale Infrastruktur neu erfinden, um sich gegen das Ausspähen zur Wehr zu setzen.
Das Ausspähen und das weltweit millionenfache Sammeln von Telefon-Metadaten durch den US-Geheimdienst hatte weltweite Empörung ausgelöst. Auch das Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel war zeitweise überwacht worden.