Apple gegen Epics "Fortnite": App-Store-Streit geht weiter
Das Online-Spiel "Fortnite" gibt es für zahlreiche Plattformen, darunter iOS und Android
Bild: picture alliance/Andrea Warnecke/dpa-tmn/dpa
Apple und der "Fortnite"-Entwickler Epic Games
bringen sich in Position für ihren Prozess in Kalifornien, der das
App-Geschäft auf dem iPhone umkrempelt könnte. Dreieinhalb Wochen vor
Beginn der Verhandlung veröffentlichten die Unternehmen jüngst
ihre ausführlichen Argumente auf insgesamt fast 700 Seiten.
Epic will, dass Apple gezwungen wird, auf dem iPhone App Stores anderer Anbieter zuzulassen. Apple warnt vor Risiken für Nutzer.
Vorwurf eines Wettbewerbsverstoßes
Das Online-Spiel "Fortnite" gibt es für zahlreiche Plattformen, darunter iOS und Android
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Entscheidend in dem Verfahren könnte die Frage werden, ob man von
einer Monopol-Position Apples bei der Verbreitung von Apps auf dem
iPhone sprechen kann. Epic verweist darauf, dass auf dem iPhone Apps
und digitale In-App-Käufe nur über Apples Plattform erworben werden
könnten - und baut darauf seinen Vorwurf eines Wettbewerbsverstoßes
auf, der beendet werden müsse.
Apple kontert, dass man stattdessen den Markt für Spiele insgesamt zusammen mit Konsolen und PCs betrachten müsse. Der Fall soll von einer Richterin in Kalifornien und nicht von Geschworenen entschieden werden.
Streit entbrannte im August
Apple verweist auch darauf, dass der Konzern dank des Wegs über einen einzigen App Store die Möglichkeit habe, alle Anwendungen zu prüfen, um Nutzer vor Betrug und Software-Fehlern zu schützen. Dafür seien fast 500 Mitarbeiter rund um die Welt im Einsatz. Epic entgegnet, Apple lasse auf seinen Mac-Computer seit jeher auch das Laden von Software aus anderen Quellen als dem hauseigenen App Store zu.
Der Streit entbrannte im vergangenen August, nachdem sich Epic nicht mehr an die seit mehr als einem Jahrzehnt geltende Vorgabe halten wollte, dass virtuelle Artikel in seinem populären Spiel "Fortnite" auf iPhones nur über das System der In-App-Käufe von Apple angeboten werden können. Dabei behält Apple 30 Prozent des Kaufpreises ein. Epic würde stattdessen gern einen eigenen App Store auf dem iPhone betreiben und In-App-Käufe nicht über Apples Bezahlverfahren abwickeln.
Ausnahmen von den AGB abgelehnt, Epic mit Hintertür
Nachdem der iPhone-Konzern Ausnahmen von den Geschäftsbedingungen ablehnte, bauten die Epic-Entwickler in der App die vertraglich verbotene Möglichkeit ein, digitale Artikel auch direkt bei Epic zu kaufen. Dafür wurde im August eine versteckte Funktion in der Anwendung aktiviert, die Epic an Apple vorbeigeschmuggelt hatte.
Noch am selben Tag warf Apple "Fortnite" unter Verweis auf den Regelverstoß und eine Vertragsverletzung aus dem App Store. Epic zog vor Gericht. Apple verlangt in einer Gegenklage Schadenersatz. Die App kann seitdem nicht auf iPhones heruntergeladen werden - auf Geräten, wo sie schon installiert war, funktioniert sie aber weiter.
Epic führte die eigene Bezahlmethode auch in der "Fortnite"-App für Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android ein. Google verbannte die App daraufhin ebenfalls aus seiner Download-Plattform Play Store. Anders als auf iPhones können Android-Nutzer sie aber auch aus anderen Quellen laden.
Das iPhone 13 soll wie gewohnt im September vorgestellt werden. Details lesen Sie in einer weiteren News.