Festnetz-Test: Telekom ist nicht der einzige Gewinner
Neue Ergebnisse beim Festnetz-Test der Connect
picture alliance / dpa, Bearbeitung: teltarif.de
Manche Internet-Kunden sind zufrieden mit ihrem Internet-Anschluss - andere weniger. Doch die Zufriedenheit nur nach den erzielten Up- und Downloadwerten zu ermitteln, greift möglicherweise zu kurz. Die Connect hat wieder ausführlich Festnetz-Provider getestet, und zwar nicht nur bundesweit tätige, sondern auch regionale Provider.
Automatisiert wurden von der Connect rund um die Uhr Messungen von Telefonie, Datenübertragungen, Web-Services und Web-TV durchgeführt - die kompletten Ergebnisse gibts auf der Seite connect.de/festnetztest.
Kombi aus eigener Messung und Crowdsourcing
Neue Ergebnisse beim Festnetz-Test der Connect
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In die Ergebnisse sind wieder verschiedene Messungen eingeflossen, und zwar die von der Connect gemeinsam mit dem Unternehmen zafaco erhobenen Messwerte und die über eine bei den Lesern installierte Crowdsourcing-App erhobene Daten.
Bei der Sprachtelefonie siegt die Telekom vor 1&1 und o2, bei den regionalen Anbietern lieferte M-Net die besten Ergebnisse. Im Test wurde die Ende-zu-Ende-Sprachqualität von Telefonaten von und ins eigene Netz (max. 80 Punkte), von und in andere All-IP-Netze (max. 160 Punkte) sowie in die Mobilfunknetze (max. 40 Punkte) bewertet. In diesem Jahr wurden die Tests übrigens erstmals komplett IP-basiert durchgeführt und nicht mehr wie früher über an den Router angeschlossene ISDN-Telefone.
Gesamtergebnis Connect-Festnetztest
Bild: Connect
In den Jahren 2015, 2017 und 2020 hatte 1&1 den Connect-Festnetztest gewonnen. Diesmal müssen sich die Montabaurer zwar wieder der Telekom geschlagen geben - doch zur Spitzengruppe zählen sie nach wie vor. In der Telefonie-Disziplin zählt 1&1 wie bereits erwähnt zum Spitzentrio, in der Datenübertragungs-Disziplin zu den Anbietern, die in dieser Teilwertung volle Punktzahl erreichen. Auch beim Crowdsourcing sowie beim Web-TV erzielen die Montabaurer laut der Connect überzeugende Ergebnisse. Einige Einzelergebnisse sind den eingeblendeten Grafiken zu entnehmen.
Die Telekom als Testsieger hat starke Leistungen sowohl in der Sprach- als auch in der Datenübertragungs-Disziplin gezeigt. Zu hoher Sprachqualität seien schnelle Verbindungsaufbauzeiten gekommen, auch bei den Datentests erzielten die Bonner die volle Punktzahl. Das Crowdsourcing zeigte ebenfalls gute Ergebnisse, nur beim Verhältnis der tatsächlichen Download-Datenraten zum vertraglich vereinbarten Maximalwert gibt es offenbar noch Verbesserungspotenzial.
o2 und Vodafone holen auf, Ergebnisse bei Regional-Providern
Ergebnisse bei der Sprachtelefonie
Bild: Connect
Laut dem Bericht holt o2 als Festnetzanbieter weiter auf, in der Gesamtwertung gehört o2 ebenfalls zu den "sehr guten" Anbietern. Kleinere Kritikpunkte gibt es weiterhin: Die Crowdsourcing-Ergebnisse waren insgesamt gut, allerdings lagen die Münchener laut den Ergebnissen beim Verhältnis der tatsächlichen Download- und Upload-Datenraten zu den vertraglich vereinbarten Werten zurück. Bei den Web-Services fielen langsame DNS-Auflösungszeiten und langsame Gaming-Pings auf, bei Web-TV längere Pufferzeiten.
Bei Vodafone wurde und wird von den Nutzern im Bezug auf das TV-Kabelnetz oft kritisiert, dass regional zu viele Nutzer an einem Verteiler hängen. Mit weiteren Segmentierungen des Kabelnetzes will Vodafone sich künftig weiter steigern. Die Internet-Daten-Tests zeigten zwar sehr gute Ergebnisse, mit Ausnahme von recht hohen Fallzahlen, in denen die Upload-Bandbreite vor allem an schnellen Kabelanschlüssen unter die vertraglich zugesicherte Datenrate fiel.
Ergebnisse bei der Datenübertragung
Bild: Connect
Bei den regionalen Anbietern hat die Deutsche Glasfaser erstmals am Test teilgenommen und sich dort sofort auf den ersten Platz gesetzt. Das Schlusslicht bei den Regionalanbietern bildete Pyur (Tele Columbus): Die an sich guten Telefonie-Ergebnisse bei Pyur wurden von langen Verbindungsaufbauzeiten und leicht erhöhten Fehlerraten getrübt. Bei den Internet-Datentests zeigte sich eine erhöhte Zahl von Fällen, in denen die Download-Bandbreite unter 85 Prozent des vereinbarten Maximalwerts sank. Das Crowdsourcing wies auf Schwächen bei den Download- und Upload-Bandbreiten hin. Die Web-Services litten unter der langsamen DNS-Auflösung, während beim Web-TV die YouTube-Antwortzeiten mäßig ausfielen.
Nach langjähriger Diskussion gibt es in Deutschland nun ein gesetzlich verbrieftes Recht auf einen schnellen Internet-Anschluss. Fehlt dieser, verpflichtet die BNetzA einen Provider zur Bereitstellung. So fordern Sie Ihr Recht auf Internet ein.