Cubic Telecom: Der LTE-Tarif fürs Auto im Test
Selbst wenn Cubic Telecom theoretisch auch auf die beiden anderen deutschen Mobilfunknetze zugreifen kann, wird das in der Praxis kaum passieren. Zumindest GSM und somit sehr langsames EDGE-Internet gibt es auch von Vodafone fast überall. Da die Mobilfunk-Modems in den Fahrzeugen neben LTE auch auf GSM zurückgreifen, hängen die Geräte somit auch bei fehlender 4G-Abdeckung im (dann nicht mehr sinnvoll nutzbaren) Vodafone-Netz fest.
Leider gibt es für den Nutzer keine Möglichkeit der manuellen Netzwahl. Dann könnte Cubic Telecom den Vorteil des International Roaming voll ausspielen, und jeder Kunde könnte das Netz nutzen, das in seinem Fall am besten funktioniert. Da ist die sehr gute Empfangsleistung der im VW verbauten Technik (getestet in einem Hybrid-Golf und in einem ID.3) nur ein schwacher Trost. Aber immerhin liefert das Mobilfunk-Modem zum Teil auch an Orten teilweise noch ein nutzbares LTE-Signal, wo Smartphones selbst im Freien auf GSM umschalten.
Der eSIM-Tarif kann auch als WLAN-Hotspot genutzt werden
Foto: teltarif.de
Im ID.3 wird die Empfangsqualität des Mobilfunk-Signals sehr transparent über ein S-Meter auf dem Fahrzeug-Display angezeigt. Hier sieht man auch auf einen Blick, ob gerade LTE oder EDGE genutzt wird (5G beherrscht die Technik in den von uns getesteten Fahrzeugen offenbar nicht). Im Golf wird die nutzbare Datenverbindung lediglich durch eine in weiß angezeigte Weltkugel signalisiert. Fährt man durch ein EDGE-Funkloch, so erscheint die Weltkugel in Grau.
Streaming und WLAN-Hotspot ausprobiert
Wir haben die Internetradio-Funktion des Car-HiFi-Systems im Golf Hybrid genutzt. Webradio wird hier zusätzlich zum DAB+- und UKW-Empfang angeboten. Zu diesem Zweck arbeitet der VW-Konzern mit Audials zusammen. Leider sind aus Kapazitätsgründen nicht alle Programme verfügbar, die in der Datenbank von Audials eigentlich vorhanden sind, und es gibt für Nutzer auch keine Möglichkeit, eigene Programme hinzuzufügen.
Deutsche IP-Adresse trotz irischem Provider
Screenshot: teltarif.de
Offenbar wird bei der Umsetzung auf einen möglichst datensparenden Betrieb geachtet - teilweise zu Lasten der Klangqualität. Die Höhe des Datenverbrauchs ist abhängig von der Bandbreite des jeweiligen Streams. Da sich diese nicht auslesen lässt, sind dazu keine verlässlichen Angaben möglich. Im Kundenmenü der Cubic-Telecom-Webseite findet sich aber eine Nutzungsstatistik. Wer sich nur über den jeweils aktuellen Stand des Datenzählers informieren möchte, findet diese Daten auch über das Menü im Auto.
Auch als WLAN-Hotspot für Tablet und Notebook funktionierte die Datenverbindung über Cubic Telecom tadellos. Bei ersten Tests vor einigen Monaten erhielten wir eine irische IP-Adresse. Das könnte problematisch sein, wenn speziell für den deutschen Markt bestimmte Dienste genutzt werden sollen. Bei einer neuerlichen Abfrage Anfang Juni stellten wir fest, dass wir trotz Nutzung des Cubic-Telecom-Anschlusses nun eine deutsche IP-Adresse zur Verfügung hatten.
Auf der vierten und letzten Seite berichten wir kurz über die Nutzung von Cubic Telecom im Ausland.