Netztest

Erfahrungsbericht: 5G und LTE im Netz von Telefónica

Wir haben im Früh­jahr den mobilen Internet-Zugang im Netz von Telefónica getestet und berichten über die dabei gemachten Erfah­rungen.
Von / Christian Bekker

Im Früh­jahr und Früh­sommer waren wir auch in diesem Jahr wieder unter­wegs, um den mobilen Internet-Zugang in den deut­schen Mobil­funk­netzen zu testen. Wir haben private und geschäft­liche Reisen genutzt, die uns von der Insel Rügen in Meck­len­burg-Vorpom­mern über den Harz in Sachsen-Anhalt und Nieder­sachsen bis in den Schwarz­wald in Baden-Würt­tem­berg geführt haben.

Datenblätter

Unsere Tests haben wir dieses Mal im Zeit­raum von Ende April bis Ende Juni durch­geführt. Dazu hatten wir während des gesamten Test­zeit­raums ein Apple iPhone 14 Pro Max zur Verfü­gung. An einigen Test­stand­orten hatten wir zusätz­lich die Möglich­keit, ein Samsung Galaxy S23 Ultra zu verwenden. Für die Messungen hatten wir Vertrags-SIM-Karten bzw. eSIM-Profile von der Deut­schen Telekom, von Voda­fone und o2 verwendet, die für "LTE/5G max" frei­geschaltet waren. Mobiles Internet im o2-Netz ausprobiert Mobiles Internet im o2-Netz ausprobiert
Montage: teltarif.de
Wir haben an Orten, wo wir ohnehin den mobilen Internet-Zugang nutzen wollten, Speed­tests mit der Ookla-App durch­geführt. Darüber hinaus haben wir im Internet gesurft, Audio- und Video-Strea­ming sowie soziale Netz­werke genutzt. Webradio haben wir auch unter­wegs im Auto­radio (über Apple CarPlay bzw. Android Auto) gehört. Wie immer sei der Hinweis gestattet, dass es sich in unserem Fall nicht um einen klas­sischen Netz­test, sondern um Erfah­rungs­werte aus Nutzer­sicht handelt.

o2: 5G-Verfüg­bar­keit schlechter als bei der Konkur­renz

Nach den Tests in den Netzen von Telekom und Voda­fone ist heute das Telefónica-Netz an der Reihe. Um möglichst vergleich­bare Werte zu haben, führten wir die Tests in allen drei Netzen an den glei­chen Stand­orten durch. Dabei ist aufge­fallen, dass o2 beim 5G-Ausbau schlechter dasteht als die beiden anderen deut­schen Mobil­funk­netze. Nur an sieben von zwölf Mess­punkten zeigte das Smart­phone die Verfüg­bar­keit des neuesten Netz­stan­dards an.

Im Telekom-Netz mussten wir nur an einem Standort auf die 5G-Anzeige verzichten, im Voda­fone-Netz an zwei Stand­orten. Zu berück­sich­tigen ist in allen Netzen, dass Smart­phones teil­weise auch dann die 5G-Verfüg­bar­keit signa­lisieren, wenn tatsäch­lich "nur" eine LTE-Funk­zelle genutzt wird, die auch als Anker­zelle für 5G dienen kann. Über die tatsäch­liche 5G-Verfüg­bar­keit sagt die Anzeige demnach nichts aus.

Auffällig war im Test, dass o2 an Orten mit 5G-Anzeige fast immer einen Internet-Zugang mit drei­stel­ligen MBit/s-Down­stream-Werten anbieten konnte. Ausnahmen waren der Bahnhof Südkreuz in Berlin (18,9 bis 36,8 MBit/s) und Oberhof im Thüringer Wald (40,8 bis 53,8 MBit/s). In Oberhof waren auch die Ping­zeiten mit 79 bis 116 Milli­sekunden alles andere als über­zeu­gend. An keinem anderen Standort haben wir schlech­tere Ansprech­zeiten gemessen.

Auf Seite 2 lesen Sie unter anderem, an welchem Standort der Internet-Zugang mit o2 sogar schneller als "verspro­chen" war.

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