Telefónica-Chef: "Deutschland bis 2024 ohne Funklöcher"
Telefónica will letzte Funklöcher schließen
Foto/Logo: Telefonica, Montage: teltarif.de
Bis 2024 soll es in Deutschland keine weißen Flecken auf der Mobilfunk-Landkarte mehr geben. Das erklärte Telefónica-CEO Markus Haas in einem Focus-Interview. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeite die Münchner Telefongesellschaft auch mit ihren Mitbewerbern Deutsche Telekom und Vodafone zusammen.
"Wir werden im Rahmen eines sogenannten White-Spot-Sharings in den nächsten drei Jahren bis zu 6000 Sendeanlagen bauen, um die weißen Flecken zu schließen", so der Telefónica-Chef. Der Bund baue für sehr abgelegene Regionen weitere 5000 Standorte aus. Das Geld für diesen Netzausbau sei da und der Plan sei ebenfalls fertig.
Schon heute sei Mobilfunk für 99,5 Prozent der Bevölkerung verfügbar. Auch wenn es um die Fläechenversorgung gehe, bewegten sich alle Netze "im 90-Prozent-Bereich". Offen ließ Haas, wie hoch die LTE- und 5G-Abdeckung ist. Vor allem in ländlichen Regionen ist der Ausbau auch heute noch teilweise auf die GSM-Netze beschränkt, die keinen zeitgemäßen Internet-Zugang bieten.
Darum dauert der Ausbau so lange
Telefónica will letzte Funklöcher schließen
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Haas erklärt im Focus-Interview auch, warum der flächendeckende Netzausbau nicht schneller realisierbar ist. Zum einen seien die Frequenzauktionen teuer gewesen, zum anderen dauere das Genehmigungsverfahren für einen neuen Sendemasten hierzulande im Schnitt mehr als zwölf Monate. In anderen Ländern verginge von der Planung bis zum Aufbau oft nur ein Vierteljahr.
Im Ausland sei es üblich, Anlagen aufzubauen und nachträglich genehmigen zu lassen. Haas wörtlich: "99 Prozent aller Standorte werden ohnehin genehmigt und wenn es doch mal eine Genehmigung nicht gibt, muss man eben eine Station wieder abbauen. So könnte man viel schneller arbeiten als mit den aufwändigen Ex-Ante-Genehmigungsverfahren, die wir hier haben. Da wünschen wir uns schon mehr Pragmatismus."
Das 5G-Netz werde etwa doppelt so schnell wie LTE ausgebaut. In den kommenden drei Jahren soll es überall an den Hauptverkehrswegen zur Verfügung stehen. Vorteil gegenüber den bisherigen Netzstandards sei die hohe Kapazität, die 5G zur Verfügung stelle. Zur Verarbeitung der immer größeren Datenmengen sei aber auch eine dezentrale und engmaschige Server-Infrastruktur erforderlich.
Die von Markus Haas erwähnten, staatlich geförderten Basisstationen gibt es bereits - zumindest in Bayern wurde ein Anfang gemacht, wie wir in einem weiteren Beitrag bereits berichtet haben.