Ausbau

Netzabdeckung: EU-Bank verleiht 315 Millionen an Cellnex

Die Euro­päi­sche Inves­titi­ons­bank der EU fördert massiv den 5G-Netz­ausbau in Europa. Die Turm­gesell­schaft Cellnex hat 315 Millionen Euro Kredit erhalten.
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Die Euro­päi­sche Inves­titi­ons­bank (EIB) hat mit der euro­päi­schen Turm­gesell­schaft Cellnex einen Finan­zie­rungs­ver­trag über 315 Millionen Euro unter­zeichnet, um die "Entwick­lung der Mobil­funk­infra­struktur" zur 5G-Einfüh­rung in Spanien, Portugal, Frank­reich, Italien und Polen zu unter­stützen.

Insge­samt sind Gesamt­inves­titionen von 631 Millionen Euro geplant, um die Abde­ckung und Kapa­zität der Mobil­funk­netz­infra­struktur mit sehr hoher Band­breite in diesen Ländern zu verbes­sern oder zu erwei­tern. Das soll den digi­talen Wandel sowohl in städ­tischen als auch länd­lichen Gebieten beschleu­nigen.

Aus- und Neubau von 5G-Stationen

Cellnex-Sendeturm in Polen. Cellnex investiert massiv in den 5G-Netzausbau. Cellnex-Sendeturm in Polen. Cellnex investiert massiv in den 5G-Netzausbau.
Foto: Cellnex Poska
Zu dem Projekt gehören neue Mobil­funk­masten und städ­tische Basis­sta­tionen, ferner Verbes­serungen, damit die Nutzung der Infra­struktur durch mehrere Betreiber gemeinsam möglich wird, dazu gehören der Glas­faser­ausbau zur Anbin­dung der Sender­stand­orte an das jewei­lige Netz­werk jedes Betrei­bers, ferner verteilte Anten­nen­sys­teme, um die Kapa­zität der Basis­sta­tionen zu erwei­tern.

Dazu gehören schließ­lich auch erneu­erbare Ener­gien und Ener­gie­spar­maß­nahmen dazu, um die CO2-Emis­sionen des Netzes zu senken.

Schwer­punkt: Open Access

Cellnex betont, dass dieses Projekt ein Beispiel für das "Open-Access-Geschäfts­modell" ist, das für Anbieter passiver Tele­kom­muni­kati­ons­infra­struktur wie Cellnex typisch sei.

Das Modell fördere die gemein­same Nutzung von Basis­sta­tionen durch mehrere Betreiber. Am Ende kann die Gesamt­zahl der notwen­digen Sende­masten redu­ziert werden, ohne dass die Band­breite oder Flächen­abde­ckung des Netz­werks leidet und die Endkunden optimal versorgt sind.

Ausbau von schlecht versorgten Regionen

Etwa die Hälfte der neuen Masten soll in soge­nannten "Kohä­sions­regionen" (Regionen, in denen das Pro-Kopf-Einkommen weniger als 75 Prozent des EU-Durch­schnitts beträgt) aufge­baut werden und so dazu beitragen, die digi­tale Kluft zu schließen und wirt­schaft­liche Vorteile in den betrof­fenen Gebieten zu schaffen. Schon vorher war zwischen der EIB und Cellnex ein solches Projekt für die euro­päi­sche Mobil­funk­infra­struktur ange­schoben worden.

Der Vize­prä­sident der EIB, Ricardo Mourinho Félix und der Cellnex-Finanz­vor­stand, José Manuel Aisa, haben in Barce­lona die notwen­digen Papiere unter­zeichnet.

Wer ist die Euro­päi­sche Inves­titi­ons­bank (EIB)?

Die Euro­päi­sche Inves­titi­ons­bank (EIB) hilft der Euro­päi­schen Union, die lang­fris­tige Inves­titionen und Ziele der EU zu errei­chen.

Wer ist die Cellnex Telecom?

Cellnex ist eine euro­päi­sche Sende­turm­gesell­schaft, analog zu DFMG/GD-Towers (Deut­sche Telekom), Vantage Towers (Voda­fone) oder American Towers (o2-Telefónica), mit Sitz in Spanien.

Cellnex sieht sich als "unab­hän­giger Infra­struk­tur­betreiber für die draht­lose Tele­kom­muni­kation" und ist euro­paweit tätig. Cellnex betreut etwa 135.000 Stand­orte in Spanien, Italien, den Nieder­landen, Frank­reich, der Schweiz, dem Verei­nigten König­reich, Irland, Portugal, Öster­reich, Däne­mark, Schweden und Polen.

Die EU-Kommis­sion unter­sucht die mögliche Fusion von Orange mit Masmóvil in Spanien.

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