Tablet-Hybrid

Surface Pro 3 im Test: Aus alten Fehlern nicht gelernt

Mit dem Surface Pro 3 versucht sich Microsoft erneut an einem Tablet-Hybriden. Bei den Vorgängern konnte der Konzern nicht wirklich überzeugen: Zu schwer, zu groß oder zu unhandlich waren die Vorwürfe. Hat Microsoft aus den Fehlern gelernt? Ist die Zeit reif für ein Tablet, dass mit Ultrabook-Technik und Schutzcover zu einem Notebook wird? Wir haben es getestet.
Von Hans-Georg Kluge

Am Standfuß hat Microsoft eine entscheidende Änderungen vorgenommen. Dieser hält das Tablet jetzt in einem frei justierbaren Winkel. Die gewonnene Freiheit erweitert das Einsatzgebiet des Tablets enorm. Der Mechanismus wirkt stabil, ist aber schwergängig. Zum ständigen Nachjustieren lädt der Standfuß daher nicht ein. Ob die Im weitesten Aufstellwinkel hebt sich das Tablet leicht schräg von der Unterlage (siehe Bild) - diese Position ist gerade zum Lesen und Film-Konsumieren an einem Tisch sehr praktisch, wenn der Nutzer sitzt. Stabil genug ist dieser Aufstellwinkel auch dann, wenn über die virtuelle Tastatur Text eingegeben wird. Das Type-Cover passt aber dann nicht so richtig.

Das neue Type-Cover

Microsoft Surface Pro 3

So flach lässt sich das Tablet aufstellen So flach lässt sich das Tablet aufstellen
Bild: teltarif.de
Das Type-Cover ist gleichzeitig Tastatur und Schutz für das Display. Es wiegt rund 300 Gramm. Das Material des Type Covers wirkt aber nicht hochwertig. Unser Testgerät war offenbar schon benutzt. So konnten wir an der Rückseite sehen, dass diese offenbar dazu neigt, Schmutz aufzunehmen. Microsoft will die Konstruktion dahingehend verbessert haben, dass das neue Type-Cover stabiler als seine Vorgänger ist. Das konnten wir auch tatsächlich in unserem Test feststellen. Dennoch bleiben die Grundprobleme der ansteckbaren Tastatur bestehen: Hat sie keine feste Unterlage klingt jeder Tastenanschlag hohl und die Tastatur wird dann recht laut. Einen guten Druckpunkt gibt es nicht.

Das Type-Cover lässt sich mit einem zweiten Magneten zusätzlich befestigen. Das Type-Cover lässt sich mit einem zweiten Magneten zusätzlich befestigen.
Bild: teltarif.de
Das Type-Cover lässt sich mit einem zweiten Magnet zusätzlich am Display anbringen. Das sorgt tatsächlich für deutlich mehr Stabilität. Spürbar ist dies vor allem, wenn das Tablet auf dem Schoß steht und der Nutzer die seitliche Balance über die Tastatur herstellt. Da die Tastatur dann aber rund einen Zentimeter an der Front anliegt, kann das Cover keinen Untergrund mehr erreichen, wenn sie in dieser Position befestigt ist. Das führte in unserem Test immer wieder zu der oben skizzierten Situation, dass ein Tastendruck laut und hohl klang. Und ein zweites Problem entstand: Zwischen Tastatur und Display ist jetzt nur noch sehr wenig Platz. Der untere Bildschirmrand im Bereich der Taskleiste ist deswegen mit den Fingern schwieriger zu erreichen und auch schwerer einzusehen.

Der Stylus macht das Tablet zum Notizblock

Der Stift verwandelt das Surface Pro 3 auf Wunsch in einen Notizblock. Der Stift verwandelt das Surface Pro 3 auf Wunsch in einen Notizblock.
Bild: teltarif.de
Stiftbedienung muss man mögen - so viel steht fest. Microsoft liefert das Surface Pro 3 mit einem Stylus, der ein paar Besonderheiten bietet. Drückten wir auf den Knopf am Stift, weckte dies das Tablet auf und die mitgelieferte Software OneNote war bereit, Notizen aufzuzeichnen. So konnten wir das Surface Pro 3 als Notizblock verwenden - unseren Handballen erkannte das Programm zuverlässig und ignorierte entsprechende Berührungen. Mit diesem Feature eignet sich das Tablet ganz gut zum Mitschreiben oder Ideen aufzeichnen. Das Schreibgefühl ist aber nicht mit einem Blatt Papier und Stift vergleichbar - dennoch dürfte diese Funktion ihre Freunde finden. Beim Vorgänger ließ sich der Stift am Stromkabel-Anschluss befestigen. Das ist jetzt nicht mehr vorgesehen. Stattdessen hat Microsoft das Type-Cover mit einer Schlaufe aus Stoff ausgestattet. Nachteil? Das Type-Cover ist nicht grundsätzlich mitgeliefert, sondern kostet extra.

Das Display mit praktischem Seitenverhältnis

Das Display hat ein praktisches Seitenverhältnis. Das Display hat ein praktisches Seitenverhältnis.
Bild: teltarif.de
Technisch ist das Surface Pro 3 sicher eines der besten Tablets, die es zu kaufen gibt. Der 12-Zoll-Touchscreen hat eine Auflösung von 2 160 mal 1 440 Pixel - das Seitenverhältnis beträgt ungewöhnliche, aber sehr zum Arbeiten sehr praktische 3:2. Bei Notebooks und Tablets mit Displays im 16:9-Format ist der Bildschirm zwar meist breit genug, dafür aber oft recht niedrig. Einblickwinkel und Helligkeit waren ordentlich.

Auf der letzten Seite betrachten lesen Sie unser Fazit - außerdem gibt es Informationen zu möglichen Alternativen.

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