WAPperlapapp

Mit dem Handy ins Internet

Wie teuer ist die Nutzung des mobilen Internets wirklich?
Von Marie-Anne Winter /

Die o2-WAP-Flatrate gibt es noch immer und ist in ihrer Art nach wie vor konkurrenzlos. WAP-Flatrates zu ähnlichen Preisen haben zwar auch Vodafone und E-Plus inzwischen im Angebot. Im Gegensatz zu o2 erlauben die Pauschaltarife der beiden Mitbewerber aber nur die Nutzung der Angebote innerhalb der WAP-Portale des jeweiligen Netzbetreibers, während o2-Kunden uneingeschränkt alle WAP-Seiten nutzen können.

Die o2-WAP-Flatrate nennt sich offiziell Surf&E-Mail-Pack und gilt auch für die Nutzung von WAP 2.0. Bei diesem werden im Gegensatz zum mobilen Internet der ersten Stunde auch echte HTML-Seiten übertragen. Dadurch wird die WAP-Flatrate zu einem Pauschaltarif für das mobile Internet - zumindest was das Surfen betrifft. Die Einschränkung liegt darin, dass o2 den verwendeten Browser abfragt. Stammt dieser nicht von einem Handy oder Smartphone, so fließen keine Daten durch die Leitung. Surfen mit dem Sidekick II

T-Mobile setzte als erster Netzbetreiber nicht mehr auf WAP, sondern auf die mobile Nutzung des "echten" Internets. Dazu erklärte das Bonner Unternehmen verschiedene Handys zu so genannten web'n'walk-Geräten, deren Browser auch das normale Internet darstellen. Bei T-Mobile gibt es bis heute keine mobile Daten-Flatrate. Statt dessen vermarktet die Telekom-Mobilfunktochter ihre web'n'walk-Tarife, mit denen man mittlerweile 200 MB Daten zum Festpreis von 20 Euro übertragen kann. Gleich 400 MB bekommen die Kunden für 35 Euro, während 5 GB 50 Euro kosten. Eine komplette Übersicht über die Datentarife der Netzbetreiber finden Sie auf einer eigenen Seite.

Kein Angebot ohne Einschränkung

Ganz so frei, wie sich viele Interessenten web'n'walk vielleicht vorstellen, sind die Angebote der Telekom-Mobilfunktochter aber nicht. So heißt es in einer Fußnote zu den Datenoptionen, die Nutzung von VoIP und von Instant-Messaging-Diensten sei ausgeschlossen. Stellt sich bei Voice-over-IP aufgrund des Verbrauchs von rund 60 MB pro Stunde ohnehin die Frage, inwieweit sich die Nutzung ohne eine Daten-Flatrate lohnt, ist das "Verbot" der Nutzung von Diensten wie ICQ, AIM oder Windows Live Messenger schon eine deutliche Einschränkung. Derzeit können VoIP und Instant Messenger zwar verwendet werden. Allerdings sollten sich die Kunden nicht darauf verlassen, dass dies dauerhaft so bleibt.

Die Tarifgestaltung bei Vodafone ist ähnlich wie bei T-Mobile. Auch das Düsseldorfer Mobilfunk-Unternehmen behält sich vor, die VoIP-Nutzung künftig auszuschließen. Eine Instant-Messaging-Beschränkung ist bei Deutschlands zweitgrößtem Mobilfunk-Netzbetreiber dagegen nicht vorgesehen. Der Pocket Web

E-Plus bietet als einziger Netzbetreiber für knapp 40 Euro im Monat eine echte Daten-Flatrate auf GPRS- und UMTS-Basis an. VoIP wird auch beim drittgrößten Netzbetreiber nicht so gerne gesehen, dafür gibt es ganz offiziell eine Kooperation mit dem VoIP-Anbieter Skype, wobei ein eigenes Protokoll für die Internet-Telefonie verwendet wird. Skype kann somit über E-Plus auch ganz offiziell genutzt werden.

o2 hat seine Datenpreise bislang nicht den Tarifen der Konkurrenz angepasst. So zahlen o2-Kunden für 200 MB Übertragungsvolumen derzeit ein Drittel mehr als bei der Konkurrenz. Auch bei der letzten Preissenkungsrunde zog o2 als erst letzter der vier deutschen Netzbetreiber nach. Es ist davon auszugehen, dass das Unternehmen seine Tarife in absehbarer Zeit anpassen wird.