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Wassernetz in ländl. Regionen?


29.07.2013 19:39 - Gestartet von IMHO
Vielleicht mag das mit dem Glasfaserkabel in der Trinkwasserleitung ja irgendwie theoretisch machbar sein. Aber was macht man dann mit den Bauernhöfen die nicht am Trinkwassernetz angeschlossen sind?
Und wenn man für die etwas entwickelt, egal ob Richtfunk oder doch nochmal IP-over-Stromnetz, warum soll das nicht auch in mitteldicht besiedelten Problemregionen gehen?
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[1] mho73 antwortet auf IMHO
29.07.2013 19:46
Benutzer IMHO schrieb:
Aber was macht man dann mit den Bauernhöfen die nicht am Trinkwassernetz angeschlossen sind?

Kann es sein, dass Du falsche Vorstellungen vom ländlichen Raum hast?

Mir ist noch kein Bauernhof ohne Wasseranschluss begegnet. Falls es so etwas überhaupt irgendwo gibt, dann dürfte das eine absolute Ausnahmeerscheinung sein.


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[1.1] IMHO antwortet auf mho73
30.07.2013 11:33
Benutzer mho73 schrieb:
Kann es sein, dass Du falsche Vorstellungen vom ländlichen Raum hast?

Vielleicht haben wir nur eine unterschiedliche Vorstellung vom Problem.
Wenn es um den Anschluss von Regionen mit niedriger Kundendichte geht, die Trinkwasseranschluss, Stromanschluss und Telefonkabel haben, dann ist es kein technisches Problem, das Experimente mit der Trinkwasserleitung rechtfertigt.

Es ist verdammt nochmal ein Problem der Regulierung, dass die Telekom ihre Anschlüsse zum Einheitspreis als TAL oder KVz-Anschluss hergeben müsste. Ich wette, dass 90% dieser Regionen erschließbar wären, wenn derjenige der den Mehraufwand leistet auch jedes Monat nochmal 5 Euro mehr für seine Mehrleistung verlangen dürfte. Natürlich kostet dann die Doppelflat 35€ statt 30€, aber immerhin weniger als die 45€ eines LTE@home-Anschlusses, den es auch nicht überall gibt.
Also für denjenigen der am Land längere Strecken überbrückt, muss einfach auch mehr zur Kostendeckung angeboten werden. Schließlich gibt es technische Maximalstrecken, nach deren Überbrückung ein KVz aufgestellt werden muss, egal ob das Gerät dann ausgelastet werden kann.

Dann kann es sich auch rentieren einen Kabelverzweigerkasten aufzustellen, eine Vectoring-MiniHardware für 50 Anschlüsse einzubauen, obwohl es im Einzugsgebiet nur 10 Kunden gibt und den Kabelverzweigerkasten an ein Glasfaserkabel oder per Richtfunk anzuschließen.

Wir wollen alle keine Staatstelekom mehr, die für jeden Btx-Anschluss bei 8MBit Kapazität 99Euro/Monat verlangen und bei 20GB drosseln würde. Wir wollen alle Wettbewerb. Aber niemand traut sich auszusprechen, dass der Investitionsaufwand am Land durch das schlechtere Verhältnis von Kunden pro Verteilungsknoten nunmal die Kosten pro Kunde in die Höhe treibt. Jeder Regulierer hat Angst festzulegen, wo diese Regionen mit erhöhtem Tarif liegen sollen.

Resultat: Am Land wird garnicht investiert, obwohl die geeignete Technik seit Jahren existiert.

Wenn dann die EU vorschlägt, Trinkwasserleitungen zu nehmen ändert das nichts. Und trotzdem: Eine politisch-regulatorische Lösung, die erhöhte Anschlusskosten zuläßt funktioniert auch auf dem Einödhof. Nur solange man auf die regulierte Telekom wartet, wird nichts geschehen. Denn sobald die etwas aufgebaut hat, wird sie es billig unterhalb der eigenen Kosten weitervermieten müssen. Dann sollen doch lieber viele warten und einige LTE@home nutzen. Das rechnet sich für die Telekom viel schöner.
Warum die kleinen Gemeinden da keinen überregionalen Eigenbetrieb gründen, erschließt sich mir nicht.
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[1.2] Zündi antwortet auf mho73
30.07.2013 22:39
Benutzer mho73 schrieb:
Benutzer IMHO schrieb:
Aber was macht man dann mit den Bauernhöfen die nicht am Trinkwassernetz angeschlossen sind?

Kann es sein, dass Du falsche Vorstellungen vom ländlichen Raum hast?

Mir ist noch kein Bauernhof ohne Wasseranschluss begegnet. Falls es so etwas überhaupt irgendwo gibt, dann dürfte das eine absolute Ausnahmeerscheinung sein.

Gibts wohl eher selten. Mir ist auch kein Bauernhof ohne Wasseranschluss bekannt. Wochenendhäuser (bewohnt), die statt einer öffentlichen Wasserleitung einen eigenen Brunnen haben, kenne ich aber schon.
Noch häufiger gibts aber Häuser ohne Kanalanschluss, wo die ganze Sch... in eine Sickergrube fließt.