Zwischenbilanz

Der erste Monat: Erfahrungen mit dem Apple iPhone X

Wir waren vier Wochen lang mit dem iPhone X unterwegs, haben das Apple-Flaggschiff ausgiebig getestet und berichten über unsere dabei gemachten Erfahrungen.
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Schnell gewöhnt man sich im Alltag auch an den weggefallenen Homebutton und die damit verbundenen Änderungen bei der Bedienung des Smartphones. Die Gesten, die zur Steuerung jetzt nötig sind, gehen nach kurzer Zeit in Fleisch und Blut über. Unter dem Strich ist das Handling wesentlich eleganter als bei anderen iPhone-Modellen. Mir ist es im Gegenteil beim Einsatz des parallel verwendeten iPhone 7 Plus so ergangen, dass ich intuitiv versucht habe, die vom iPhone X bekannten Gesten zu nutzen, was natürlich nicht funktioniert hat.

Apple iPhone X

Ein/Aus-Schalter und SIM-Kartenslot Ein/Aus-Schalter und SIM-Kartenslot
Foto: teltarif.de
Zwei Schwachpunkte gibt es dennoch: Als langjähriger iPhone-Nutzer "sucht" man das Kontrollzentrum immer noch "unten" und nicht am rechten oberen Rand des Bildschirms. Zudem ist das Multitasking-Menü nicht mehr so elegant zu erreichen wie bei bisherigen iPhone-Modellen. Das ist in der Praxis der zurückliegenden Wochen teilweise erst im zweiten oder dritten Anlauf gelungen.

Freud und Leid mit Face ID

Face ID löst die bisherige Identifizierung über den Fingerabdrucksensor ab. Grundsätzlich funktioniert das Einscannen des Gesichts schnell und zuverlässig, so dass man als Nutzer den Fingerabdrucksensor nur selten vermisst. Es gibt aber Ausnahmen. So hat Face ID es bis heute nicht geschafft, mich bei Dunkelheit ohne Brille zu erkennen. Stattdessen muss dann wieder der Passcode eingegeben werden, was dann wieder ein Rückschritt ist. Auch ein nicht direkt vor einem auf dem Tisch liegendes iPhone X lässt sich nur durch die Eingabe des Passcodes entsperren. Ich empfinde Face ID als gute und sinnvolle Ergänzung, hätte mir aber gewünscht, dass Apple die Touch ID parallel beibehält - und sei es als Notlösung auf der Rückseite, um das Display in der jetzigen Größe beibehalten zu können.

Einen sehr guten Eindruck hinterlässt die Kamera des iPhone X. Sie löst sehr schnell aus und liefert auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen noch erstaunlich gute Resultate. Die Negativpunkte liegen hier eher auf der Softwareseite und betreffen auch die anderen iPhones unter iOS 11. Livefotos und High-Efficiency-Aufnahmen mögen toll sein, sind aber mit anderen Plattformen als dem Apple-Ökosystem nur teilweise kompatibel. Hier sollte Apple zumindest allgemein anerkannte Standards als Voreinstellung wählen und optional die eigenen Formate anbieten anstatt umgekehrt. Zudem sollten die Kameralinsen beim iPhone Xs 2018 wieder komplett im Gehäuse verschwinden.

Akku so stark wie bei den Plus-Modellen

Hauptkamera auf der Rückseite Hauptkamera auf der Rückseite
Foto: teltarif.de
Die Befürchtung einiger Interessenten, der Akku des iPhone X liefere eine schlechtere Performance als von den Plus-Modellen gewohnt, hat sich nicht bestätigt. Auch an Tagen mit sehr intensiver Nutzung musste das Smartphone erst am späten Abend wieder mit dem Ladekabel verbunden oder auf das Pad für die kabellose Aufladung gelegt werden. In der Praxis ist der Akku ähnlich leistungsfähig wie beim iPhone 7 Plus. Er hat wiederum ein deutlich größeres Ausdauervermögen als der Akku eines iPhone 7 oder iPhone 8.

Das iPhone X ist ein tolles Smartphone. Es wirkt wertig, hat ein hervorragendes Display und Apple ist es gut gelungen, die zehnjährige Tradition seiner Smartphones in einem zeitgemäßen Design fortzuführen. Kamera und Soundqualität hinterlassen ebenso wie der Akku einen guten Eindruck, während die Verbannung wichtiger Informationen vom Homescreen ins Kontrollzentrum ein echtes Manko ist.

In einer weiteren Meldung finden Sie unseren ausführlichen Testbericht zum iPhone X.

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