Bürger wollen E-Rezept und E-Patientenakte
Umfrage zur Digitalisierung im Gesundheitswesen
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Die Bevölkerung in Deutschland steht mehrheitlich
hinter den Plänen der Bundesregierung, das Gesundheitssystem
umfassend zu digitalisieren. In einer repräsentativen
Meinungsumfrage, die vom Digitalverband Bitkom in Auftrag gegeben
wurde, erklärten 83 Prozent der Befragten, dass sie die
Digitalisierung im Gesundheitswesen grundsätzlich für richtig halten.
72 Prozent forderten in der Umfrage mehr Tempo bei der Umstellung auf
digitale Arbeitsweisen, während nur sieben Prozent eine zu hohe
Geschwindigkeit beklagten.
Besonders populär ist das E-Rezept, bei dem anstelle der gewohnten rosa Zettel eine Smartphone-App, ein ausgedruckter QR-Code oder die Versichertenkarte zum Einsatz kommt, um das Rezept einzulösen. 81 Prozent der Befragten läuft die Einführung des E-Rezeptes zu langsam. Jeder zweite Patient will die neue Option nutzen, das Rezept mit der Gesundheitskarte einzulösen, 22 Prozent wollen das Smartphone verwenden. Knapp ein Viertel der Menschen in Deutschland will jedoch weiterhin ein Rezept auf Papier.
ePA: Sorge um die Sicherheit der Daten
Umfrage zur Digitalisierung im Gesundheitswesen
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Auch die E-Patientenakte (ePA) stößt mehrheitlich auf Zuspruch, auch
wenn etliche Befragte Bedenken äußern. Auf die Frage "Wollen Sie die
elektronische Patientenakte nutzen?" antworteten 33 Prozent mit "Ja,
auf jeden Fall" und 26 Prozent auf "Eher ja". Gut ein Drittel der
Befragten steht dem zentralen Projekt von Gesundheitsminister Karl
Lauterbach (SPD) aber noch ablehnend gegenüber. 31 Prozent antworten
auf die Frage zu ePA-Nutzung mit "Eher nein", sechs Prozent schließen die
Nutzung sogar kategorisch für sich aus. 59 Prozent sorgen sich bei
der ePA um die Sicherheit ihrer Daten. Nach den Gesetzesplänen der
Bundesregierung sollen die Krankenkassen bis zum 15. Januar 2025 für
alle Versicherten automatisch eine E-Akte einrichten - es sei denn,
man widerspricht aktiv.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen auch, dass es in der Bevölkerung ein großes Informationsbedürfnis zur ePA und anderen Digitalisierungsthemen gibt. 73 Prozent sagen, sie möchten besser über die elektronische Patientenakte informiert werden. Beim E-Rezept liegt dieser Wert bei 47 Prozent.
Frage zu KI im Gesundheitswesen
Bei der Studie wurde auch angefragt, welche Hoffnungen und Befürchtungen die Menschen in Deutschland mit einem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen verbinden. 81 Prozent sehen demnach in KI "eine riesige Chance für die Medizin". 70 Prozent meinen, Ärztinnen und Ärzte sollten, wann immer möglich, Unterstützung von einer Künstlichen Intelligenz erhalten.
Dabei gehe es nicht nur um die Auswertung von CT- oder Röntgenbildern, um beispielsweise Tumore im Frühstadium zu identifizieren. Generative KI und Sprachmodelle könnten künftig auch auf medizinische Fragen antworten und Ärztinnen und Ärzte so in ihrem Alltag unterstützen. Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) fordert, dass der Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Medizin in Deutschland besonders gefördert werden sollte.
Bislang konnten E-Rezepte nur per App oder ausgedrucktem QR-Code genutzt werden. Seit Juli ist das auch mit der elektronischen Krankenkassenkarte möglich. Für den Gesundheitsminister ist dies Teil einer digitalen "Aufholjagd". Doch noch ist das ein weiter Weg.