Kinder & Handy

Kinder & Handys: Darauf sollten Eltern achten

Tipps und Tricks zum Umgang von Eltern, wenn Kinder ein Handy wollen
Von Thorsten Neuhetzki / Marie-Anne Winter

"Mama! Ich will ein Handy" und "In meiner Klasse haben alle ein iPhone, nur ich nicht". Eltern mit Kindern, die schon zur Schule gehen, kennen das Problem. Ab einem bestimmten Punkt wollen die Kinder ein Handy, um mit Freunden auch nach der Schule einfach zu kommunizieren - oder aber auch einfach nur, um dazu zu gehören. Oft wird den Wünschen der Kinder nachgegeben - aber gleichzeitig werden teure Fehler begangen. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten müssen, wenn Ihr Kind ein Handy haben will oder schon hat.

Das i-Kids-Handy der Björn-Steiger-Stiftung unterstützt die GPS-Ortung. Das i-Kids-Handy der Björn-Steiger-Stiftung unterstützt die GPS-Ortung.
Bild: Björn-Steiger-Stiftung
Zunächst einige Worte vorab: Entscheidend für alle zu beachtenden Punkte ist, wie alt Ihr Kind ist und wie verantwortungsvoll es mit Handy und Geld umgehen kann. In den ersten Jahren reicht es sicherlich, dem Kind ein Handy in die Hand zu geben, das genau eines erfüllt: Sicherheit geben. Das Kind kann sich mit dem Handy jederzeit zu Hause melden und die Eltern können das Kind erreichen. Allerdings sollte dabei bedacht werden, dass es sich vor allem um gefühlte Sicherheit handelt. Dies kann auch schnell in Panik umschlagen, wenn sich das Kind nicht meldet, weil das Handy in der Umkleidekabine liegen geblieben ist oder der Akku nicht aufgeladen wurde. Dann entstehen schnell die schlimmsten Befürchtungen, für die es am Ende oft eine harmlose Erklärung gibt.

Ein Einfach-Handy reicht

Als Kinderhandy reicht hier ein Einfach-Handy aus. Diese gibt es schon für wenige Euro in jedem Elektonikmarkt oder aber auch Online. Dann ist es auch nicht so tragisch, wenn das Handy beim Spielen in den Sand oder in die Pfütze fällt oder irgendwo vergessen wird. Es gibt auch spezielle Kinderhandys, die oft aber relativ teurer sind und oft nur mit speziellen Kindertarifen angeboten werden.

Es empfiehlt sich jedoch, ein Handy nicht im Prepaid-Bundle, sondern ohne SIM-Karte zu kaufen: Dann nämlich kann jede beliebige SIM-Karte in dem Handy genutzt werden. Die Tarife der in den Prepaid-Paketen mitgelieferten SIM-Karten oftmals schlicht zu teuer. Die günstigsten Konditionen bieten in der Regel Prepaid-Discounter wie simyo oder Fonic, bei denen keine monatlichen Grundkosten anfallen und zu überschaubaren Preisen telefoniert werden kann.

Die von den Anbietern spezieller Kindertarife wie Kandy Mobile oder Toggo mobile beworbenen Vorteile, etwa die Sperrung teurer Sonderruf-Nummern, sind durchaus auch bei anderen Anbietern möglich. Bei den genannten Angeboten sind auch Ortungsabfragen möglich - hier stellt sich aber die Frage, ob man seinem Kind tatsächlich so wenig vertrauen kann, dass eine solche Funktion für routinemäßige Überwachung gebucht werden muss. Man sollte auch hier bedenken, dass jeweils das Handy geortet wird und nicht das Kind. So kann das Handy im Turnbeutel mit dem Bus zur Endstation fahren, während das Kind längst wohlbehalten zu Hause ist. Genauso kann das Handy abends bei der besten Freundin liegen, derweil sich die Sprösslinge außerhalb der erlaubten Zone amüsieren. Echte Sicherheit bietet eine Überwachung per Handy nicht, sie kann aber das Vertrauensverhältnis belasten. Und: Im Notfall kann jedes Handy von der Polizei geortet werden, sofern es im Netz eingebucht ist.

Wie nutzt Ihr Kind das Handy?

Bei älteren Kindern stellt sich bei der Auswahl des Tarifes die Nutzungsfrage. Oftmals wollen sie hauptsächlich mit ihren Freunden kommunizieren. Dabei gilt SMS bis heute als eines der angesagtesten Kommunikationsmittel. Muss jedoch jede SMS einzeln bezahlt werden, kann das schnell ins Geld gehen. Inzwischen gibt es zahlreiche Anbieter, die SMS-Flatrates anbieten - und zwar auf Prepaid-Basis. Das Prepaid-Verfahren sollten Eltern in jedem Fall nutzen, um nicht Gefahr zu laufen, dass ihre Kinder deutlich mehr mit dem Handy anstellen als vereinbart war und anschließend die dicke Rechnung ins Haus kommt. Die automatische Aufladung sollte dabei logischerweise ausgeschaltet sein, damit die Kostenkontrolle durch einen vorgegebenen Aufladebetrag nicht unterlaufen wird.

Eine SMS-Flatrate in alle Netze gibt es schon für 10 Euro. Zu haben ist diese etwa bei simyo, discotel, maxxim oder solomo. Alle Anbieter haben zudem noch faire Minutenpreise für Gespräche in alle deutschen Netze und rechnen auf Prepaid-Basis ab. Weitere Überlegungen zur Tarif-Wahl und eine Tabelle mit den Kinder-Tarifen finden Sie auf der nächsten Seite.

nächste Seite:

Mehr zum Thema Themenspecial 'Mobile Kommunikation'

Mehr zum Thema Kids&Teens