Mit Cyber-Cops gegen die Online-Kriminalität
Cyber-Cops für mehr Sicherheit im Netz
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Die Deutsche Polizeigewerkschaft fordert
bundesweit mindestens 2 000 "Cyber-Cops" zur Verbrechensbekämpfung
im Internet. "Wir brauchen Polizisten, die im Internet auf Streife
gehen, wie sie das in der realen Welt auch tun", sagte
Gewerkschaftschef Rainer Wendt im Interview mit der
Nachrichtenagentur dapd in Berlin. Nötig seien spezialisierte
Beamte, die im Netz Straftaten aufdecken.
Cyber-Cops für mehr Sicherheit im Netz
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Die Idee von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, wonach die
Anonymität im Internet ein Ende haben müsse, tat Wendt dagegen als
nicht praktikabel ab. An der einen oder anderen Stelle wäre ein
"digitales Vermummungsverbot" sicher wünschenswert, "aber ich mache
mir da wenig Illusionen über die Durchsetzbarkeit", sagte der
Gewerkschafter. "Das schafft man nicht mit Gesetzen, sondern nur mit
Polizisten, die Kriminelle im Internet enttarnen."
Anonymität vs. Meinungsfreiheit
Friedrich habe sich mit seinem Vorstoß "ein wenig vergaloppiert", sagte Wendt. Der Wunsch sei größer als die tatsächlichen Möglichkeiten. Teile der Netzgemeinde hätten den Vorschlag des Ministers aber auch "böswillig überinterpretiert". Der CSU-Politiker habe nie gesagt, dass er jede Anonymität im Internet verbieten wolle oder Gesetze dagegen plane.
Friedrich war mit seiner Idee auf viel Widerstand gestoßen. Netzpolitiker und Internet-Aktivisten kritisierten den Vorstoß als naiv, nicht umsetzbar und als unzulässigen Angriff auf die Meinungsfreiheit.
Das Kernanliegen des Ministers sei schlicht, kriminelle Aktivitäten im Internet aufzudecken, sagte Wendt. Und damit habe der Ressortchef recht. "Anonyme Kriminelle müssen wir identifizieren", betonte der Polizeigewerkschafter, "aber dafür brauchen wir viel mehr Kapazitäten."