Surface Pro 3 im Test: Aus alten Fehlern nicht gelernt
Die Akkulaufzeit war auf unserem - natürlich noch sehr neuen - Tablet recht gut. Mehrere Stunden hielt das Surface Pro 3 ohne Probleme durch. Wegen des knappen Testzeitraums - teilweise während der IFA - konnten wir aber keine systematischen Tests mit Videos oder Akkutest-Software durchführen.
Wie schon beim Vorgänger ist das Stromkabel am Tablet mit einer magnetischen Vorrichtung befestigt. Am Netzteil befindet sich eine zusätzliche USB-Buchse - ein sehr praktisches Detail, um beispielsweise ein Smartphone gleich mit aufzuladen.
Bei Stiftbedienung ignoriert das Tablet Berührungen mit dem Handballen.
Bild: teltarif.de
Das Surface Pro 3 verfügt über ein Paar nach vorne gerichteter Stereolautsprecher. Die können aber einer Heimkino-Anlage naturgemäß nicht das Wasser reichen. Zum Betrachten von Serien oder Filmen auf der Couch kann sich das Tablet aber eignen. Zum intensiven Medienkonsum bieten sich dennoch eher Kopfhörer oder ein Bluetooth-Lautsprecher an.
Alternativen: iPad und Macbook Air
Die Konkurrenz für das Surface Pro 3 ist riesig - zumal Microsoft zwar ein gutes Hybrid-Angebot gebaut hat, aber damit auch die Spezialisten auf die Plätze verweisen muss. Das gelingt aber nicht so richtig. Leistungsfähige Tablets gibt es mit dem iPad Air oder aktuellen Highend-Angeboten im Android-Lager, zum Beispiel von Samsung oder Sony. Die sind handlicher und für mobile Unterhaltung besser geeignet - Aufgaben wie Bilder- und Video-Bearbeitung erledigen sie aber nicht so flott - zumal die funktionsreiche Software dafür fehlt. Hier schlägt sich das Surface Pro 3 wegen der verwendbaren Windows-Software gut.
Frei justierbarer Aufstellwinkel
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Zum Schreiben und arbeiten unterwegs ist die Bauform des Surface Pro 3 aber nach wie vor nicht optimal ausgelegt - vor allem dann, wenn eine ausreichend große und ebene Unterlage fehlt. Ein Notebook (oder Ultrabook) lässt sich viel leichter ausbalancieren, wenn der Nutzer es auf dem Schoß verwendet. Bedenken sollten Surface-Pro-3-Interessenten außerdem, dass das Tablet recht viel Platz benötigt, wenn es aufgestellt werden soll. Das hängt mit dem Standfuß und dem Type-Cover zusammen. Beide können ohne stabile Unterlage nicht komfortabel zum Einsatz kommen.
Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger
Die Mechanik des Standfuß
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Gegenüber dem Vorgänger hat Microsoft an einigen Stellen echte Verbesserungen vorgenommen. Das Display - kein Kritikpunkt am Surface Pro 2 - ist noch besser. Die zusätzliche magnetische Befestigung des Type-Covers kommt dem Handling zu Gute - das gilt auch für den neu konstruierten Standfuß. Spürbare Verbesserungen an der Systemleistung gibt es aber nicht.
An den kritischen Stellen bleibt alles beim Alten: Windows 8.1 zeigt die gleichen Schwächen (Multitasking zwischen Apps und Desktop-Software, unscharfe Schriften, kleine Schaltflächen im Desktop-Modus, umständliche virtuelle Tastatur im Desktop-Modus) wie vor Jahresfrist. Hier hätte Microsoft handeln müssen. Deswegen ziehen wir in der Gesamtwertung Punkte ab - obwohl das Surface Pro 3 gegenüber dem Vorgänger fast wie das bessere Tablet wirkt.
Fazit: Gutes Ultratablet, aber richtig praktisch ist es nicht
Technisch hat Microsoft eine ganze Menge richtig gemacht: Das Display ist zum Arbeiten groß genug, zum Transportieren ist das Tablet schön klein. Die Leistung ist einwandfrei und der neue Standfuß bewährt sich in der Praxis. Aber für ein Tablet ist es zu schwer und Windows 8.1 wirkt als Tablet-Betriebssystem immer noch nicht durchdacht. Für manche Nutzer kann das Tablet wohl auch als Notebook-Ersatz in Betracht kommen - gerade das Smartphone übernimmt heute oft ja schon eine ganze Menge Aufgaben. Auf den Käufer wartet wohl eine längere Eingewöhnungszeit, bis er alle Potenziale des Surface Pro 3 ausschöpfen kann.