Nokia liefert 5G-SA-Campus-Netz an Uni Kaiserslautern
Die Smart Mobile Labs AG hatte die TUK-Gesamtausschreibung für fünf Campus-Netzwerke gewonnen, die vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des 5G-Kaiserslautern-Projekts finanziert werden. Die Technische Universität Kaiserslautern (TUK) gilt als anerkanntes Kompetenzzentrum für Technologie- und Industrieforschung.
Im Rahmen eines verlängerbaren Dreijahresvertrags wird Nokia der TUK ein 5G SA Netz zur Verfügung stellen, die die Entwicklung neuer 5G-Forschung und Anwendungsfälle (Use-Case-Tests) an den Fakultäten der Universität ermöglicht. Die industrietauglichen Netzwerke werden auf der Nokia Digital Automation Cloud (DAC) basieren. Das ist eine Digitalisierungsplattform, die private Netzwerke mit hoher Bandbreite und "ultraschneller industrietauglicher" Qualität bereitstellen kann.
Professor Dr. Hans Schotten, 5G-Kaiserslautern-Koordinator der TUK, freut sich: "Der Einsatz unseres eigenen privaten 5G-Wireless-Netzwerks schafft eine kontrollierte Umgebung, in der unsere Forscher die Möglichkeiten von 5G erforschen können, und neue Anwendungen und Anwendungsfälle entwickeln können."
5G: Automatisierung, Logistik, Bauwesen und Landwirtschaft
Das Tor zur Wissenschaft an der Universität Kaiserslautern, bald mit 5G SA voll versorgt
Foto: Universität Kaiserslautern
Zu den Bereichen von besonderem Interesse gehören die industrielle Automatisierung und Logistik, das Bauwesen und die Landwirtschaft. Daher werden die 5G-Netze auch bei bereits bestehenden universitären Forschungsprojekten, sowie bei der Entwicklung von Technologieplattformen und Software zum Einsatz kommen. Teilweise geht die Uni hier eigenständig vor, teilweise ist die Zusammenarbeit mit einer Reihe von anderen Interessengruppen und Industriepartnern vorgesehen.
Das private 5G-Funksystem wird auf dem gesamten Universitätsgelände ("Campus") in Kaiserslautern, auf der Wissenschaftsmeile, die auch das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) umfasst, sowie auf dem etwas ausserhalb gelegenen Hofgut Neumühle (Münchweiler an der Alsenz, bei Enkenbach-Alsenborn) zum Einsatz kommen.
Rüdiger Hnyk, Produkt-Chef der Smart Mobile Labs AG, weist darauf hin, dass sein Unternehmen die Installation, dem Betrieb und die Integration des 5G-Standalone-Funksystems in bestehende Anwendungen vornehmen wird. Dieses private 5G-Funknetz der nächsten Generation werde die Grundlage für viele zukünftige Anwendungsfälle wie selbstfahrende Autos, Drohnensteuerung und Echtzeit-Videoanwendungen für Logistik- und Mobilitätsdienste sowie für Produktions- und Landwirtschaftsszenarien sein.
Raghav Sahgal, Chef von Nokia Enterprise, lobt die 5G-Aktivitäten der Universität in der Spitzenforschung. Damit werde die langjährige Beziehung mit der Universität, in deren Rahmen eine enge Zusammenarbeit mit den Nokia Bell Labs im Bereich Smart Factories und Industrieanwendungen durch 5G möglich wurde, erweitert.
Wer ist Smart Mobile Labs?
Das Unternehmen Smart Mobile Labs in München versteht sich als "größter 5G-Systemintegrator in Deutschland" und liefert seit diesem Jahr 2020 die ersten 5G-Campusnetze an viele Kunden aus. Smart Mobile Labs wir dann die Nokia DAC-Lösung aufbauen und in Betrieb nehmen und mit der bereits bestehende Technik vor Ort verbinden.
Was ist Nokia DAC?
Nokia DAC (Digital Automation Cloud) ist eine digitale Automatisierungs-Plattform, die ein "zuverlässiges, sicheres und leistungsstarkes" Netz nach Industriestandards bereit stellen soll. Es handelt sich um ein kompaktes "Plug-and-Play-System" mit Automatisierungsfunktionen, das Netzwerkendgeräte und ein Cloud-basiertes Betriebsüberwachungssystem umfasst. Mit Nokia DAC können Anwender alle ihre vor Ort generierten Daten sicher vor Ort erfassen, verarbeiten und hosten, betont Nokia.
Die Technische Universität Kaiserslautern
Die Technische Universität Kaiserslautern liegt unmittelbar am Waldrand von Kaiserslautern
Foto: Universität Kaiserslautern
Die in den 1970iger Jahren gegründete Technische Universität Kaiserslautern sieht sich als "internationale Universität der Pfalz - global tätig, regional vernetzt" und empfiehlt sich als "florierendes Umfeld für Exzellenz in Forschung, Lehre, Ausbildung und Dienstleistung".
Bei Campusnetzen ist zu beachten, dass diese nur auf dem Gelände des Lizenznehmers (hier der Universität Kaiserslautern) funktionieren und nur für Systeme und deren Mitarbeiter aus Lehre und Forschung genutzt werden können. "Zivile" Kunden (auch die Studenten) können das Netz nicht nutzen. Ihnen stehen die öffentlichen Netze von Telekom, Vodafone und o2 zur Verfügung (1&1-Drillisch sendet derzeit noch nirgendwo im Land.)