Update: Intelsat gibt Frequenzen für 5G Mobilfunk frei
Das Satelliten-Unternehmen Intelsat lässt drei C-Band-Satelliten für 5G-Dienste bauen. Das meldet der Branchendienst Infosat [Link entfernt] unter Bezug auf eine Pressemitteilung des Unternehmens.
Intelsat, als der "Betreiber des wohl weltweit größten integrierten satellitengestützten und terrestrischen Netzwerks", hat einen Vertrag mit Maxar Technologies (USA) abgeschlossen, die einen Satelliten bauen sollen, der für die Unterstützung des C-Bandes und die Aufrechterhaltung des "gleichen oder besseren Dienstqualitätsstandards der FCC" erforderlich ist. Als weiteren Lieferanten wurde bei Northrop Grumman (USA) unterschrieben. Insgesamt soll es um sechs Satelliten gehen.
Arianespace und SpaceX fliegen für Intelsat
Das Satelliten-Unternehmen Intelsat betreibt in Fuchsstadt (Deutschland) eine Bodenstation
Bild: Intelsat / Screenshot: teltarif.de
Zum Start der Satelliten wurden SpaceX und Arianespace beauftragt. Sie sollen diese Satelliten auf vier separaten Trägerraketen ab 2022 ins All befördern. Durch die Aufteilung auf verschiedene "Carrier" soll das Risiko minimiert werden.
Arianespace soll die Satelliten Galaxy 35 und Galaxy 36 im Jahre 2022 als "gestapeltes Paar" sowie Galaxy 37 ein Jahr später ab dem europäischen Raumfahrtzentrum in Kourou, Französisch-Guyana, an Bord einer Trägerrakete Ariane 5 bzw. Ariane 64 ins Weltall transportieren.
Keine 5G-Versorgung direkt vom Satelliten
Bisher war das sogenannte "C-Band" zwischen 3,4 und 4,2 GHz komplett für Satelliten-Dienste vorgesehen. Mit der Einführung des terrestrischen 5G-Mobilfunks wurden die Frequenzen zwischen 3,4 und 3,8 GHz dafür "umgewidmet". Die Satellitenbetreiber wurden "gebeten", diesen Bereich möglichst zügig freizuräumen.
Intelsat muss dazu seine satellitengestützte und terrestrische Infrastruktur umkonfigurieren, damit 5G-Funk im C-Band genutzt werden kann. Dazu werden bestehende Angebote in den oberen Teil des C-Bandes verlagert, um Platz für 5G-Angebote im unteren Teil des Bandes zu schaffen.
Neue Satelliten auf reduziertem Frequenzbereich
Da Intelsat sowieso gerade neue Satelliten bestellen wollte, wurde der Bereich 3,7-4,0 GHz auf den neuen Satelliten komplett aufgegeben und den terrestrischen 5G-Netzbetreibern abgetreten. Die neuen Satelliten funken künftig nur noch auf 4,0-4,2 GHz und werden dort wohl alle vorhandenen Dienste weiter betreiben.
Wie Infodigital bereits berichtete [Link entfernt] , hatte der Satellitenbetreiber Intelsat SA erst im Mai 2020 seine Zahlungsunfähigkeit erklärt nach Kapitel 11 ("Chapter 11") einen Insolvenzschutz beantragt.
Intelsat betreibt übrigens in Fuchsstadt (Landkreis Bad Kissingen, Bayern) eine Bodenstation, von wo die "Intelsat ONE"-Satelliten für europäische und Mittelmeer-Anrainer-Rundfunkanstalten gesteuert und versorgt werden.
Für die terrestrische Rundfunkversorgung wird bald der zweite DAB+-Bundesmux in Deutschland starten.