Digitalradio

11 Millionen Deutsche besitzen Zugang zu Radio über DAB+

Immer mehr Deutsche haben Zugang zu Radioempfang über DAB+. Fast zehn Millionen Geräte stehen schon in deutschen Haushalten, elf Millionen Deutsche hören Radio digital-terrestrisch.
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Immer mehr Deutsche besitzen ein Digitalradio mit DAB+ Immer mehr Deutsche besitzen ein Digitalradio mit DAB+
Foto: Pure
Immer mehr Deutsche hören Radio über DAB+. Inzwischen steht in 15,1 Prozent der Haushalte mindestens ein Digitalradio-Gerät, im Vorjahr waren es nur 12,5 Prozent. Diese Zahlen wurden heute anlässlich der Präsentation des Digitalisierungsberichts auf der IFA bekannt gegeben.

In Summe verfügen sechs Millionen Haushalte bereits über mindestens ein DAB+ Gerät, das ist eine Million mehr als im Vorjahr. Weil in Haushalten meist mehr als nur eine Person leben, haben damit rund 11 Millionen Menschen Zugang zu regionalen und nationalen DAB+ Programmen der privaten und öffentlich-rechtlichen Anbieter. Die Gesamtzahl der DAB+ Geräte in Haushalten und im Auto erreicht knapp zehn Millionen. Immer mehr Deutsche besitzen ein Digitalradio mit DAB+ Immer mehr Deutsche besitzen ein Digitalradio mit DAB+
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Wachstum in allen Bundesländern, besondere Steigerung in Bayern und NRW

Besonders auffällig ist der Anstieg in Bayern um 4,6 Punkte von 15 auf 19,6 Prozent Haushaltsdurchdringung mit DAB+ Radios. Im Freistaat gibt es ein breites öffentlich-rechtliches und privates Programmangebot, ein Simulcast-Szenario, bei dem lokale, regionale und landesweite UKW-Privatradios parallel auch auf DAB+ senden und klare Aussagen der Landespolitik pro DAB+. Es folgen Sachsen mit 16,3 und Baden-Württemberg mit 16,2 Prozent. In den drei östlichen Bundesländern Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen zusammen stieg die Marktdurchdringung von 14,2 auf 15,7 Prozent.

Offenbar auch aufgrund der Popularität bundesweiter Formate, die es auf UKW nicht gibt, steigt DAB+ in Nordrhein-Westfalen von 11,4 auf 14 Prozent. Auch in Norddeutschland gibt es bei DAB+ ein deutliches Wachstum von 10,5 auf 13 Prozent. Hierzu beigetragen hat wahrscheinlich das verstärkte Engagement des NDR beim Netzausbau, sowie die Attraktivität des privaten Multiplexes in Hamburg, in dem neben exklusiven DAB+ Angeboten auch bekannte UKW-Privatradios wie Radio Hamburg senden.

Auch Rheinland-Pfalz und das Saarland haben aufgeholt, von 12,8 auf 13,9 Prozent. Trotz des größten UKW-Angebots in Deutschland gibt es auch mehr DAB+ Hörer in der Hauptstadtregion Berlin/Brandenburg: Hier ist der Anstieg von 11,3 auf 13,9 Prozent sogar signifikant.

Trotz einem Anstieg von 10,5 auf 12,7 Prozent ist Niedersachsen Schlusslicht. In diesem Bundesland gibt es bisher keine Bereitschaft zur Einführung von regionalen Multiplexen für Privatradios.

Der Trend geht zum DAB+-Zweitgerät

Wenn ein DAB+ Radio im Haushalt steht, ist der Kauf eines Zweitgerätes sehr wahrscheinlich. Im Schnitt verfügt jeder Haushalt mit Digitalradio über 1,7 DAB+ Geräte. In Haushalten mit mindestens einem DAB+ Radio gibt es erstmals einen belegbaren Rückgang der UKW-Geräte von 3,8 auf 3,7 Empfänger. Den Rückgang der UKW-Radioverkäufe attestierte jüngst die auch die gfu in ihren Untersuchungen.

Positiv ist auch die Entwicklung bei DAB+ Autoradios. Deren Anzahl steigt von rund 3,1 auf 3,7 Millionen Geräte. Rund 9 Prozent aller Autoradios empfangen auch DAB+, 2016 waren es nur 7,5 Prozent. Wie im Vorjahr sind 37,4 Prozent der DAB+ Geräte in Autos verbaut, verglichen mit der Anzahl der Geräte in Haushalten.

Internetradio spielt im Auto dagegen so gut wie keine Rolle. Nur 1,2 Prozent der Befragten geben an, über ein fest installiertes IP-Radiogerät im Fahrzeug zu verfügen.

DAB+ überholt Kabel und Satellit, Internetradio mit Rückgängen

DAB+ sei erneut der Verbreitungsweg mit dem stärksten Wachstum und überholt damit die Wachstumsraten beim Radioempfang über Kabel und Satellit, heißt es.

Beim Zugang über alle Nutzungsmöglichkeiten zum digitalen Hören in Haushalten liegt Internetradio vor DAB+, verzeichnet aber erstmals Rückgänge von 34,1 auf 33,5 Prozent, während DAB+ auch hier wächst, von 13,8 auf 15,7 Prozent.

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