Im Praxistest: Nothing Phone (2) versus Unihertz Luna
LTPO-OLED-Display versus LCD-Screen
Beim Nothing Phone (2) schauen wir auf ein 6,7 Zoll großes LTPO-OLED-Display mit einer adaptiven Bildwiederholfrequenz von 1 bis 120 Hz und einer Auflösung von 2412 x 1080 Pixel (394 ppi). Als Helligkeit im Freien gibt der Hersteller 1000 Nits an, die HDR-Spitzenpixelhelligkeit soll sich auf 1600 Nits belaufen. Im Testverfahren kamen wir auf eine Leuchtdichte von 480 cd/m² (Candela pro Quadratmeter). Wahlweise lässt sich ein Always-On-Display aktivieren.
Nothing Phone (2): Blickwinkelstabilität des Displays
Bild: teltarif.de
Das Unihertz Luna verfügt über ein 6,81 Zoll großes LCD-Display mit 2400 × 1080 Pixel (386 ppi). Hier konnten wir eine Leuchtdichte von 400 cd/m² ermitteln.
In der Praxis weisen die Bildschirme beider Smartphones eine hohe Blickwinkelstabilität auf, einzelne Pixel lassen sich bei nahem Draufschauen auf keinem der Panels ausmachen.
Weiße Flächen haben auf dem Display des Nothing Phone (2) einen ganz leichten OLED-typischen Gelbstich. Die Farbtemperatur lässt sich jedoch in den Displayeinstellungen stufenlos einstellen. In puncto Farbintensität kann der Nutzer zwischen "Lebendig" und "Standard" wählen.
Das LCD-Display des Unihertz Luna ist gleichmäßig ausgeleuchtet, weist naturgemäß jedoch nicht die gleichen Schwarzwerte auf wie das Panel des Kontrahenten.
Unihertz Luna: Blickwinkelstabilität des Displays
Bild: teltarif.de
Bei Tageslicht sind die Bildschirme gut ablesbar, starke Einschränkungen gibt es jedoch bei heller Sonneneinstrahlung, wobei diese beim Luna wider Erwarten gar nicht mal so viel stärker ausfallen als beim OLED-Panel des Phone (2).
Bei Aktivierung der automatischen Bildschirmhelligkeit gönnte sich das Nothing Phone (2) im Test mitunter eine leichte Verzögerung beim Wechsel von einer hellen in eine dunkle Umgebung und umgekehrt, allerdings trat der Verzug eher sporadisch auf. Das Unihertz Luna reagierte diesbezüglich etwas schneller und zuverlässiger.
Haupt- und Frontkameras des Nothing Phone (2) und Unihertz Luna
Links oben auf der Rückseite des Nothing Phone (2) prangt das schlichte ovale Kameramodul, das einen 50-MP-Sony-IMX890-Sensor mit einer f/1.8-Blende und optischer Bildstabilisierung sowie einen 50-MP-Samsung-JN1-Weitwinkelsensor mit f/2.2-Blende beherbergt, der auch Makroaufnahmen in einer Nähe von bis zu 4 mm beherrscht. 4K-Videos zeichnet die Knipse mit maximal 60 Bildern pro Sekunde auf, ein LED-Blitz sitzt neben der Einheit.
Kameramodul des Nothing Phone (2)
Bild: teltarif.de
Das rückwärtig verbaute quadratische Kameramodul des Unihertz Luna umfasst drei Objektive, die mit einem 108-MP-Sensor von Samsung mit einer f/1.75-Blende, einer 20-MP-Nachtsichtkamera mit Sony-IMX350-Sensor sowie einem 2-MP-Makrosensor bestückt sind. Der 108-Megapixel-Sensor von Samsung nimmt durch 9:1 Pixel-Binning 12 MP große Fotos auf. Hinzu kommen zwei Infrarot-Nacht-LEDs und ein einfaches Blitzlicht. Videos werden mit maximal 30 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet.
Kameraeinheit des Unihertz Luna
Bild: teltarif.de
Hauptkamera des Nothing Phone (2)
Wir haben die Hauptkameras der beiden Androiden unter Laborbedingungen getestet. Die Knipse des Nothing Phone (2) liefert bei Innenaufnahmen mit guten Lichtverhältnissen ein ausgewogenes, naturgetreues Bild mit Tiefenschärfe und realistischen Farben. Im Dämmerlicht überraschte die Kamera sogar ohne aktivierten Nachtmodus durch ein nahezu rauschfreies Bild mit einer natürlichen Farbwiedergabe. Auch Außenaufnahmen im Standardmodus wirken realistisch und detailgetreu.
Beim Einsatz des Weitwinkel-Objektivs gibt es deutliche Verzerrungen an den Rändern (siehe Auto), die Bildmitte ist weitgehend stimmig. Im Zoommodus weiß die Farbwiedergabe ebenfalls zu überzeugen. Bei 2-fachem Zoom werden Details noch authentisch wiedergegeben, die beim 5-fachen Zoom bereits leicht verschwimmen (siehe Straßenschild) und beim 10-fachen Zoom deutlich verwaschen erscheinen. Der Makromodus liefert erstaunlich detail- und kontrastreiche Bilder.
