Digitalradio

Ausschreibung für regionales DAB+ in NRW

Fünf Regionen in NRW erhalten ein zusätz­liches regio­nales Angebot im Digi­tal­radio DAB+. Die Medi­enan­stalt hat hierfür jetzt die Kapa­zitäten ausge­schrieben.
Von

Die Landes­anstalt für Medien hat die lange erwar­tete Ausschrei­bung regio­nali­sierter DAB+-Über­tra­gungs­kapa­zitäten in Nord­rhein-West­falen gestartet. Die zur Verfü­gung stehenden Kapa­zitäten ermög­lichen die Verbrei­tung oder Weiter­ver­brei­tung von Hörfunk­pro­grammen und rund­funk­ähn­lichen Tele­medien in weiten Teilen des bevöl­kerungs­reichsten Bundes­landes. Die zukünf­tige Nutzung dieser Kapa­zitäten trage laut der Medi­enan­stalt maßgeb­lich zu einer Erwei­terung des NRW-Radio­marktes und einer voran­schrei­tenden Digi­tali­sie­rung bei.

Start in fünf Regionen

Der Fernmeldeturm Colonius in Köln Der Fernmeldeturm Colonius in Köln
Foto: Media Broadcast
Die Ausschrei­bung richtet sich sowohl an einzelne Radios als auch an Anbieter von Medi­enplatt­formen und umfasst fünf der insge­samt sechs mögli­chen Regionen in NRW: Köln/Bonn/Aachen, Nieder­rhein/Duis­burg/Essen, Ostwest­falen/Lippe, Südwest­falen/Dort­mund und Wuppertal/Düssel­dorf/Mönchen­glad­bach. Perspek­tivisch soll auch noch die Region Müns­ter­land hinzu­kommen. Bewerber können sich auf einzelne und auch auf alle ausge­schrie­benen Regionen bewerben, da die Kapa­zitäten sowohl für eine regio­nale als auch zusammen mit der noch zuzu­ord­nenden Über­tra­gungs­kapa­zität für die Regionen Müns­ter­land für eine landes­weite Verbrei­tung genutzt werden können. Die regio­nalen Muxe ergänzen das bestehende Angebot aus den beiden natio­nalen Bouquets, dem Paket des öffent­lich-recht­lichen WDR und dem landes­weiten Privat­radio-Multi­plex.

Begleitet wird die DAB+-Regio-Ausschrei­bung von einer Förder­bekannt­machung. Damit betei­ligt sich die Landes­anstalt für Medien NRW über einen Zeit­raum von drei Jahren mit bis zu 3,4 Millionen Euro an den Verbrei­tungs­kosten. Diese Förde­rung können alle Radio-Anbieter bean­tragen, die die Menschen im Bundes­land mit landes­weiten, lokalen und regio­nalen Radio­ange­boten versorgen und parallel an der Ausschrei­bung der DAB+Regio-Über­tra­gungs­kapa­zitäten teil­nehmen. Der Förder­bescheid wird vorbe­halt­lich einer entspre­chenden DAB+-Regio-Zuwei­sung erteilt. Sowohl auf die DAB+-Regio-Über­tra­gungs­kapa­zitäten als auch für die beglei­tende Förde­rung können die Bewer­bungen bis zum 27. Juni 2024 einge­reicht werden.

Der NRW-Lokal­funk bald auch auf DAB+

Aller Voraus­sicht nach wollen die bisher nur auf UKW sendenden NRW-Lokal­radios auch im terres­tri­schen Digi­tal­radio starten. Aufgrund der größeren Sende­gebiete können sie künftig auch Pend­ler­bewe­gungen berück­sich­tigen. Wer beispiels­weise in Bonn wohnt und in Köln oder Lever­kusen arbeitet, kann sein Lokal­pro­gramm auf dem gesamten Weg zur Arbeit durch­hören, was auf UKW nur bedingt oder gar nicht möglich war.

Darüber hinaus wollen sich zahl­reiche weitere Radio­unter­nehmen um die begehrten Sende­plätze bemühen. Bei einem Call-for-Inte­rest im Vorfeld der Ausschrei­bung hatten sich neben dem NRW-Lokal­funk 30 weitere, inter­essierte Unter­nehmen und Platt­form­betreiber gemeldet.

Mehr zum Thema DAB+