App-Geschäft boomt: Nutzer sind länger am Handy
Im vergangenen Jahr zeigten sich die Mobilgeräte-Nutzer äußerst spendierfreudig und gaben weltweit insgesamt mehr als 117 Milliarden Euro bei Apps aus. Das entspricht einer Steigerung von 20 Prozent im Vergleich zu 2019. Außerdem nahm die Zeit, welche User mit Smartphone-Anwendungen verbrachten, um bis zu 30 Prozent zu. Das Marktforschungsinstitut, das diese und weitere Statistiken erhoben hat, sieht die jüngsten Entwicklungen COVID-19 geschuldet. Bedingt durch die Pandemie wurden 2020 mehr Mobilgeräte verstärkt für den Kontakt untereinander, die Arbeit, das Lernen und zur Ablenkung genutzt.
Lockdown treibt die Ausgaben bei Apps in die Höhe
Neue Statistik: State of Mobile 2021
App Annie
Die Analysten App Annie veröffentlichten kürzlich eine neue Erhebung mit Fokus auf den Geldfluss mobiler Anwendungen. Das Coronavirus sorgte den Angaben zufolge für einen großen Anstieg der Investitionen – sowohl aufseiten der Konsumenten als auch aufseiten der Industrie. Besonders in China, den Vereinigten Staaten, Japan, Südkorea und dem Vereinigten Königreich seien die Auswirkungen zu spüren gewesen. Waren es 2019 noch 114,6 Milliarden US-Dollar (etwa 94,32 Milliarden Euro), welche Verbraucher global für Mobilgeräte-Apps aufwendeten, stieg diese Summe 2020 auf 143 Milliarden US-Dollar (circa 117,7 Milliarden Euro) an.
Handy-Nutzung im Vergleich
App Annie
Außerdem erhöhte sich die Zeit, welche User mit ihren meistgenutzten Apps verbrachten. Allein in den USA steigerte sich die Dauer je nach Altersgruppe um 16 Prozent (Generation Z, 1997 bis 2012 geboren), 18 Prozent (Millennials, Anfang 80er bis Ende 90er Jahre geboren) und 30 Prozent (Baby-Boomer, zwischen 1946 und 1964 geboren). Weltweit betrug 2020 der Smartphone-Gebrauch 4,2 Stunden pro Tag. In Deutschland waren es durchschnittlich 3,5 Stunden. Zusammengerechnet verbrachte die Bevölkerung vergangenes Jahr 3,5 Billionen Stunden am Handy oder Tablet.
Social Media und Investitionen
Soziale Netzwerke blühten aufgrund der Einschränkungen durch COVID-19 auf. Die Zeit, welche Anwender mit solchen Angeboten verbrachten, stieg um 325 Prozent (2020 gegenüber 2019). Beachtlich ist der Umsatz durch Mobile-Gaming. Bis Ende 2021 werden fast 100 Milliarden Euro an Ausgaben von Usern erwartet. Letztes Jahr profitierte auch die Werbeindustrie. Rund 197,64 Milliarden Euro gaben Firmen für Promotion-Zwecke in Mobile-Apps aus. Im Vergleich zu 2019 entspricht dies einem Plus von 26 Prozent. Generell zeigte sich die Industrie 2020 zahlungsbereit. Es wurden 19,94 Milliarden Euro in Firmen des Mobilgerätesektors investiert.