DAB+ im Auto: Werkslösung vs. nachgerüstetes Radio
Für den ersten Test haben wir die mitgelieferte Scheiben-Klebeantenne gemäß der Einbauanleitung installiert. Das ist auch für Laien problemlos möglich. In dieser Konstellation war der DAB+-Empfang nur geringfügig besser als mit dem ab Werk vorhandenen Autoradio. Die auch mit dem Skoda-Radio empfangbaren Programme waren in Unterführungen oder an der Grenze des Sendegebiets etwas stabiler zu empfangen. Zusätzliche störungsfrei hörbare Radiostationen gab es nicht.
Allerdings ist eine solche Antenne, wie sie der Einfachheit halber bei DAB+-Nachrüstungen im Auto fast immer zum Einsatz kommt, generell ein eher schlechter Kompromiss. Die Autoscheibe schirmt ab, die Antenne steht nicht frei und - wie auch der Bayerische Rundfunk gegenüber teltarif.de bestätigte - solche Hindernisse dämpfen den Empfang im DAB+-Frequenzbereich (rund 200 MHz) um den Faktor 2 bis 4 stärker als im UKW-Bereich (100 MHz).
Magnetfußantenne auf dem Autodach
Foto: teltarif.de
Die Dachantenne macht den Unterschied
Im zweiten Schritt haben wir eine Dachantenne installiert. Diese muss nicht fest installiert werden und es ist auch nicht nötig, ein Loch ins Autodach zu bohren. Eine Magnetfußantenne, deren Kabel zwischen Beifahrertür und Karosserie ins Wageninnere geführt wird, reicht aus. Magnetfußantennen sind zu Preisen ab etwa 20 Euro zu bekommen. Viele DAB+-Adapter lassen sich damit nachrüsten.
Beim Kauf ist es wichtig, auf die am Adapter verwendete Antennenbuchse zu achten und eine Antenne zu bestellen, die einen dazu passenden Stecker hat. Der Albrecht DR 57 kommt mit einer SMB-Buchse, sodass auch die Antenne mit einem SMB-Stecker ausgestattet sein muss, um zusätzliche Adapter zu vermeiden, die sich negativ auf die Empfangsleistungen auswirken könnten.
Deutliche Empfangsverbesserung
In Verbindung mit der Magnetfußantenne war sofort eine deutliche Empfangsverbesserung festzustellen. Die Anzahl der störungsfrei empfangbaren Programme hat sich gegenüber dem vorhandenen Autoradio und auch gegenüber dem DAB+-Adapter bei Verwendung der Scheibenantenne mehr als verdoppelt. Dabei gilt es zu beachten, dass es regionale Unterschiede beim Sendernetzausbau und Programmangebot gibt. Das heißt, in anderen Regionen können die Ergebnisse ganz anders aussehen.
Wir haben den ersten Test entlang der Bundesstraße 276 im hessischen Spessart vorgenommen. Dabei waren wir zwischen zehn und 20 Kilometer vom Senderstandort Gelnhausen (Schnepfenkopf) entfernt, über den der bundesweite DAB+-Multiplex im Kanal 5C und der Multiplex des Hessischen Rundfunks im Kanal 7B ausgestrahlt werden. Beide Programmpakete waren sowohl mit dem Werks-Autoradio als auch über den Albrecht DR 57 störungsfrei zu empfangen.
Komplette Liste der empfangbaren Programme
Foto: teltarif.de
Diese Programme holt der DAB+-Adapter zusätzlich herein
In der Region, in der wir getestet haben, können aber noch weitere DAB+-Multiplexe empfangen werden, etwa das regionale Ensemble für Unterfranken im Kanal 10A, der landesweite bayerische Mux im Kanal11D und der südhessische Privatfunk-Multiplex im Kanal 12C. Stationär sind die hier verbreiteten Programme zumindest mit einem in Fenster- oder Außenwand-Nähe aufgestellten Empfänger störungsfrei zu hören.
Das Skoda-Werksradio empfängt den Unterfranken-Mux, schaltet die Audio-Wiedergabe aber auf etwa 50 Prozent der Teststrecke stumm. Mit dem Albrecht DR 57 in Verbindung mit der Magnetfußantenne auf dem Autodach waren die hier verbreiteten Programme auf der gesamten Strecke ohne auch nur einen einzigen Aussetzer zu empfangen.
Noch größer waren die Unterschiede beim Empfang der Kanäle 11D (Bayern) und 12C (Hessen Süd). Die hier ausgestrahlten Programme konnten wir mit dem Skoda-Radio auf der Teststrecke nur hin und wieder hören. Mit dem zusätzlichen DAB+-Adapter war der Empfang zu 99 Prozent störungsfrei. Sprich: Je nach Messfahrt kam es auf der Strecke zu maximal einem bis zwei Aussetzern von weniger als einer Sekunde Dauer.
Auf der dritten und letzten Seite berichten wir darüber, dass der DAB+-Adapter nicht nur Vorteile mit sich bringt.