Erfahrungsbericht: LTE und 5G im Netz von Telefónica
Wie seit einigen Jahren üblich, haben wir im Frühjahr und Sommer wieder berufliche und private Reisen genutzt, um die Qualität des Internet-Zugangs in allen deutschen Mobilfunknetzen zu untersuchen. Wir hatten dazu Vertragskarten bzw. eSIM-Profile von der Deutschen Telekom, von Vodafone und o2 zur Verfügung, auf denen "LTE max" bzw. der Zugang zum 5G-Netz möglich war.
In den vergangenen Wochen haben wir bereits über die Erfahrungen in den Netzen von Telekom und Vodafone berichtet. Jetzt ist das Telefónica-Netz an der Reihe. Dazu ist anzumerken, dass wir den Tarif o2 Free Unlimited Max genutzt haben. Das ist der einzige o2-Tarif, der über 5G Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 500 MBit/s im Downstream ermöglicht. Im Rahmen einer bis 30. September befristeten Aktion hat der Netzbetreiber das Limit sogar komplett aufgehoben.
Wie die Tarife von Telekom und Vodafone haben wir auch den o2-Anschluss im Apple iPhone 13 Pro Max betrieben. Unterwegs waren wir von Lübeck-Travemünde im Norden bis nach Köln im Rheinland, von München im Süden bis nach Berlin im Nordosten. Wir haben die Tests in allen drei Netzen an den gleichen Standorten durchgeführt, sodass diese miteinander vergleichbar sind. Dennoch handelt es sich nur um Momentaufnahmen, um Erfahrungsberichte aus Nutzersicht.
LTE/5G-Test im o2-Netz
Fotos: o2/teltarif.de, Logo: Telefonica, Montage: teltarif.de
Mehr 5G-Abdeckung als Vodafone?
Ein Ergebnis unseres Tests war, dass wir im Telefónica-Netz an zehn von 13 Standorten 5G-Empfang angezeigt bekamen. Damit hätte o2 seinen Mitbewerber Vodafone bei der 5G-Abdeckung überholt, denn im Vodafone-Netz zeigte das Smartphone an immerhin fünf der 13 Messpunkte "nur" LTE-Verfügbarkeit an. Doch entspricht das auch den Tatsachen? Nicht unbedingt, denn Smartphones zeigen auch dann 5G-Verfügbarkeit an, wenn eine LTE-Funkzelle genutzt wird, die sich mit einem 5G-Träger kombinieren lässt, was aber in der Praxis nicht zwingend der Fall ist.
Telefónica kombiniert in ländlichen Regionen oft LTE auf 800 MHz mit 5G auf 700 MHz. Das Beispiel der aktuellen iPhone-Generation zeigt: Viele aktuelle Smartphones unterstützen diese Kombination nicht. Das bedeutet, dass nicht überall, wo das Handy-Display 5G-Empfang suggeriert, auch wirklich der neue Netzstandard genutzt wird.
Was im o2-Netz unabhängig von den 13 Teststandorten auffällig war: Das iPhone 13 Pro Max fiel teilweise ins GSM-Netz mit EDGE-Internetzugang zurück, obwohl am Aufenthaltsort auch das LTE-Netz zur Verfügung stand. Diesen Effekt haben wir nicht nur mit dem Smartphone von Apple, sondern beispielsweise auch mit dem Samsung Galaxy S20 Ultra und mit dem im Auto für Navigation, Multimedia und den WLAN-Hotspot verbauten Mobilfunk-Modem beobachtet. In den Netzen von Telekom und Vodafone gab es dieses Phänomen nicht.
Auf Seite 2 erfahren Sie unter anderem, welche Schwäche im o2-Netz gegenüber früheren Tests neu ist.