Wind

Vodafone versorgt RWE-Windpark und bekommt Strom

Voda­fone betreibt bundes­weit etwa 26.000 Mobil­funk­sta­tionen, die Strom brau­chen. Die Hälfte sollen Wind­energie aus der Nordsee bekommen.
Von mit Material von dpa

Als Betreiber von etwa 26.000 Mobil­funk­sta­tionen gehört Voda­fone hier­zulande eher zu den größeren Strom­ver­brau­chern. Knapp die Hälfte dieser Stationen davon sollen künftig durch Wind­energie aus der Nordsee betrieben werden.

Vertrag über 250 GWh Strom abge­schlossen

Der Tele­kom­muni­kati­ons­anbieter Voda­fone und das Ener­gie­unter­nehmen RWE haben eine Verein­barung geschlossen, um künftig rund 12.000 von bundes­weit etwa 26.000 Voda­fone-Mobil­funk­sta­tionen mit "grünem Strom" aus dem Offshore-Wind­park "Kaskasi" zu versorgen. Die Anlage soll von 2026 an insge­samt 250 Giga­watt­stunden pro Jahr liefern, teilten beide Unter­nehmen heute in Düssel­dorf mit. Der Strom­lie­fer­ver­trag hat eine Lauf­zeit von zehn Jahren.

Mobil­funk für Wind­park Helgo­land

Im Gegenzug wurde in dem Wind­park 35 Kilo­meter nörd­lich der Insel Helgo­land von Voda­fone eine spezi­elle Offshore-Mobil­funk­sta­tion instal­liert, welche die Tech­niker vor Ort sowie Drohnen und Sensoren vernetzen soll. Die Inspek­tions-Drohnen würden mithilfe der Mobil­funk­ver­bin­dung in Echt­zeit gesteuert, um poten­zielle tech­nische Beein­träch­tigungen an den Wind­rädern früh­zeitig zu erkennen.

Vernetzte Sensoren aus der Tele­medizin könnten zudem die Sicher­heit der Mitar­beiter vor Ort erhöhen.

5G-Mobil­funk aufs Meer

"Wir bringen modernen 5G-Mobil­funk aufs Meer, um die Gewin­nung von Wind­energie in Deutsch­land zu unter­stützen", erklärte Phil­ippe Rogge, der Chef von Voda­fone Deutsch­land.

RWE-Manager Ulf Kerstin teilte indessen mit, dass Kaskasi mitt­ler­weile der sechste RWE-Wind­park in der deut­schen Nordsee sei. "Und wir haben noch mehr vor - nörd­lich von Juist entwi­ckeln wir derzeit das Nord­see­cluster. Dort entstehen in den nächsten Jahren weitere 1,6 Giga­watt."

Eine Einschät­zung (von Henning Gajek)

Viele Mitbürger finden, dass Wind­mühlen "schreck­lich ausschauen" und mögen sie deshalb nicht in ihrer Umge­bung "sehen". Wenn Wind­mühlen irgendwo weitab der Sicht­linie im Meer stehen, stören sie nicht. Dafür müssen aber viele Hoch­span­nungs­lei­tungen quer durchs Land verlegt werden. Die kann man sehr teuer vergraben oder über Masten führen, was wiederum auch nicht so toll aussieht. Nur so langsam sollte jedem Menschen klar werden, dass Wind­kraft Sinn macht, sich auch finan­ziell lohnt und ganz nebenbei auch der Umwelt gut tut.

Voda­fone kann mit der Mobil­funk­ver­sor­gung der Wind­parks in der Nordsee punkten, aber viele Kunden würden sich in erster Linie eine (bessere) Mobil­funk­ver­sor­gung in der Fläche wünschen. Nicht nur an einsamen Orten, sondern auch in bewohnten Land­stri­chen. Nehmen wir beispiels­weise die Regionen Münster (West­falen) oder in Bayern z.B. östlich von München. Da gibt es noch gewaltig viel zu tun.

Jede Woche berichten wir über den Netz­ausbau. Da hat Voda­fone (gefühlt) noch deut­lichen Nach­hol­bedarf.

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