Regierung bestätigt: Weiter viele Funklöcher in Deutschland
Funklöcher gehören in vielen Regionen noch zum Alltag
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Die Mobilfunkversorgung in Deutschland ist auch entlang wichtiger Verkehrsrouten weiterhin stellenweise nicht zufriedenstellend. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf eine Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf Anfrage von Dietmar Batsch, Vorsitzender der Linksfraktion im Bundestag.
Die Stellungnahme des Verkehrsministeriums liegt dem RND nach eigenen Angaben vor. Darin heißt es, rund 159 Kilometer entlang von Fernstraßen und 121 Kilometer an Bahnlinien seien unzureichend mit Mobilfunk versorgt. Besonders viele weiße Flecken gibt es den Angaben zufolge in Rheinland-Pfalz (45 Straßenkilometer und 16 Kilometer an Bahnlinien) und Bayern (40 Kilometer entlang wichtiger Straßen und 21 Kilometer an Bahnstrecken).
Im Osten sei die Netzabdeckung besser. So habe Brandenburg nur auf einer Strecke von zehn Straßenkilometern und 13 Kilometern an Bahnstrecken Funklöcher. Keine Angaben gibt es dazu, welche der zurzeit drei deutschen Mobilfunknetze in welchen Regionen den besten Eindruck hinterlassen haben, bei welchen Anbietern es wo noch den größten Netzausbau-Nachholbedarf gibt und welche Netzstandards die beste Versorgung bieten.
Bartsch: "Deutschland ist digitales Entwicklungsland"
Funklöcher gehören in vielen Regionen noch zum Alltag
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Bartsch bezeichnete Deutschland gegenüber dem RND als digitales Entwicklungsland und kritisierte in diesem Zusammenhang vor allem die CSU, die zwölf Jahre lang die für die Digitalisierung zuständigen Minister gestellt habe: "Zwölf Jahre wurde viel angekündigt, aber dann gekleckert statt geklotzt. Dass gerade in Bayern die Versorgung schlecht ist, spricht Bände."
Nun soll sich eine vom Bundesverkehrsministerium gegründete Mobilfunk-Infrastrukturgesellschaft um einen möglichst flächendeckenden Netzausbau kümmern. So richtig voran kommt allerdings nicht mal die Gründung dieser Gesellschaft. So räumte das Ministerium laut RND auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion ein, dass von 97,5 genehmigten Stellen bislang lediglich die beiden Geschäftsführer-Posten besetzt werden konnten.
Der Willen zu einem besseren Netzausbau ist auf Seiten der Betreiber durchaus vorhanden, wie auch Telefónica-Chef Markus Haas erläuterte. Er stellt sich vor, bis 2024 alle noch bestehenden Versorgungslücken in Deutschland zu schließen. Dabei setzt Haas auf die Zusammenarbeit mit Telekom und Vodafone. Aber auch der Staat baue Standorte in abgelegenen Gegenden. In unseren Editorial haben wir aufgezeigt, dass das letzte Funkloch nie verschwinden wird.