Erfahrungsbericht: LTE und 5G bei Telekom, Vodafone & o2
Von Mai bis August haben wir private und dienstliche Reisen genutzt, um den mobilen Internet-Zugang in den deutschen Mobilfunknetzen zu testen. Wir waren von der Ostsee bis ins Voralpenland und vom Rheinland bis nach Berlin unterwegs und haben an 13 zufällig ausgewählten Standorten die Tests durchgeführt.
Für den Test hatten wir ein Apple iPhone 13 Pro Max zur Verfügung. Das Smartphone war mit SIM-Karten bzw. eSIM-Profilen von Telekom, Vodafone und o2 bestückt. Bei den Mobilfunkanschlüssen war jeweils LTE max. bzw. 5G freigeschaltet und wir haben jeweils alle Netze an allen Standorten ausprobiert.
Zusammenfassung zum Netztest 2022
Fotos: o2/teltarif.de, Logos: Anbieter, Montage: teltarif.de
An allen Messpunkten haben wir in allen Netzen mehrere Speedtests durchgeführt. Dafür kam die App von Ookla zum Einsatz. Darüber hinaus haben wir die LTE- und 5G-Zugänge zum Surfen im Internet sowie für Audio- und Videostreaming genutzt. Für das TV-Streaming haben wir auf die Mediatheken von ARD und ZDF zurückgegriffen. Für den mobilen Radioempfang haben wir einen MP3-Stream mit 192 kBit/s genutzt.
Telekom-Netz: Ganz nah am Gigabit
Das Mobilfunknetz der Deutschen Telekom zeichnete sich dadurch aus, dass wir an allen 13 Test-Standorten 5G-Empfang hatten. Zumindest wurde das auf dem Smartphone-Display signalisiert, wobei die 5G-Anzeige fälschlicherweise auch dann erscheint, wenn das Gerät in einer LTE-Funkzelle eingebucht ist, die für die Kombination mit 5G Non-Standalone vorbereitet ist, während tatsächlich gar kein 5G-Träger zur Verfügung steht.
Die 5G-Verfügbarkeit alleine sagt nichts über die tatsächliche Qualität des mobilen Internet-Zugangs aus. Auch eine 5G-Funkzelle kann überlastet sein. Dennoch haben wir im Telekom-Netz die höchsten Datenübertragungsraten erzielt. An immerhin vier von 13 Standorten waren es mehr als 500 MBit/s im Downstream. In Oberbayern lagen die Messwerte sogar zwischen 800 und 1000 MBit/s.
Auch im Upstream konnte das Telekom-Netz überzeugen. An immerhin sechs Standorten haben wir mehr als 50 MBit/s gemessen. Wirklich schlechte Datenraten hatten wir überhaupt nicht gemessen, wobei unsere Test-Standorte nicht repräsentativ waren. Leichte Schwächen zeigte das Telekom-Netz bei den Reaktionszeiten. An immerhin acht Standorten waren es mehr als 30 ms, an zwei Standorten sogar mehr als 40 ms.
Vodafone-Netz: Schwächen vor allem beim Upstream
Vodafone konnte im Test zwar nicht mit den Download-Datenübertragungsraten der Telekom mithalten. Auch das 5G-Symbol haben wir nicht an allen Teststandorten, aber immerhin an acht von 13 Messpunkten gesehen. Dennoch konnte auch das Netz des in Düsseldorf ansässigen Betreibers bei Downloads weitgehend überzeugen. Nur an der Ostseeküste enttäuschten die Werte mit weniger als 10 MBit/s.
Gegenüber der Telekom enttäuscht Vodafone vor allem, wenn es um den Datenversand geht. Auf mehr als 60 MBit/s kamen wir im Upstream nie. An drei Standorten waren es sogar weniger als 10 MBit/s. Bei den Pingzeiten war Vodafone an manchen Standorten mit knapp über 20 ms recht gut. Insgesamt waren die Werte aber eher durchwachsen.
Auf unserem Test-Anschluss war auch die Option für 5G Standalone freigeschaltet. Davon profitierten wir an den Messpunkten offenbar nicht, denn im eigenständigen 5G-Netz sollten die Reaktionszeiten deutlich unter 20 ms liegen, wie sich auch im Rahmen eines Tests gezeigt hat, den wir schon im vergangenen Jahr speziell im 5G-Standalone-Netz durchgeführt haben.
Auf Seite 2 lesen Sie, welchen Eindruck das o2-Netz im Test hinterlassen hat und welchen Gesamteindruck wir schlussendlich gewonnen haben.