Chip-Netztest: o2 macht den größten Schritt nach vorn
Bei der Wiedergabe von YouTube-Videos im ICE der Deutschen Bahn konnten alle drei Netzbetreiber nicht wirklich überzeugen. Im Netz der Deutschen Telekom gab es bei 20,65 Prozent aller Streams sichtbare Fehler bei der Wiedergabe. Vodafone folgt mit 22,35 Prozent auf dem zweiten Platz, Telefónica liegt mit 24,11 Prozent auf Rang 3. Insgesamt war die Wiedergabe von YouTube-Videos im Telekom-Netz in 99,32 Prozent aller Fälle erfolgreich. Im Vodafone-Netz kamen die Tester auf eine Erfolgsquote von 98,50 Prozent, im o2-Netz auf 96,71 Prozent.
Ebenfalls getestet wurde der Foto-Upload auf Facebook, also eine Anwendung, wo es auf den Upstream des mobilen Internet-Zugangs ankommt. 99,67 Prozent aller Versuche im Telekom-Netz waren erfolgreich. Vodafone und o2 folgen mit 99,63 bzw. 98,12 Prozent. Mit 4,55 Sekunden war Vodafone in dieser Disziplin etwas schneller als das Telekom- und o2-Netz (4,62 bzw. 4,80 Sekunden).
Netzverfügbarkeit: Wichtige Daten via Crowdsourcing
Wenn es um die Netzverfügbarkeit geht, wurde verstärkt auf die Crowdsourcing-Daten zurückgegriffen. Schließlich sind die Smartphone-Besitzer, die sich mit der Nutzung ihrer Daten einverstanden erklärt haben, fast überall in Deutschland unterwegs. Das kann die Test-Redaktion naturgemäß nicht im gleichen Umfang leisten. Die LTE-Verfügbarkeit lag im Telekom-Netz bei 93,34 Prozent. Vodafone hat mit 86,09 Prozent einen deutlichen Abstand, o2 folgt mit 75,87 Prozent auf dem dritten Platz.
Kombiniert man LTE mit UMTS, sodass der Wert für die Verfügbarkeit des mobilen Internet-Zugangs ermittelt wird, so zeigt sich, dass 3G nach wie vor in allen Netzen einen entscheidenden Beitrag dazu leistet, um mobiles Breitband-Internet in die Fläche zu bringen. So steigt die Verfügbarkeit im Telekom-Netz auf 97,21 Prozent, im Vodafone-Netz auf 97,22 Prozent und im o2-Netz auf 90,47 Prozent.
Kein Netz verfügbar war im Telekom-Netz in 0,48 Prozent aller Fälle. Das Vodafone-Netz war in 0,68 Prozent aller Fälle nicht verfügbar, Telefónica glänzte zu 0,86 Prozent mit Abwesenheit. Zumindest die Basisversorgung für Telefonie und SMS über GSM ist in Deutschland demnach gar nicht so schlecht. Defizite gibt es vor allem dann, wenn auch der mobile Internet-Zugang über LTE und UMTS genutzt werden soll.
LTE-Versorgungslücken im Südwesten
Foto: Chip
Telekom ist Gesamtsieger
In die Gesamtwertung flossen der Internet-Zugang mit 56 Prozent, die Telefonie mit 32 Prozent und die Netzverfügbarkeit mit zwölf Prozent ein. Dabei kam die Telekom auf die Note 1,3, dicht gefolgt von Vodafone mit 1,5, während o2 mit der Note 2,3 schon einen deutlicheren Abstand hat. Dabei weist vor allem die Netzverfügbarkeit bei Telefónica noch große Defizite auf. Das betrifft vor allem ländliche Regionen, während die Münchner in Städten und Ballungsgebieten mit Telekom und Vodafone durchaus mithalten können.
In einer weiteren Meldung lesen Sie, welchen Eindruck die deutschen Netze im Test des Smartphone Magazins hinterlassen haben.