Digitalradio

NRJ-Gruppe: Weiteres nationales Programm über DAB+

Die NRJ-Gruppe denkt über den Start eines weiteren bundes­weiten Radio­programms über DAB+ nach. Dieses könnte im zweiten natio­nalen Multi­plex verbreitet werden, der zur IFA starten soll.
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Die Energy-Gruppe könnte ein weiteres nationales Format über DAB+ starten Die Energy-Gruppe könnte ein weiteres nationales Format über DAB+ starten
Screenshot: Michael Fuhr
Die NRJ-Gruppe denkt über den Start eines weiteren bundes­weiten Radio­programms über das digital-terres­trische Radio DAB+ nach. In Betracht kommt dabei eine Verbrei­tung im zweiten, natio­nalen Multi­plex, der zur IFA starten soll. "In der Tat beschäf­tigen wir uns gerade mit der Frage, ob und wenn ja für welche unserer Programme dies inter­essant sein könnte", sagt Olaf Hopp, Geschäfts­führer von Energy Deutsch­land, in einem Inter­view mit dem Portal "Radioszene.de".

Möglich wäre der DAB+-Start eines der Energy-Webra­dios, ein Deutsch­land-Ableger der inter­natio­nalen Brands, etwa das Oldie­format "Nost­algie", das Frauen-affine "Chérie FM" mit emotio­naler Musik oder - wie in der Schweiz - ein ganz anderes, speziell auf den deut­schen Markt zuge­schnit­tenes Format.

Hopp: 50 Prozent Markt­durch­drin­gung von DAB+ in zwei bis drei Jahren

Die Energy-Gruppe könnte ein weiteres nationales Format über DAB+ starten Die Energy-Gruppe könnte ein weiteres nationales Format über DAB+ starten
Screenshot: Michael Fuhr
Hopp lobt die Entschei­dung, dass die Medi­enpo­litik einen zweiten natio­nalen Multi­plex ermög­licht hat: "DAB+ ist die Hörfunk-Über­tragungs­tech­nologie der Zukunft und wird UKW in den kommenden Jahren sukzes­sive ablösen. In Europa ebenso wie in Deutsch­land. Und da Deutsch­land einer der größten euro­päischen Werbe­märkte ist, gibt es eine Viel­zahl guter Gründe, einen zweiten natio­nalen und erst­mals rein privaten DAB+ Multi­plex an den Start zu bringen".

Da ab Ende 2020 nur noch Auto­radios verkauft werden dürfen, die sowohl UKW als auch DAB+ empfangen und auch die Haus­halts­ausstat­tung mit statio­nären DAB+ Geräten weiter ansteigt, werde die Markt­durch­drin­gung von DAB+ in den nächsten zwei bis drei Jahren auf über 50 Prozent anwachsen, prognos­tiziert Hopp.

DAB+ ist "Turbo-Booster für UKW-Radio­marken"

Bereits mit dem natio­nalen Energy-Programm, das im ersten Bundesmux verbreitet wird, mache das Unter­nehmen exzel­lente Erfah­rungen: "Die natio­nale DAB+ Verbrei­tung ist ein wahrer Turbo-Booster für UKW-Radio­marken", so Hopp. "Wenn Sie ausrechnen, wie viel mehr natio­nale Werbe­erlöse stei­gende Hörer­zahlen aus den Werbe­kombis von AS&S und RMS bringen, ist es ein einfa­cher Drei­satz, die Mehr­kosten in Rela­tion zu den Umsatz­poten­tialen zu setzen. Denn bei einem nur marginal stei­genden natio­nalen Netto­werbe­markt sinkt der eigene Markt- und damit Erlös­anteil zwangs­läufig, wenn andere Sender über­propor­tional wachsen".

Und dies koste lang­fristig unter dem Strich deut­lich mehr Geld, als die Inves­tition in einen neuen natio­nalen Ausspielweg erfor­dert. "Nebenbei sind die tech­nischen Verbrei­tungs­kosten für DAB+ aufgrund des nied­rigeren Strom­verbrauchs güns­tiger als bei UKW. Man könnte auch sagen, DAB+ ist das 'klima­freund­liche grüne Radio'", sagt Hopp.

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