Erlaubnis

Germanwings: Das Handy darf angeschaltet bleiben

Auch an Bord von German­wings-Fliegern darf das Handy künftig genutzt werden - zumindest wenn es im Flug­modus ist. Damit ist das Lesen von Texten und das Hören von Musik auch bei Start und Landung möglich. Die Deutschen stehen dem Handy im Flieger inzwischen offener gegenüber.
Von Thorsten Neuhetzki

Germanwings und Lufthansa: Ab morgen darf das Handy anbleiben Germanwings und Lufthansa: Ab morgen darf das Handy anbleiben
Foto: dpa
Vielflieger, die vor dem Start eines Fluges die Sicherheits­hinweise schon mitsprechen können, müssen sich ab morgen bei vielen Flug­gesell­schaften umgewöhnen. Ab 1. März darf unter anderem bei Lufthansa - und wie die Airline jetzt bekannt gab - auch bei der Billig-Tochter Germanwings - das Handy, das Tablet und der E-Book-Reader anbleiben. Der Satz "Bitte schalten Sie Ihre elek­tronischen Geräte zum Start und zur Landung aus" wird Geschichte. Und die Passagiere finden es gut, wie eine Umfrage des IT-Verbands Bitkom ergab.

Für Germanwings-Flüge gilt, das auf der gesamten German­wings-Flotte elek­tronische Reisebegleiter auch während Start und Landung sowie am Flughafen auf dem Weg von und zur Parkposition benutzt werden dürfen. Tablets, Smartphones und E-Reader dürfen während des gesamten Aufenthalts an Bord ohne Unter­brechung eingeschaltet bleiben. Eins bleibt aber wichtig: Alle Geräte mit Funkschnittstelle müssen sich im Flugmodus befinden. Telefonieren, SMSen oder im Internet surfen bleibt also verboten, so lange sich der Flieger nicht auf der Parkposition befindet.

Germanwings setzt damit - wie auch die Muttergesellschaft Lufthansa - eine neue Empfehlung der Europäischen Kommission und die entsprechende Zulassung des Luftfahrtbundesamtes um. Derzeit gilt die Zulassung in Deutschland für alle Airbus-Flugzeuge – Germanwings betreibt ausschließlich Flugzeuge der Typen Airbus A319 und A320.

Meinung der Deutschen zum Handy im Flieger hat sich geändert

Germanwings und Lufthansa: Ab morgen darf das Handy anbleiben Germanwings und Lufthansa: Ab morgen darf das Handy anbleiben
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Eine klare Mehrheit der Deutschen möchte Handy und Smartphone auch während eines Fluges nutzen, ergab eine repräsentative Umfrage des IT-Verbands Bitkom. 66 Prozent der Befragten sprachen sich für eine zumindest eingeschränkte Nutzung von Telefonen im Flugzeug aus, nur rund ein Drittel (30 Prozent) will, dass die Geräte weiterhin zwischen Start und Landung ausgeschaltet werden müssen Vor drei Jahren noch hatte eine klare Mehrheit von 55 Prozent der Befragten die Handynutzung an Bord abgelehnt. Die größte Zustimmung zum Telefonieren und Surfen über den Wolken gibt es hierzulande bei den 30- bis 49-Jährigen.

Allerdings spricht sich nur rund jeder Vierte (26 Prozent) für eine uneingeschränkte Handy-Nutzung im Flugzeug aus. 18 Prozent wollen lediglich die Nutzung von mobilen Datendiensten wie SMS oder Internet zulassen, bei denen die Mitreisenden kaum gestört werden. 14 Prozent wollen Handys auf bestimmte Bereiche im Flugzeug begrenzen, ähnlich wie es die Deutsche Bahn in ihren Zügen bereits eingeführt hat. Weitere 8 Prozent nennen als Voraussetzung für die Handerlaubnis, dass nur mobile Datendienste in besonders ausgewiesenen Sitzreihen erlaubt sind. Für die aktive Nutzung eines Handys im Flieger müssen jedoch spezielle Antennen in die Flieger eingebaut werden und die Nutzung ist nur über eine Satelliten-Anbindung möglich - zu entsprechend höheren Kosten.

Welche Airlines aktuell neben Lufthansa und Germanwings die Nutzung des Handys im Flieger erlauben und welche große deutsche Airline sind noch Zeit lässt, lesen Sie in einer weiteren Meldung.

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