Tablet-Test

MS Surface Pro 2 getestet: Notebook-Tablet für Windows-Freunde

Solides Update, aber kein Geniestreich von Microsoft
Von Hans-Georg Kluge

Die zweite Generation der Surface-Tablets ist mittler­weile erschienen. Das Surface 2 mit Windows RT haben wir bereits getestet. Nun ist das Surface Pro 2 an der Reihe. Auf diesem Tablet läuft ein voll­wertiges Windows 8.1, so dass ohne Ein­schränk­ungen jede Windows-Software lauffähig ist. In unserem Test zeigen wir Ihnen, wie sich dieses Tablet aus dem Hause Micro­soft schlägt, mit welchen Schwächen Käufer leben müssen und warum das Full-HD-Display manche Software nicht optimal anzeigt.

So fühlt sich das Surface Pro 2 an

Microsoft Surface Pro 2

Surface Pro 2 (links) und Surface 2 im Vergleich. Surface Pro 2 (links) und Surface 2 im Vergleich.
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Das Surface Pro 2 ist vom Formfaktor her fast identisch mit dem Surface 2 (ohne Pro). Es ist allerdings spürbar dicker. Das Gewicht wird oft als zu hoch kritisiert. Hier spielt natürlich die Erwartungshaltung eine wichtige Rolle: Wer ein mobiles Tablet fürs Sofa sucht, empfindet die gut 900 Gramm des Surface Pro 2 als zu hoch. Wer hingegen eher ein leichtes und portables Touchscreen-Notebook mit Tablet-Eigenschaften möchte, dürfte mit dem Gewicht des Surface Pro 2 gut leben können.

Ohne Zweifel: Das Surface Pro 2 ist auch kein echtes Notebook. Wer eine vollwertige Tastatur wünscht, dürfte weder mit dem Touch noch mit dem Type Cover wirklich glücklich werden. Nach etwas Eingewöhnungszeit ließ sich mit dieser Tastatur recht gut schreiben. Erschwerend kommt aber die Suche nach einem Stellplatz hinzu: Um das Tablet stehend auf den Knien zu verwenden müssen wir schon sehr vorsichtig sein. Auch die Tastatur macht dann Probleme, da das Touch Cover eine feste Unterlage benötigt. Das Type Cover federt leicht und klingt hohl, wenn es keine feste Unterlage hat - das Tipp-Gefühl ähnelt aber einer klassischen Tastatur. Wird das Surface Pro 2 ohne Docking-Tastatur genutzt, müssen wir mit der Software-Tastatur Vorliebe nehmen, die aber für schnelles Schreiben weniger gut geeignet ist. Im Desktop-Modus erscheint sie nicht automatisch, wenn der Nutzer in ein Textfeld tippt - im Kacheldesign funktioniert dies. Da schreibt es sich mit dem Touch Cover schon besser, allerdings erst nach einiger Eingewöhnungszeit. Nutzer können das Tablet mit dem Ständer auf der Rückseite in zwei Positionen aufstellen. So lässt sich die Neigung des Displays aber nur grob einstellen.

Ein interessantes Detail finden wir im Netzteil, denn dort ist eine USB-Buchse eingebaut. Eigentlich eine gute Idee, denn so können wir gleichzeitig auch ein Smartphone laden. Nur: Das wird nicht immer funktionieren. Denn das Netzteil hat einen recht kurzen Anschluss an die Steckdose. Ist also die Steckdose weit entfernt, muss auch das USB-Ladekabel recht lang sein. An Tischsteckdosen halten wir die Funktion aber für ganz brauchbar - wenngleich dann das Kabel vom Ladegerät zum Tablet etwas lang geraten ist. Am Tablet dockt das Ladekabel mit einem magnetisch fixierten Port an. Dieser erfordert, das Kabel recht präzise an den Anschluss zu halten, bis es einrastet. Der Anschluss dient gleichzeitig als Stifthalter. Dieser fällt allerdings leicht ab.

Leistung: Intel-Haswell-Prozessor sorgt für Dampf und Ausdauer

Der Stift des Surface Pro 2 hält nicht gut in der Halterung Der Stift des Surface Pro 2 hält nicht gut in der Halterung
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Das Surface-Pro-2-Tablet basiert auf aktueller Ultrabook-Technik und kommt so kaum in Verlegenheit, was Rechenleistung betrifft. Auch die integrierte Grafikeinheit bringt solide Leistungen. Für aktuelle 3D-Spiele reicht es naturgemäß nicht, das legt zumindest der Benchmark 3D-Mark nahe - im alltäglichen Betrieb stimmt die Geschwindigkeit jedoch. Selbst ein 4k-Video konnte das Tablet ruckelfrei abspielen. Bei starker Auslastung entwickeln die Komponenten einiges an Abwärme, die ein Lüfter aus dem Gehäuse befördert. Dieser ist glücklicherweise recht leise - im Office-Betrieb ist das Tablet nicht zu hören.

Auf der nächsten Seite lesen Sie, warum das Display gleichzeitig eine große Stärke und Schwäche des Surface Pro 2 darstellt. Außerdem befassen wir uns mit dem Betriebssystem, denn auch dieses muss auf Touch-Bedienung ausgelegt sein.

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