Update zu U-Bahn Hannover: 3G kommt wieder, 4G neu dazu
Die o2-Mobilfunkversorgung im Untergrund von Hannover ändert sich: 3G macht kurz Pause, 4G kommt dazu.
Foto: Picture Alliance / dpa
Unser Bericht zur heiklen o2-Versorgungssituation in Senftenberg hat ein breites Echo gefunden. teltarif.de-Leser aus unterschiedlichen Regionen melden sich, weil bei ihnen seit kurzer oder längerer Zeit die o2-Mobilfunkversorgung "von heute auf morgen" nachgelassen habe.
Wenig Netz unter Hannover
Die o2-Mobilfunkversorgung im Untergrund von Hannover ändert sich: 3G macht kurz Pause, 4G kommt dazu.
Foto: Picture Alliance / dpa
Ein Leser aus Hannover berichtet: "Wir haben in Hannover ein ähnliches Problem: Bereits vor vielen Wochen hat Telefónica die UMTS/H+ Versorgung in der zentralen U-Bahn-Station Kröpcke, direkt im Stadtzentrum von Hannover gelegen, abgeschaltet. Seither ist nur noch eine nicht brauchbare Edge-Versorgung verfügbar. Könnt ihr bei o2 mal nachfragen, was da passiert ist?"
Wir haben bei Telefónica o2 in Hannover nachgefragt, deren netztechnische Abteilung übrigens in Kürze nach Hamburg umziehen soll.
U-Bahn modernisiert: 3G kommt wieder, 4G dazu
Update vom 29.05.2019: In einer ersten Stellungnahme hatte es geheißen, dass 3G "zurückgebaut" werde, was im Endeffekt bedeutet hätte, das 3G (UMTS/HSPA) dort nicht wieder komme. Inzwischen hat uns Telefónica versichert, dass mit der Einschaltung von 4G (LTE) im Untergrund von Hannover auch 3G wiederkommen werde.
In der ursprünglichen Erklärung hieß es: "Die Kollegen haben die Anlagen in den Hannoveraner Tunneln in den vergangenen Monaten modernisiert - UMTS wurde in den Tunneln der ÜSTRA zurückgebaut, die alten Anlagen machen Platz für LTE (4G). Inzwischen sind die eNodeBs (= Basisstationsanlagen) alle aufgebaut, somit wird ein großer Teil der Tunnel ab Ende Mai/Anfang Juni wieder - und besser als zuvor - mit schnellen Datendiensten versorgt sein. Einige wenige Tunnelanlagen gehen jedoch erst im Laufe des Monats Juni dauerhaft auf Sendung - sobald auch an diesen Standorten die benötigen Glasfaserleitungen geschaltet sind."
Diese Aussage sorgte für Verwirrung: "Zurückgebaut" sollte heißen: Die 3G-Baugruppen, die nur 3G konnten, wurden abgebaut und durch neue Technik ersetzt, die 3G und 4G kann. Mit der Einschaltung von 4G wird auch 3G wieder kommen. Zugleich wurden die Anlagen mit Glasfaser angebunden, was spürbar höhere Datenraten erwarten lässt.
Damit ist die Gefahr für o2-Kunden, die noch kein LTE-fähiges Handy haben, ohne 3G-UMTS-Versorgung dazustehen, vorerst gebannt.Ende des Updates
Langfristig wird 3G bei allen Anbietern verschwinden
Langfristig gilt es in der Branche (Telekom, Vodafone, Telefónica) aber als ausgemacht, dass 3G (UMTS) vor 2G (GSM) verschwinden wird. Schon heute kann beobachtet werden, dass einige für 3G gedachten Frequenzen auf LTE-Technologie umgestellt werden. Deswegen bleibt unser Rat: Alle Mobilfunkkunden (egal welcher Netzbetreiber), die schon länger kein neues Mobiltelefon mehr erworben haben, sollten sich ihr verwendetes Gerät genau anschauen. Wo noch nicht geschehen, wäre dringend empfohlen, mindestens ein LTE-fähiges, besser noch ein VoLTE-fähiges Mobiltelefon anzuschaffen. Die Tage von UMTS/3G (Anzeige 3G, H+) im Mobilfunk sind eindeutig gezählt. Sicher, Geräte die nur 2G/3G beherrschen, werden nach dem Verschwinden von UMTS/HSPA noch weiter funktionieren, dann aber nur noch in 2G (GSM). Bei 2G (EDGE/GPRS) sind Datenverbindungen denkbar langsam, sofern sie überhaupt zustande kommen.
Eins spricht bei LTE klar für o2: o2 ist hierzulande aktuell der einzige Netzbetreiber, der alle seine Kunden im Netz (auch die von Discountern oder Service-Providern auch auf Prepaid-Basis) die VoLTE-Technik (Telefonieren über LTE) nutzen lässt. Bei Telekom oder Vodafone ist dazu aktuell ein teurerer Laufzeitvertrag notwendig.