Datenkabel in Wasserleitungen: Regierung ist dagegen
Internet aus der Wasserleitung: Was die EU gut findet, findet Deutschland gar nicht gut.
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Die Bundesregierung lehnt
Pläne
der EU-Kommission ab, Datenleitungen künftig auch durch Trinkwasserrohre zu
verlegen. Das geht nach Informationen der Saarbrücker Zeitung
aus der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine
Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor. Auch die
Trinkwasserkommission beim Umweltbundesamt
warnte
[Link entfernt]
davor, Kabel durch
Trinkwasserleitungen zu führen. "An den zahlreichen Kabel-Ein- und
Austrittsstellen und bei Wartungsarbeiten könnten Mikroorganismen,
unter anderem auch Krankheitserreger in die Trinkwasserleitung
eindringen", erklärte das Amt heute.
Um Kosten beim Netzausbau zu reduzieren, sollen Internetanbieter nach dem Willen der EU-Kommission unter anderem ihre Breitbandkabel durch bereits vorhandene Trinkwasserrohre schieben dürfen. Nach Ansicht der Bundesregierung wäre eine Mitbenutzung von Trinkwasserrohren nur dann möglich, "wenn alle diesbezüglichen Bedenken ausgeräumt werden können". Das sei aber nicht der Fall.
Gefahr für Sauberkeit vor allem durch zusätzliche Bauarbeiten am Wassernetz
Internet aus der Wasserleitung: Was die EU gut findet, findet Deutschland gar nicht gut.
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Wenn in Trinkwasserleitungen Kabel verlegt werden, müsse das
Trinkwassernetz für deren Einbau und Wartung häufiger geöffnet werden
als bisher, erklärte das Umweltbundesamt. Dieser Umstand berge
Gefahren für die Trinkwasserqualität. "Selbst wenn die
Daten-Kabelsysteme sterilisiert sind, besteht durch die zusätzlichen
Bauarbeiten am Trinkwassernetz immer die Gefahr, dass Schmutz,
Mikroorganismen und Krankheitserreger ins Trinkwasser gelangen.
Insofern teilen wir die Auffassung der Trinkwasserkommission," sagte
der Vizepräsident des Amtes, Thomas Holzmann.