Digitalradio

DAB+ im Auto: Werkslösung vs. nachgerüstetes Radio

DAB+ kann im Auto für zusätz­liche Radio­programme sorgen, aber auch zum Frust­faktor werden, wenn das Auto­radio schlechten Empfang hat. Wir haben die Aufrüs­tung mit einem DAB+-Adapter getestet.
Von

Unter dem Strich sind mit dem Einsatz des Zweit-Radios aus zwei gut empfang­baren Programm­pakete fünf nutz­bare Multi­plexe geworden. Mit dem DAB+-Adapter konnten wir zudem stel­lenweise (aller­dings im fahrenden Auto nicht stabil) die Multi­plexe der nord­hessi­schen Privat­radios (Kanal 6A), des Südwest­rund­funks aus Rhein­land-Pfalz (Kanal 11A) und des Mittel­deut­schen Rund­funks (Kanal 8B) empfangen, die mit dem Skoda-Radio an glei­cher Stelle über­haupt nicht hörbar waren.

Der DAB+-Adapter liefert demnach einen erheb­lich besseren Empfang als das werks­seitig verbaute Auto­radio, das für das terres­trische Digi­talradio eigent­lich nur in unmit­telbarer Sender­nähe ernst­haft zu gebrau­chen ist. Auch im weiteren Verlauf des Tests zeigte sich ein vergleich­bares Bild. Auf der Weiter­fahrt durch den Spes­sart Rich­tung Würz­burg kam es mit dem Skoda-Radio selbst beim Empfang des bundes­weiten Multi­plexes immer wieder zu Ausset­zern - etwa im Raum Fram­mers­bach und Lohr. Mit dem Albrecht DR 57 waren die Programme durch­gehend zu empfangen. Mit dem Werks-Autoradio ist die Rock Antenne nicht zu hören Mit dem Werks-Autoradio ist die Rock Antenne nicht zu hören
Foto: teltarif.de

Adapter während der Fahrt schlecht bedienbar

Das werks­seitig verbaute Radio punktet dagegen mit der Bedie­nung über das große Auto-Display und der Möglich­keit, DAB+-Kanäle auch manuell aufzu­rufen. Das funk­tioniert beim DR 57 wie auch bei vielen anderen DAB+-Adap­tern nicht. Statt­dessen muss ein Such­lauf nach neuen Ensem­bles durch­geführt werden. Die Bedie­nung des Albrecht-Adap­ters während der Fahrt dürfte ähnlich gefähr­lich wie die Smart­phone-Nutzung sein und sollte sich daher auf die Wahl eines Programms beschränken, das auf einem der fünf verfüg­baren Spei­cher­plätze hinter­legt wurde.

Der Albrecht DR 57 bietet auch Service Follo­wing. Das heißt, der Empfänger sucht sich für das gerade gehörte Programm immer die best­mögliche Frequenz. Beispiel Rock Antenne und Absolut hot: Diese Programme sind im Rhein-Main-Gebiet und Osthessen über die Multi­plexe aus Unter­franken, Süd- und Nord­hessen zu empfangen. Geht das Signal auf dem gerade genutzten Kanal verloren, so wird - falls verfügbar - auto­matisch auf einen Multi­plex umge­schaltet, wo die gleiche Radio­station weiterhin zu empfangen ist.

Ein Manko des DAB+-Adap­ters ist, dass er anders als das Skoda-Radio nur ein Empfangs­modul an Bord hat. Dadurch kommt es beim Umschalten zwischen zwei Multi­plexen zu einer kurzen Unter­brechung der Wieder­gabe. Das Werks­radio macht das unter­brechungs­frei. Selbst der Mitteldeutsche Rundfunk ist im östlichen Rhein-Main-Gebiet zu hören Selbst der Mitteldeutsche Rundfunk ist im östlichen Rhein-Main-Gebiet zu hören
Foto: teltarif.de

UKW als "Backup" fehlt

Mit dem DAB+-Adapter entfällt zudem das "Backup" auf UKW, wenn man ein Programm hört, das sowohl analog als auch digital sendet. Das Skoda-Radio schaltet auf UKW um, wenn der DAB+-Empfang des gehörten Programms nicht mehr möglich ist. Dabei werden sogar die Lauf­zeit­unter­schiede zwischen dem analogen und digi­talen Signal ausge­glichen, sodass man den Wechsel der Betriebsart oft gar nicht merkt.

Unter dem Strich kann man sagen, dass der Digi­talradio-Empfang mit dem zusätz­lichen DAB+-Adapter erheb­lich verbes­sert werden konnte. Der Bedien­komfort ist mit dem werks­seitig verbauten Auto­radio wiederum deut­lich besser. Aller­dings hilft die benut­zerfreund­lichste Bedie­nung nicht, wenn der Empfang vieler Programme gar nicht erst möglich ist.

Mehr zum Thema DAB+