Nokia verkündet Jahresbilanz: Endlich wieder ein Quartalsgewinn
Nokia mit Quartalsgewinn
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Hoffnungsschimmer für Nokia: Der finnische
Handy-Riese ist im vergangenen Quartal nach hohen
Milliarden-Verlusten in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Nokia
meldete einen Gewinn von 202 Millionen Euro für das letzte
Vierteljahr 2012. Der Umsatz schrumpfte im Jahresvergleich um fast
ein Fünftel auf 8,04 Milliarden Euro. Für das gesamte Jahr 2012 steht
trotz des besseren Schlussquartals aber immer noch ein dickes Minus unter
der Rechnung: Nokia machte 2012 einen Verlust von 3,1 Milliarden
Euro. Das hat auch Folgen für die Anleger: Die Aktionäre sollen erstmals seit
über 20 Jahren keine Dividende erhalten. Damit will sich Nokia mehr
finanziellen Spielraum verschaffen.
Denn eines ist klar: Die Wende ist mit dem ersten Quartalsgewinn seit eineinhalb Jahren noch nicht geschafft. Für das laufende Quartal kündigte Nokia wieder eine voraussichtlich negative operative Rendite im Kerngeschäft mit Mobiltelefonen an - ein Hinweis auf einen möglichen Verlust. Die Aktie gab heute zeitweise um gut sechs Prozent auf 3,27 Euro nach.
Die Rivalen haben Nokia überholt
Nokia mit Quartalsgewinn
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Der Gewinn im Weihnachtsquartal wurde möglich, weil Nokia die
Verluste sowohl im Bereich Mobiltelefone als auch beim
Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks stoppen konnte. Im
Schlussquartal 2011 hatte es noch einen Verlust von 1,1 Milliarden
Euro gegeben. Nokia, einst unangefochtener Handy-Weltmarktführer,
hatte in den vergangenen Jahren den Anschluss an erfolgreichere
Rivalen wie Samsung und Apple verloren. Vor einem Jahr stieß Samsung
Nokia nach 14 Jahren als weltgrößten Handy-Hersteller vom Thron.
Ein Nokia-Hoffnungsträger für die Rückkehr in die Spitzengruppe sind die Lumia-Smartphones mit Microsofts Betriebssystem Windows Phone 8. Nokia verkaufte im vergangenen Quartal 4,4 Millionen Lumia-Geräte. Das half zwar, den Durchschnittspreis eines abgesetzten Smartphones auf 186 Euro von 140 Euro ein Jahr zuvor zu steigern. Doch gemessen an den Verkäufen der großen Rivalen war das wenig. Apple meldete unmittelbar vor der Nokia-Bilanz 47,8 Millionen abgesetzte iPhones im Weihnachtsgeschäft, die Anleger hatten sogar noch mehr erwartet. Samsung dürfte noch darüber liegen.
Einfach-Handys sind Nokias Kerngeschäft
Bei den Finnen hingegen machen die weniger lukrativen einfachen Handys den Großteil des Geschäfts aus. In diese Kategorie fielen gut 90 Prozent der insgesamt 86,3 Millionen verkauften Geräte. Der durchschnittliche Preis aller Nokia-Mobiltelefone fiel binnen eines Jahres um 15 Prozent auf zuletzt 45 Euro.
Zugleich hat Nokia einen Hoffnungsträger für die schnell wachsenden Märkte wie Indien im Köcher: Handys der Asha-Serie, die mit ihren Internet-Funktionen an der Schwelle zum günstigen Smartphone liegen, aber noch zu den einfachen Handys gezählt werden. Nokia verkaufte im vergangenen Quartal 9,3 Millionen Asha-Geräte. Die Baureihe könnte entscheidend werden, um in den Wachstumsmärkten günstigen Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android Paroli zu bieten.
Update [24.01.2012, 18:15 Uhr]: Offizielles Aus für Symbian
Nokia hat im Zuge der Bekanntgabe seiner Zahlen heute offiziell mitgeteilt, dass es keine weiteren Handys mit Symbian mehr geben wird. Das 41-Megapixel-Smartphone Nokia 808 PureView sei definitiv das letzte Gerät, das das Unternehmen auf Basis der Symbian-Plattform entwickelt habe. Im teltarif-Test hatte sich das Betriebssystem als größter Schwachpunkt des Handys gezeigt. Im vergangenen Quartal wurden noch 2,2 Millionen Smartphones mit Symbian verkauft.