Können die Bundestagswahlen manipuliert werden?
Bei der Briefwahl weiß der Wähler nicht, ob seine Stimme wirklich gezählt wird
Bild: dpa
Kann die Bundestagswahl von Hackern manipuliert
werden? Viele Bürger bezweifeln, dass es ausreichenden Schutz gibt -
das zumindest legen Umfragen in jüngster Zeit nahe. Zuletzt wurden
klaffende Lücken in einer Software gefunden, die zur
Übermittlung der vorläufigen Ergebnisse in den Ländern eingesetzt
wird. Doch anders als etwa in den USA wird in Deutschland bei der
Bundestagswahl am Sonntag ausschließlich mit analogen Stimmzetteln
gewählt, die von Hand ausgezählt werden.
Bei der Briefwahl weiß der Wähler nicht, ob seine Stimme wirklich gezählt wird
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Cyber-Angreifer könnten beim Urnengang womöglich die vorläufigen Ergebnisse während der Übermittlung durcheinanderbringen, das amtliche Endergebnis sei dank der händischen Auszählung aber absolut verlässlich, sagte der IT-Sicherheitsexperte Jörn Müller-Quade vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Aber: "Wir haben ein Problem mit der Briefwahl." Der Wähler wisse nicht einmal, ob seine Stimme überhaupt gezählt werde.
Onlinewahlen gegen Politikverdrossenheit
Die Digitalwirtschaft wirbt seit Jahren für Online-Wahlen und führt dafür ins Feld, dass eine Stimmabgabe über das Internet auch ein Mittel gegen Politikverdrossenheit sein könne. In der Bundesrepublik waren erstmals 2005 Wahlcomputer eingesetzt worden, über die rund zwei Millionen Wähler ihre Stimme bei der Bundestagswahl abgegeben hatten. Das Bundesverfassungsgericht erklärte das Verfahren 2009 allerdings für verfassungswidrig, da das Prozedere für die Bevölkerung nicht völlig transparent sei. Seither werden in Deutschland keine Wahlcomputer mehr eingesetzt.
Was die jeweiligen Parteien in Sachen Digitalisierung oder Breitbandausbau versprechen, haben wir uns in unserem Programm-Check angesehen:
Die Bundestags-Wahlprogramme im Check