Im Folgenden finden Sie Bilder, die wir mit der Hauptkamera des Nothing Phone (2) aufgenommen haben.
Laboraufnahmen
- Gute Lichtverhältnisse mit Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse im Nachtmodus
Außenaufnahmen
Hauptkamera des Unihertz Luna
So gut sich die Kameraausstattung des Unihertz Luna auf dem Datenblatt liest, so durchwachsen sind die Aufnahmeergebnisse in der Praxis. Farben wirken bei Innenaufnahmen mit optimaler Beleuchtung etwas heller und kräftiger als beim Nothing Phone (2), allerdings leidet der Kontrast etwas.
Bei Außenaufnahmen mit 3-fachem Zoom verschwimmen nahe liegende Details wie die Blätter an den Bäumen bereits deutlich, Fotos mit 5-fachem und 10-fachem Zoom sind weit entfernt von druckreif. Der Blitz leuchtet bei Dunkelheit nur nahe Objekte gut aus, schaltet man ihn ab, ist kaum mehr etwas zu erkennen. In unserem Test hängte sich die Kamerasoftware im Nachtmodus auf, das geknipste Bild wurde zwar als Vorschau-Thumbnail angezeigt, war aber nicht in der Galerie abrufbar.
Die Nachtsichtkamera liefert einigermaßen brauchbare Schwarz-Weiß-Bilder mit mittelmäßigem Kontrast. Der Makro-Sensor beschert relativ unscharfe Fotos mit deutlichen Artefakten. Insgesamt ließe sich bei der Kameraqualität des Luna mit Software-Updates seitens des Herstellers sicherlich noch einiges herausholen. Ob es die geben wird, ist fraglich.
Im Folgenden können Sie sich die Testbilder von der Hauptkamera des Unihertz Luna ansehen.
Laboraufnahmen
Außenaufnahmen
Fotoqualität der Frontkameras
Die Frontkamera des Nothing Phone (2) prangt in einem mittig angesiedelten Displayausschnitt und knipst Fotos mit bis zu 32 MP. Diese gelingen bei guter Beleuchtung kontrastreich und scharf und sind auch bei Dämmerlicht mit Blitz noch brauchbar; im Nachtmodus ist auf den Aufnahmen allerdings nichts mehr zu erkennen.
Frontkamera des Nothing Phone (2): Laboraufnahmen
- Gute Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse mit Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse im Nachtmodus
Auch die Frontkamera des Unihertz Luna, die in einem Punch-Hole in der oberen linken Bildschirmecke angebracht ist, operiert mit 32 MP und schießt bei Tageslicht ansprechende Bilder, verfügt jedoch im Gegensatz zu jener des Phone (2) nicht über einen Porträtmodus und macht in der Dämmerung keine gute Figur.
Frontkamera des Unihertz Luna: Laboraufnahmen
Glyph-Beleuchtung: Einfarbig versus kunterbunt
Die einfarbige Glyph-Beleuchtung des Nothing Phone (2) haben wir bereits in unserem Praxistest detailliert vorgestellt.
Auch das Unihertz Luna verfügt über LED-Streifen und -Bögen unter der transparenten Rückseite, die sich allerdings in den Farben Rot, Grün, Blau, Gelb, Türkis, Magenta einstellen lassen und auf Wunsch auch bunt durcheinanderblinken. Zur Konfiguration der Lichter gibt es ein Widget auf der Startseite. Auf diese Weise lassen sie sich als Taschenlampe, Zusatzblitz für die Kamera oder als passendes Diskolicht zur auf dem Handy wiedergegebene Musik nutzen.
Das Unihertz Luna blinkt in mehreren Farben
Bild: teltarif.de
Bei aufgezogenem Case leuchten die Lichter am Rand bis zur Front durch, was einen interessanten Effekt ergibt, da sie sich mit einem Feature namens "Ambient Light" bei der Videobetrachtung optional der Farbe anpassen, die gerade am Bildschirmrand präsent ist. In der Praxis lenkt der ständige Farbwechsel jedoch eher vom Video ab, als dekorativ zu wirken.
Einstellungsoptionen der Glyph-Beleuchtung: Nothing Phone (2) und Unihertz Luna
Screenshots: teltarif.de / Claudia Krüger
Wie beim Nothing Phone (2) können Sie die blinkende Beleuchtung auch zur Anzeige eingehender Benachrichtigungen oder Anrufe nutzen, eine Möglichkeit, einzelnen Kontakten ein bestimmtes Muster zuzuordnen, gibt es bei Luna jedoch nicht.
Auf der nächsten Seite haben wir die Speicherausstattung, Performance, Software, den Akku und die Connectivity der beiden Smartphones für Sie getestet. Preise und Verfügbarkeit sowie das Fazit finden Sie im Anschluss daran.