Schneller gehts

Landkreis Altmark ins Gigabit-Zeitalter gestartet

Zum Start­schuss des Netz­aus­baus im Bundes­land Sachsen-Anhalt kam viel Promi­nenz. Digi­tal­mi­nister Scheuer gab einen Über­blick über laufende Vorhaben.
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Mit viel Abstand im Atrium vor dem Geschwister Scholl-Gymnasium, Minister, Ministerpräsident und Landrat Mit viel Abstand im Atrium vor dem Geschwister Scholl-Gymnasium, Minister, Ministerpräsident und Landrat

Foto: Picture Alliance / dpa
Wie schon berichtet werden im Norden des Bundes­landes Sachsen-Anhalt in den nächsten Jahren 2300 Kilo­meter Glas­faser verlegt. Das entspricht der Entfer­nung zwischen Garde­legen in der Altmark und dem südlichsten Punkt des euro­päi­schen Fest­landes in Tarifa/Spanien. Der Bund fördert dieses Groß­pro­jekt mit 135 Millionen Euro. Mit viel Abstand im Atrium vor dem Geschwister Scholl-Gymnasium, Minister, Ministerpräsident und Landrat Mit viel Abstand im Atrium vor dem Geschwister Scholl-Gymnasium, Minister, Ministerpräsident und Landrat

Foto: Picture Alliance / dpa

Größtes Ausbau­pro­jekt im Bundes­land

Flächen­mäßig ist es das größte Ausbau­pro­jekt in Sachsen-Anhalt, wovon mehr als 30 000 Haus­halte, fast 2900 Unter­nehmen sowie rund 770 Insti­tu­tionen, speziell 57 Schulen profi­tieren werden. Sie alle bekommen "Gigabit"-Anschlüsse auf Glas­fa­ser­basis (FTTB/FTTH). 20 soge­nannte Verbands- und Einheits­ge­meinden gehören zum "Zweck­ver­band Breit­band Altmark", der 30 000 Glas­fa­ser­an­schlüsse schaffen will.

Neben schnellem Internet für Privat, Gewerbe und öffent­liche Einrich­tungen sollen auch intel­li­gente Ampel­steue­rungen reali­siert, sowie später die Halte­stellen des öffent­li­chen Nahver­kehrs mit digi­talen Fahr­plänen ausge­stattet werden, welche dann die Ankunfts-/Abfahrts­zeiten von Bussen oder Bahnen in Echt­zeit abbilden können.

Promi­nenz

von links: Andreas Scheuer, Minister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Reiner Haseloff, Ministerpräsident Sachsen-Anhalt und Michael Ziche Landrat Altmarkkreis Salzwedel von links: Andreas Scheuer, Minister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Reiner Haseloff, Ministerpräsident Sachsen-Anhalt und Michael Ziche Landrat Altmarkkreis Salzwedel
Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
Aus Berlin war der Bundes­mi­nister für Digi­tales, Verkehr und Infra­struktur, Andreas Scheuer, nach Garde­legen zum Geschwister-Scholl-Gymna­sium ange­reist und rief in Erin­ne­rung, dass Corona gezeigt habe, wie wichtig heute schnelle Netze sind. Sogar die Schule fand die ganze Zeit "virtuell" statt. Das müsse natür­lich überall möglich sein - also auch in der Altmark. Scheuer bekräf­tigte sein "uner­müd­li­ches Ziel: Gigabit-Netze für alle bis 2025".

Weitere Projekte im ganzen Land

Scheuer berich­tete von mehreren Projekten in Deutsch­land, die er besucht habe, wo im großen Stil ausge­baut werde. Als ein Beispiel nannte er ein bereits laufendes Projekt auf der Insel Poel (Bundes­land Meck­len­burg-Vorpom­mern) und ein anste­hendes Projekt in der bran­den­bur­gi­schen Ucker­mark.

Die viel­fäl­tige Inter­net­welt, so Scheuer weiter, solle nicht nur in Berlin-Mitte verfügbar sein, sondern auch im länd­li­chen Raum. Es gehe auch um die Mobi­lität der Zukunft sowie die Chancen der Tele­me­dizin. "Wer heute Glas­faser hat, wird morgen 5G haben."

Ziel Gigabit pro Sekunde - mindes­tens

Die Bundes­re­gie­rung hat als Ziel ausge­geben, dass in fünf Jahren alle in Deutsch­land mit mindes­tens einem Gigabit pro Sekunde surfen können. Derzeit sind laut jüngstem Breit­band­atlas rund 43 Prozent der Haus­halte mit dieser Band­breite versorgt. Wo die privaten Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­an­bieter nicht selbst Kabel verlegen können, weil es für sie unwirt­schaft­lich ist, gibt es Förder­gelder dazu.

Der Minis­ter­prä­si­dent von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, möchte mit dem Breit­band­ausbau in der Altmark eine länd­liche Region für das Infor­ma­ti­ons­zeit­alter erschließen. Er sieht wach­sende Lebens­qua­lität und größere wirt­schaft­liche Leis­tungs­fä­hig­keit als unmit­tel­bare und spür­bare Folgen. Davon würden nicht nur die Menschen, die hier leben, sondern das gesamte Bundes­land profi­tieren.

Für den Landrat Michael Ziche und die Zukunft der Altmark war der gest­rige "Tag von großer Bedeu­tung". Die flächen­de­ckende Breit­band­ver­sor­gung im länd­li­chen Raum sei nicht nur für die regio­nale Wirt­schafts­struktur von Bedeu­tung, sondern stelle "für jeden einzelnen von uns einen Gewinn dar". Auf diese Weise sei man allen tech­no­lo­gi­schen Heraus­for­de­rungen der Zukunft gewachsen.

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