In-App-Käufe

Fortnite gegen Apple: Epic beantragt einstweilige Verfügung

Der Streit zwischen den Entwick­lern des Online-Games "Fort­nite" und Apple geht weiter. In den Konflikt hinein­ge­zogen wurde nun auch die Grafik-Tech­no­logie von Epic Games.
Von dpa /

Das beliebte Online-Spiel "Fortnite" des Entwicklers Epic Games Das beliebte Online-Spiel "Fortnite" des Entwicklers Epic Games
Bild: picture alliance/Herwin Bahar/ZUMA Wire/dpa
Die Ausein­an­der­set­zung zwischen den "Fort­nite"-Machern und Apple geht inzwi­schen weit über das popu­läre Online-Spiel hinaus und könnte die Gewichte in der Spie­le­branche verschieben. In den Konflikt hinein­ge­zogen wurde nun auch die Grafik-Tech­no­logie der Entwick­ler­firma Epic Games, die von diversen anderen Apps genutzt wird.

Epic bean­tragte am Montag (Orts­zeit) eine einst­wei­lige Verfü­gung, um zu verhin­dern, dass Apple der Firma zum Monats­ende den Zugang zu seinem Entwick­ler­pro­gramm kündigt. Damit werde Epic die Möglich­keit verlieren, seine Grafik-Tech­no­logie Unreal Engine weiter für den Einsatz auf iPhones und iPads anzu­passen, argu­men­tierte die Firma.

Dauert der Streit länger an, könnten App-Entwickler statt Unreal auf Konkur­renz-Produkte wie die Grafik-Soft­ware des Rivalen Unity umsteigen.

Ursprung des Streits: In-App-Käufe

Das beliebte Online-Spiel "Fortnite" des Entwicklers Epic Games Das beliebte Online-Spiel "Fortnite" des Entwicklers Epic Games
Bild: picture alliance/Herwin Bahar/ZUMA Wire/dpa
Der Streit entbrannte ursprüng­lich um die Vertei­lung der Einnahmen bei In-App-Käufen auf iPhones und iPads. Apple nimmt von Anbie­tern eine Abgabe von 30 Prozent bei Käufen inner­halb von Apps auf seinen iPhones und iPads. Das gilt seit der Einfüh­rung des App Stores 2008.

Bis auf wenige Ausnahmen müssen Inhalte in Apps über Apples System laufen. Epic bot vergan­gene Woche die Möglich­keit an, virtu­elle Artikel in "Fornite" güns­tiger bei der Spie­le­firma selbst zu kaufen - und die App wurde von Apple prompt von der Platt­form verbannt. Epic hatte umge­hend eine 60-seitige Klage parat.

Apple: Keine Ausnahme für Epic

Apple teilte am Montag mit, der Konzern werde keine Ausnahme für Epic machen. Man würde die Firma zwar gern als Teil­nehmer des Entwick­ler­pro­gramms behalten. Aber: "Das Problem, das Epic für sich selbst geschaffen hat, kann leicht aus der Welt geräumt werden, wenn sie ein Update ihrer App einrei­chen, das wieder den Richt­li­nien entspricht, denen sie zuge­stimmt haben und die für alle Entwickler gelten."

Epic plat­zierte den alter­na­tiven Kaufweg auch in der Android-App, flog daraufhin aus Googles Down­load-Platt­form Play Store und verklagte den Internet-Konzern eben­falls. Auf Android-Smart­phones können Apps aller­dings auch aus anderen Quellen geladen werden.

Weitere Infor­ma­tionen zum Streit lesen Sie in einem Edito­rial.

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