Internet per Satellit

Satelliten-Internet: Starlink erklärt Deutschland für versorgt

Für Internet-Nutzer abseits jeder terres­tri­schen Versor­gung kann eine Satel­liten­ver­bun­dung die Lösung darstellen. Star­link erklärt, dass sein Dienst jetzt in ganz Deutsch­land verfügbar ist.
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Wenn Sie fernab der Zivi­lisa­tion wohnen, kann es sein, dass es dort kein oder kaum Internet gibt. Analoge Tele­fonie mag viel­leicht noch funk­tio­nieren, ISDN wurde abge­kün­digt und Tele­fonie über VoIP wird ab einer gewissen Leitungs­länge zum unkal­kulier­baren Aben­teuer.

Solange in solche entle­genen Gebiete keine Glas­faser gelegt wird, kann nur noch ein Angebot helfen: Internet per Satellit.

Internet per Satellit? Zu weit, zu langsam?

Internet per Satellit von Starlink ist jetzt in ganz Deutschland verfügbar, sagt Starlink Internet per Satellit von Starlink ist jetzt in ganz Deutschland verfügbar, sagt Starlink
Grafik: Starlink
Da gibt es verschie­dene Ange­bote über geosta­tio­näre Satel­liten, die daran kranken, dass die Lauf­zeit von 72.000 Kilo­meter (hin und zurück vom Satel­liten zur Boden­sta­tion) für unend­lich lange Ping­zeiten geführt hat.

Eine bessere Möglich­keit bieten erdnahe Satel­liten, hier sind bereits einige Netze gestartet oder stehen kurz vor ihrem Start.

Star­link in ganz Deutsch­land verfügbar

Der Satel­liten-Dienst "Star­link" von SpaceX dem Raum­fahrt­unter­nehmen des Elektro-Auto-Pioniers und Tesla-Grün­ders Elon Musk hat dieser Tage alle Inter­essenten per E-Mail infor­miert, dass man nun ganz Deutsch­land versorgen könne.

Wer sich auf www.starlink.com durch­klickt, bekommt aber weiter den Hinweis ange­zeigt, dass "Star­link derzeit nur für eine begrenzte Anzahl von Benut­zern pro Service­gebiet verfügbar" ist. Bestel­lungen werden nach dem Grund­satz „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ erfüllt, teilt die Home­page in deut­scher Sprache mit. Man muss nur noch die Service-Adresse eintragen. Falls das Tool die Adresse nicht kennt, kann man mit Hilfe von Google Maps eine "Plus-Adresse" ermit­teln und angeben. "F8CJ+59 Berlin" beispiels­weise wäre die Adresse der Redak­tion.

Nach Eingabe der Service-Adresse ist diese fest­gelegt und kann nicht mehr geän­dert werden. Das Start­paket kostet einmalig 499 Euro dazu kommen 59 Euro für Versand und Abwick­lung. Ferner werden jeden Monat 99 Euro für den Service abge­rechnet.

Gelie­fert wird dann eine auto­matisch sich auf die Satel­liten ausrich­tende Antenne, die eine möglichst unein­geschränkte Rund­umsicht zum Himmel haben sollte. Erste Anwender berichten, dass Down­load-Geschwin­dig­keiten von bis zu 100 MBit/s durchaus möglich seien.

Satel­liten­sicht per App prüfen

Star­link stellt eine App für iOS und Android zur Verfü­gung, die bei der Ausrich­tung der Anlage hilft und schon vorab ohne Sat-Anlage oder Schüssel sagen kann, ob der ange­peilte Standort funk­tio­nieren wird.

Star­link empfiehlt ein "freies Sicht­feld als 100-Grad-Kegel um das Zentrum der Satel­liten­schüssel (nach dem Kippen) mit einer mini­malen Eleva­tion von 25 Grad". Hinder­nisse, die sich tief am Himmel befinden, können mehr Ausfälle verur­sachen, da sich die Satel­liten häufiger in diesem Bereich des Himmels befinden, erläu­tert Star­link in seiner deutsch­spra­chigen FAQ.

Wenn keine andere Internet-Anbin­dung möglich ist, sind monat­liche 99 Euro sicher­lich ein Licht­blick. Wer aber bereits terres­trisch versorgt ist, bekommt für das gleiche Geld viel­leicht Glas­faser mit 1 GBit/s oder für deut­lich weniger Geld auch 100 MBit/s.

Wenn terres­tri­sche Internet-Anbieter ihre Verspre­chen nicht erfüllen, könnte es künftig ein Minde­rungs- und Kündi­gungs­recht geben.

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