Netztest

Erfahrungsbericht: LTE und 5G im Netz von Telefónica

Von Mai bis August waren wir quer durch Deutsch­land unter­wegs, um die Mobil­funk­netze zu testen. Heute berichten wir über die im o2-Netz gemachten Erfah­rungen.
Von / Christian Bekker

Wie seit einigen Jahren üblich, haben wir im Früh­jahr und Sommer wieder beruf­liche und private Reisen genutzt, um die Qualität des Internet-Zugangs in allen deut­schen Mobil­funk­netzen zu unter­suchen. Wir hatten dazu Vertrags­karten bzw. eSIM-Profile von der Deut­schen Telekom, von Voda­fone und o2 zur Verfü­gung, auf denen "LTE max" bzw. der Zugang zum 5G-Netz möglich war.

Apple iPhone 13 Pro Max

In den vergan­genen Wochen haben wir bereits über die Erfah­rungen in den Netzen von Telekom und Voda­fone berichtet. Jetzt ist das Telefónica-Netz an der Reihe. Dazu ist anzu­merken, dass wir den Tarif o2 Free Unli­mited Max genutzt haben. Das ist der einzige o2-Tarif, der über 5G Über­tra­gungs­geschwin­dig­keiten von bis zu 500 MBit/s im Down­stream ermög­licht. Im Rahmen einer bis 30. September befris­teten Aktion hat der Netz­betreiber das Limit sogar komplett aufge­hoben. Wie die Tarife von Telekom und Voda­fone haben wir auch den o2-Anschluss im Apple iPhone 13 Pro Max betrieben. Unter­wegs waren wir von Lübeck-Trave­münde im Norden bis nach Köln im Rhein­land, von München im Süden bis nach Berlin im Nord­osten. Wir haben die Tests in allen drei Netzen an den glei­chen Stand­orten durch­geführt, sodass diese mitein­ander vergleichbar sind. Dennoch handelt es sich nur um Moment­auf­nahmen, um Erfah­rungs­berichte aus Nutzer­sicht. LTE/5G-Test im o2-Netz LTE/5G-Test im o2-Netz
Fotos: o2/teltarif.de, Logo: Telefonica, Montage: teltarif.de

Mehr 5G-Abde­ckung als Voda­fone?

Ein Ergebnis unseres Tests war, dass wir im Telefónica-Netz an zehn von 13 Stand­orten 5G-Empfang ange­zeigt bekamen. Damit hätte o2 seinen Mitbe­werber Voda­fone bei der 5G-Abde­ckung über­holt, denn im Voda­fone-Netz zeigte das Smart­phone an immerhin fünf der 13 Mess­punkte "nur" LTE-Verfüg­bar­keit an. Doch entspricht das auch den Tatsa­chen? Nicht unbe­dingt, denn Smart­phones zeigen auch dann 5G-Verfüg­bar­keit an, wenn eine LTE-Funk­zelle genutzt wird, die sich mit einem 5G-Träger kombi­nieren lässt, was aber in der Praxis nicht zwin­gend der Fall ist.

Telefónica kombi­niert in länd­lichen Regionen oft LTE auf 800 MHz mit 5G auf 700 MHz. Das Beispiel der aktu­ellen iPhone-Gene­ration zeigt: Viele aktu­elle Smart­phones unter­stützen diese Kombi­nation nicht. Das bedeutet, dass nicht überall, wo das Handy-Display 5G-Empfang sugge­riert, auch wirk­lich der neue Netz­stan­dard genutzt wird.

Was im o2-Netz unab­hängig von den 13 Test­stand­orten auffällig war: Das iPhone 13 Pro Max fiel teil­weise ins GSM-Netz mit EDGE-Inter­net­zugang zurück, obwohl am Aufent­haltsort auch das LTE-Netz zur Verfü­gung stand. Diesen Effekt haben wir nicht nur mit dem Smart­phone von Apple, sondern beispiels­weise auch mit dem Samsung Galaxy S20 Ultra und mit dem im Auto für Navi­gation, Multi­media und den WLAN-Hotspot verbauten Mobil­funk-Modem beob­achtet. In den Netzen von Telekom und Voda­fone gab es dieses Phänomen nicht.

Auf Seite 2 erfahren Sie unter anderem, welche Schwäche im o2-Netz gegen­über früheren Tests neu ist.

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